sperrtechnik

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Sperrtechnik
Alex Kloss
in Zusammenarbeit mit dem
Sportsfreunde der Sperrtechnik Deutschland e.V.
28. Juli 2003
1
Inhaltsverzeichnis
1 Definition eines Schlosses 3
1.1 Schloßtypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.1.1 Bartschloß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.1.2 Stiftschloß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.1.3 B¨
ugelschloß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
1.1.4 R¨
ohrenschaftschloß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.1.5 Scheibenschloß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.1.6 Chubbschloß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.1.7 Kombinationsschloß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.1.8 Elektronisches Codeschloß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.1.9 Transponder, Funkschloß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
2 Werkzeuge und Techniken 7
2.1 Hand¨
offnung, Dietrich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
2.1.1 Spannen, Spanner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
2.1.2 Einzeln setzen, Haken, Halbdiamant, Halbrund . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
2.1.3 Harken, Schlange . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
2.1.4 Rohrdietrich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
2.1.5 Hobb’scher Haken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
2.1.6 Schloßteile beseitigen, Extraktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
2.1.7 Flipper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
2.1.8 Shims . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
2.1.9 Werkzeug selbst herstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
2.2 Perkussionstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
2.2.1 Mechanische Sperrpistole . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
2.2.2 Elektrische Sperrpistole, Multipick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
2.3 Impressionstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
3 Sonstige ¨
Offnungstechniken 12
3.1 T¨
urfallen¨
offnung, ˜s-haken/-spachtel, ˜s-karten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
3.2 Fenster¨
offnung, Klebeband und Schnur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
4 Hinweise 12
4.1 Geisteshaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
4.2 Rechtliche Probleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
4.3 ¨
Uber dieses Buch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
2
1 Definition eines Schlosses
Wir haben t¨
aglich mit Schl¨
ossern zu tun. Was aber ist ein Schloß1? Etwas, das nur den durchl¨
aßt,
der den Schl¨
ussel hat, lautet die einfache Antwort. Allerdings verschließen nicht alle Schl¨
osser einen
Durchgang, manche sind beispielsweise Schalter von Alarmanlagen oder Z¨
undschl¨
osser von Kraft-
fahrzeugen.
Ein Schloß ist jede mechanisch wirkende Einrichtung, die ein Ausl¨
osen ohne Zuhilfenahme des dazu-
geh¨
origen Schl¨
ussels durch einen Schließmechanismus verhindern soll2.
1.1 Schloßtypen
Der menschliche Erfindungsgeist hat uns eine ganze Reihe von ¨
außerst unterschiedlichen Schloßty-
pen beschert. Die Schloßtypen unterscheiden sich haupts¨
achlich nach der Art der Sperren, Schließ-
mechanismen und der Schl¨
usselform.
Sperren sind beispielsweise die Profilfr¨
asungen im Schloßkern eines Schlosses, die Platten im Bart-
schloß, welche das Einf¨
uhren eines falschen Schl¨
ussels verhindern sollen, aber auch Auspr¨
agungen
im Kreuzbartschloß, die lediglich Kreuzbartschl¨
ussel mit den richtigen Einkerbungen durchlassen sol-
len.
Als Schließmechanismen sind Stifte wie etwa bei Stift- und R¨
ohrenschaftschl¨
ossern, Scheiben wie
im Scheiben-, Chubb- oder Kombinationsschloß, magnetische oder elektromagnetische Zuhaltungen
m¨
oglich.
Der Schl¨
ussel hingegen kann flach, mit Profil, zylindrisch sein oder sogar in einer Zahl, einem be-
stimmten Magnetfeld, einem Funk- oder Infrarotsignal bestehen.
Im Gegensatz dazu z¨
ahlen die Wasserh¨
ahne, die anstelle eines Griffs einen Vierkant ¨
ahnlich denen
der Verschl¨
usse in den Anlagen und Z¨
ugen der Deutschen Bahn AG haben, nach unserer Definition
nicht als Schl¨
osser, weil es an einem besonderen Schließmechanismus fehlt, lediglich Zuhaltungen
sind vorhanden3.
1.1.1 Bartschloß
Das einzige, was das Bartschloß dennoch als Schloß qualifiziert, ist das Profil des Schl¨
usselbarts
und dessen entsprechende Ausfr¨
asung im Schloß, die verhindern sollen, daß ein beliebiger Schl¨
ussel
verwendet wird, um das Schloß zu bet¨
atigen. In T¨
urbl¨
attern f¨
ur den Inneneinbau sind Ausfr¨
asungen,
auch Schließtasche genannt, in die ein sogenanntes Einsteckschloß, das zumeist ein Buntbartschloß
ist, paßt.
In diesem Einsteckschloß ist oberhalb der Mitte ein Schnappriegel, der beim Zudr¨
ucken der T¨
ure
schließt, unter Verwendung des T¨
urgriffs wieder zu ¨
offnen ist, und unterhalb ein Sperrriegel, der sich
ausschließlich mit dem Schl¨
ussel ¨
offnen und schließen lassen soll, der dazu das unter dem Riegel
angebrachte Sperrblech anheben und dann den Riegel bewegen muß.
Solche Buntbartschl¨
osser, die nur ein einfaches Profil im Schließkanal haben und daher mit einem
einfachen Dietrich zu ¨
offnen sind, disqualifizieren sich mangels ausgepr¨
agtem Schließmechanismus
genau genommen als Schl¨
osser4.
1Wir fragen nur nach Schl¨
ossern im Sinne der Sperrtechnik, weder Burgen noch Gewehrschl¨
osser sind f¨
ur uns von
besonderem Interesse.
2Ob das funktioniert, ist eine andere Frage.
3In Form des Verschlusses bzw. was auch immer daf¨
ur sorgt, daß kein Wasser fließt.
4Aber wir nehmen es gl¨
ucklicherweise nicht so genau.
3
Lediglich das Aufsperren mit Schl¨
usseln, deren Querschnitt ¨
uber das Profil deutlich5hinausragt, wird
verhindert.
Kompiziertere Bartschl¨
osser haben verschiedene Aussparungen am Schl¨
usselbart sowie dazugeh¨
ori-
ge Sperren im Schloß, die verhindern, daß ein Schl¨
ussel ohne diese Aussparungen im Schloß zu
drehen ist. Als weitere Sicherheit kann man Bartschl¨
osser mit zweiseitigen Sperren und Zuhaltungen
ausstatten. Diese Schl¨
osser nennt man Doppelbartschl¨
osser.
1.1.2 Stiftschloß
5Also mehr als einen halben Millimeter
4
Diese Schl¨
osser findet man h¨
aufig in Haus-, Wohnungs- und Kellert¨
uren6, aber auch in Garagen, als
B¨
ugelschl¨
osser oder, seltener, als Fahrradschloß.
Als Schließmechanismus werden Stifte aus Messing oder, zumeist lediglich beim vorderen Stift,
geh¨
arteter Stahl verwendet7. Letztere sollen dem Verschleiß vorbeugen, den eine h¨
aufige Verwen-
dung des Schl¨
ussels zwangsl¨
aufig mit sich bringt. Diese Stifte sind zu Stifts¨
aulen, die aus jeweils
zwei Stiften, dem Geh¨
ause- und dem Kernstift bestehen, zusammengesetzt und von einer Feder in
den Kern gedr¨
uckt werden. Handels¨
ubliche Stiftschl¨
osser haben 5 Stifts¨
aulen im Schließkanal, billige
Stiftschl¨
osser haben weniger.
Normale Schließzylinder lassen sich von beiden Seiten schließen. Dazu bedarf es einer Kupplung, die
in der Mitte zwischen den beiden Kernen sitzt und daf¨
ur sorgt, daß8nur der Kern seine Drehung an
die Schließnase ¨
ubertr¨
agt, in dem ein Schl¨
ussel steckt.
Manche Schl¨
osser weisen unterschiedliche Stifttypen auf, die das Entsperren erschweren sollen, in-
dem sie den Eindruck erwecken, bereits entsperrt zu sein, obwohl das nicht der Fall ist.
Von links nach rechts sind hier ein gew¨
ohnlicher Stift, ein Hantel- bzw. Spulenstift, ein Diabolostift, ein
Pilzkopfstift und ein Mehrfachstift abgebildet. Solche Stifte mit Verj¨
ungungen befinden sich meistens
als Geh¨
ausestifte auf den schwerer erreichbaren hinteren Positionen. Falsch gesetzte Stifte lassen
sich so nur mit einiger ¨
Ubung erkennen.
Schließzylinder, die sich mit mehreren unterschiedlichen Schl¨
usseln entsperren lassen, nennt man
Schließanlagen. Die Stifts¨
aulen weisen dazu bei den Schl¨
ossern, die mit verschiedenen Schl¨
usseln
bet¨
atigt werden k¨
onnen, drei anstelle der ¨
ublichen zwei Unterteilungen auf. Die Haupt- oder Gene-
ralschl¨
ussel dr¨
ucken normalerweise zwei der drei Stiftteile in das Geh¨
ause, damit aus den Neben-
schl¨
usseln nicht Hauptschl¨
ussel zurechtgefeilt werden k¨
onnen9.
Eine besondere Unterform des Stiftschlosses ist das Bohrmuldenschloß. Bei diesem Schloß weist
der Schl¨
ussel auf den flachen Seiten eingebohrte Vertiefungen auf, in welche die Stifte rutschen. Die
Verwendung der flachen Seite als Schließfl¨
ache erm¨
oglicht die Benutzung von 10 und mehr Stiften
und erschwert gleichzeitig die Verwendung normalen ¨
Offnungswerkzeugs10.
1.1.3 B¨ugelschloß
B¨
ugelschl¨
osser findet man haupts¨
achlich an T¨
uren, die kein eigenes Schloß aufweisen, beispielswei-
se Spinde oder Gartent¨
uren, manchmal aber auch in Kombination mit einer Kette, um ein Zweirad
zu sichern11. Als Schließmechanismus ist eine Einfachschließung12, Stifte, Scheiben, Magnete oder
Kombinationsscheiben denkbar, ¨
uberwiegend findet man aber B¨
ugelschl¨
osser mit Stiften als Schließ-
mechanismus.
Außer auf den Schließmechanismus kann man auf B¨
ugelschl¨
osser durch die Ritzen zwischen B¨
ugel
6Meist als Schließzylinder nach DIN 18251-1.
7Als Ausnahme sind z.B. KESO-Zylinder bekannt, bei denen auch andere Stifte aus geh¨
arteten Stahl bestehen.
8Außer bei Zylindern mit Notschließung
9Es ist immer leichter, Material abzutragen als anzubringen.
10Mit speziellem ¨
Offnungswerkzeug geht es aber trotzdem.
11Bei Motorr¨
adern m¨
oglicherweise auch in der Bremsscheibe.
12Bei sehr billigen B¨
ugelschl¨
ossern besteht die Zuhaltung lediglich aus einem einfachen Blech.
5
und Geh¨
ause mit sogenannten Shims, d¨
unnen Blechen aus Stahl, einwirken, die zwischen Sperrha-
ken und B¨
ugel gedr¨
uckt werden und diesen so entriegeln sollen. Eine Verdickung des B¨
ugels ¨
uber
dem Geh¨
ause ist bereits ein wirksamer Schutz gegen diese ¨
Offnungsmethode, trotzdem weisen nur
hochwertige B¨
ugelschl¨
osser diesen Schutz auf.
1.1.4 R¨
ohrenschaftschloß
R¨
ohrenschaftschl¨
osser sind eine besondere Form der Stiftschl¨
osser, bei denen zumeist 7 Stifte
kreisf¨
ormig um den Kern angeordnet sind, die durch unterschiedlich tiefe Fr¨
asungen im r¨
ohrenf¨
ormigen
Schl¨
ussel bis zur Scherung gedr¨
uckt werden. Man findet diese als sehr sicher geltenden Schl¨
osser als
Notschalter an Alarmanlagen, seltener auch bei Zweiradschl¨
ossern.
1.1.5 Scheibenschloß
Scheibenschl¨
osser setzen als Schließmechanismus aneinander gelagerte Scheiben mit unterschiedli-
chen, der Paßform des Schl¨
ussels entsprechenden Fr¨
asungen ein. Die Scheiben kann man sehr dicht
packen, darum findet man diese Schl¨
osser meistens dort, wo geringe Bautiefe n¨
otig ist, beispielswei-
se im Auto oder Motorrad, bei M¨
obelschl¨
ossern, an Briefk¨
asten oder abschließbaren Fenstergriffen.
Scheibenschl¨
osser mit Zuhaltungsscheiben von beiden Seiten nennt man Doppelscheibenschl¨
osser.
1.1.6 Chubbschloß
Ein Engl¨
ander, mit Namen Chubb, erfand ein seiner Ansicht nach vollkommen sicheres Schloß, das
eine Unterart des heute bekannten Scheibenschlosses darstellt, jedoch keinen von außen zug¨
angli-
chen Kern und einen durch die Schl¨
usself¨
uhrung pr¨
azise arbeitenden und doch schwer zug¨
anglichen
Schließmechanismus hat. Chubb setzte auf das zerst¨
orungsfreihe Entsperren seines Schlosses ohne
den Schl¨
ussel eine Belohnung von 1.000 britischen Pfund - damals ein unerh¨
ort hoher Betrag - aus.
Ein findiger Sperrtechniker, ein Amerikaner namens Hobb holte sich mit Hilfe seines Hobb’schen Ha-
kens die Belohnung. F¨
ur ihn hat sich die Sperrtechnik damals schnell bezahlt gemacht.
Chubbschl¨
osser finden sich immer noch in Tresoren, Waffenschr¨
anken oder Sicherheitst¨
uren.
1.1.7 Kombinationsschloß
Kombinations- oder Zahlenschl¨
osser weisen drehbare Sperrscheiben auf, die den Kern nur mit der je-
weils richtigen Zahl freigeben. Man findet sie an Koffern, als Fahrradschloß, aber auch als B¨
ugelschloß.
Aufgrund der meist primitiven Bauart und den hohen Fertigungstoleranzen kann man diese Schl¨
osser
auch ohne Werkzeug leicht entsperren. Zum Spannen wird der Ausl¨
oser bzw. der Kern leicht gezogen.
Beim Drehen der Zahlenscheiben sollte nun bei der Scheibe, die am meisten Bindung hat, und sich
daher am schwersten drehen l¨
aßt, ein Klicken h¨
or- und f¨
uhlbar sein, wenn der Schließmechanismus
ge¨
offnet wird.
1.1.8 Elektronisches Codeschloß
Elektronische Codeschl¨
osser finden sich an Alarmanlagen, gelegentlich auch mit Codekartenleser an
Hotelt¨
uren und den Standorten von Geldautomaten, bei denen die EC-Karte als Codekarte dient. Die
Funktionsweise ¨
ahnelt der des Kombinationsschlosses, auch hier dient eine Zahlenkombination als
6
Schl¨
ussel13. Nur die richtige Zahl/Taste schaltet den n¨
achsten Transistor. Elektronische Codeschl¨
osser
haben meistens noch ein mechanisches Schloß als Ersatz w¨
ahrend eines Stromausfalls.
1.1.9 Transponder, Funkschloß
Der letzte Schrei in Sachen Schloß ist die Transpondertechnik. Die Funktionsweise ¨
ahnelt der des
elektronischen Codeschlosses, allerdings wird das Signal ¨
uber ber¨
uhrungsfreien Funk ¨
ubertragen. Die
Anwendung sind beispielsweise gr¨
oßere Bekleidungsgesch¨
afte, Transponderetiketten auf B¨
uchern,
CDs und ¨
ahnlichen Waren, aber auch Berufsbekleidungsservices. Ein ¨
ahnliches Prinzip findet sich
beim Funkschloß vieler neuerer Automobile, bei denen die Fernsteuerung im Schl¨
ussel integriert ist.
Der Transponder besteht aus einem IC14, an den lediglich eine Antenne angeschlossen sein muß. Ei-
ne Stromversorgung ist nicht n¨
otig. Der Chip bezieht den n¨
otigen Strom aus dem Sendersignal, daß er
nach einem bestimmten Verfahren moduliert und wieder zur¨
ucksendet. Will man lediglich verhindern,
daß der Transponder ein Signal empf¨
angt und zur¨
ucksendet, reicht es, den Transponder bspw. mit Alu-
folie oder ¨
ahnlichem Material zu umgeben, welches als Faraday’scher K¨
afig wirkt und die Funksignale
so abblockt15. Die Schwierigkeit der Umgehung eines Transponders besteht darin, daß man sowohl
das Eingangssignal als auch die Modulationsfrequenz kennen muß.
2 Werkzeuge und Techniken
Um ein Schloß ohne Verwendung des Schl¨
ussels zu ¨
offnen, muß man mit geeignetem Werkzeug
mindestens eine der Schwachstellen von Schl¨
ossern ausnutzen. Die gr¨
oßte Schwachstelle ist die Crux
jeder mechanischen Einrichtung: nichts paßt 100prozentig genau16.
Der Kern eines Schlosses hat immer ein wenig Spiel17. Aus diesem Grund kann man den Kern auch
bei gesperrtem Schließmechanismus um ein paar Grad drehen. Wenn man ein Drehmoment anlegt,
kann es passieren, daß sich der Schließmechanismus zwischen Kern und Geh¨
ause verf¨
angt, so daß
man den Kern drehen kann, sobald sich alle Schließmechanismen derart verfangen haben.
Schl¨
osser ¨
offnen immer in Richtung vom Riegel weg, B¨
ugelschl¨
osser immer im Uhrzeigersinn. lediglich
manche billigen B¨
ugelschl¨
osser und spezielle Schließzylinder ¨
offnen in beide oder nur in die andere
Richtungen.
2.1 Hand¨
offnung, Dietrich
Ein Bartschloß kann man einfach mit einem Dietrich ¨
offnen. Dazu f¨
ahrt man mit dem Dietrich in das
Schloß, wobei man das Profil umgeht. Danach dr¨
uckt man den Dietrich nach außen und dreht den
Dietrich; ist das Schloß auf der linken Seite der T¨
ur, so muß man im Uhrzeigersinn drehen, um es zu
¨
offnen, ist es auf der rechten Seite, dreht man zum ¨
Offnen gegen den Uhrzeigersinn.
2.1.1 Spannen, Spanner
Schl¨
osser mit einem von außen erreichbaren Kern werden zum ¨
Offnen gespannt. Dazu verwendet
man einen Spanner, den es je nach Schloßtyp und Technik in unterschiedlichen Versionen gibt.
13Die Zahlenkombination kann durch ein Tastenfeld eingegeben werden oder auf einem Magnetstreifen oder sonstigen
Medium gespeichert sein.
14Integrated Circuit - Integrierter Schaltkreis; auch Chip im normalen Sprachgebrauch.
15Bitte nicht im Kaufhaus ausprobieren - eine Anzeige wegen Ladendiebstahl ist eine unerquickliche Angelegenheit!
16Der Teufel steckt im Detail.
17Bei ¨
alteren Schl¨
ossern sogar eine ganze Menge, d.h. bis zu einem halben Millimeter, Spiel.
7
Der Spanner wird so in der Kern¨
offnung angesetzt, daß auf diesen ein leichtes Drehmoment in Schließ-
richtung, also im Uhrzeigersinn, angesetzt werden kann. Von welcher Richtung aus man den Spanner
idealerweise ansetzt18, ist von Schloß zu Schloß verschieden.
Die zum Spannen eines Schlosses notwendige Kraft wird regelm¨
aßig ¨
ubersch¨
atzt, wobei das Schloß
sogar besch¨
adigt werden kann. Daher sollte man sich beim Spannen eines Schlosses st¨
andig verge-
genw¨
artigen, daß schon ein Hundertstel Millimeter Differenz dar¨
uber entscheiden kann, ob die Stifte
vollst¨
andig blockieren oder gar durch das angelegte Drehmoment verformt werden. Ein Hebel verst¨
arkt
die angelegte Kraft bekanntermaßen im selben Verh¨
altnis, das zwischen den Entfernungen der jeweili-
gen Bewegung besteht. Wenn wir also den Griff des Spanners um einen Millimeter bewegen, die Kraft
aber auf eine Bewegung von einem Hundertstel Millimeter ¨
ubertragen wird19, entspricht die auf das
Schloß wirkende Kraft dem Hundertfachen der am Spanner Anliegenden.
Als Vor¨
ubung zum Spannen sollte man versuchen, zun¨
achst ganz ohne Drehmoment mit einem ¨
Off-
nungswerkzeug20 auf den Schließmechanismus dr¨
uckt und nach und nach minimal mehr Drehmoment
anlegt, um festzustellen, wie wenig n¨
otig ist, damit sich die Stifte verfangen21.
2.1.2 Einzeln setzen, Haken, Halbdiamant, Halbrund
Um auf einzelne Schließmechanismen einzuwirken, bieten sich Haken, Halbdiamant, oder Halbrund
an:
Mit diesen Werkzeugen wird jeweils auf einen einzelnen Schließmechanismus eingewirkt. Ob man das
Werkzeug h¨
alt wie ein Messer, indem man es zwischen Daumen und Zeigefinger von den Seiten h¨
alt,
w¨
ahrend der hintere Teil des Griffs auf der Handinnenkante liegt, oder wie einen Stift, indem man mit
dem Zeigefinger von oben Druck aus¨
ubt, bleibt einem selbst ¨
uberlassen. Wichtig ist, daß man in der
jeweiligen Haltung entspannt arbeiten kann.
Dazu spannt man das Schloß wie vorhin beschrieben und dr¨
uckt vorsichtig mit dem vorderen Ende auf
den jeweiligen Schließmechanismus. Dabei ist darauf zu achten, keinen seitlichen Druck anzubringen,
denn daf¨
ur ist allein der Spanner zust¨
andig, andernfalls kann man sein ¨
Offnungswerkzeug, das Schloß
oder beides besch¨
adigen.
Zur Vor¨
ubung fahre man mit dem ¨
Offnungswerkzeug seiner Wahl in das Schloß, ziehe es wieder
heraus und w¨
ahrend man auf die Stifte dr¨
uckt, versuche man, diese anhand des Gef¨
uhls und der im
Schloß h¨
orbaren Ger¨
ausche zu z¨
ahlen.
18Z.B. beim Schließzylinder von oben oder unten.
19Diese Werte sind nat¨
urlich grob gesch¨
atzt, um das Problem zu veranschaulichen
20...oder einer abgebogenen Sicherheitsnadel, selbst eine stabilere aufgebogene B¨
uroklammer reicht aus, sofern man
nicht zuviel Kraft verwendet oder das Schloß klemmt.
21Normalerweise stellt man schnell fest, daß erstaunlich wenig Drehmoment n¨
otig ist, wenn nicht, verwende man ein
anderes Schloß oder probiere es noch einmal.
8
Zum einzeln Setzen spanne man das Schloß wie oben beschrieben mit dem minimalen Drehmoment
und suche jeweils den Stift22, der sich am schwersten bewegen l¨
aßt, also die maximale Bindung
hat. Sobald der Stift gesetzt ist, sollte der Kern sich leicht etwas weiter drehen lassen; nach ein bis
drei Stiften steht der Kern in den meisten F¨
allen sichtbar in einer diagonalen Stellung, das heißt: auf
Kipp. Besonders bei Stiftschl¨
ossern, deren Stifte Verj¨
ungungen aufweisen23, kann man dabei einen
R¨
uckholeffekt feststellen: wenn man auf den Stift mit der maximalen Bindung dr¨
uckt, stellt sich der Kern
dabei auf. Prinzipiell ist das zwar ein gutes Zeichen, es steht n¨
amlich daf¨
ur, daß man den richtigen Stift
dr¨
uckt. Allerdings muß man darauf achten, daß die bereits gesetzten Stifte nicht wieder in den Kern
gedr¨
uckt werden.
2.1.3 Harken, Schlange
Harken nennt man das wahllose Dr¨
ucken von Schließmechanismen, um m¨
oglichst viele davon zu
entsperren.
Dazu f¨
ahrt man beispielsweise mit der oben abgebildeten sogenannten Schlange im gespannten
Schloß vor und zur¨
uck, variiert Geschwindigkeit, Druck und Drehmoment des Spanners. Normaler-
weise l¨
aßt sich durch Harken fast jedes Schloß auf Kipp bringen.
2.1.4 Rohrdietrich
Mit einem Rohrdietrich lassen sich R¨
ohrenschaftschl¨
osser entsperren. Dazu stelle man alle Stiftdr¨
uck-
vorrichtungen ganz nach vorne, und drehe die Feststellvorrichtung auf nahezu volle St¨
arke und dr¨
uckt
den Rohrdietrich auf das Schloß, wobei ein leichtes Drehmoment angelegt wird. Durch fortw¨
ahrendes
Dr¨
ucken und Verringern der St¨
arke der Feststellvorrichtung w¨
ahrend des Ausprobierens verfangen
sich schließlich alle Stifte und man kann das Schloß aufschließen. Mit der Feststellvorrichtung kann
man die Einstellung nun auch fixieren.
2.1.5 Hobb’scher Haken
Der Hobb’sche Haken dient zum Entsperren von Chubbschl¨
ossern. Er besteht aus zwei ineinanderlie-
genden Haken, von denen der l¨
angere dazu verwendet wird, die unterste Scheibe des Chubbschlosses
zu spannen, w¨
ahrend mit dem darumliegenden die dar¨
uberliegenden Scheiben gesetzt werden.
22Der Stift steht hier stellvertretend f¨
ur den jeweiligen Schließmechanismus.
23Gemeint sind die in Kapitel 1 beschriebenen Hantel-, Diabolo- Pilzkopf- und Mehrfachstifte.
9
2.1.6 Schloßteile beseitigen, Extraktoren
Wenn ein ¨
Offnungswerkzeug oder Schl¨
ussel abbricht oder sich aber ein Stiftteil im Schloß verkantet,
ben¨
otigt man einen Extraktor, um diese wieder zu entfernen. Extraktoren sehen aus wie Sperrwerk-
zeuge, weisen aber s¨
ageartige oder sehr d¨
unne hakenf¨
ormige Erweiterungen auf.
2.1.7 Flipper
Wenn ein Schließzylinder erst einmal entsperrt ist, will man ihn gelegentlich auch bet¨
atigen. Wenn
man den Kern jedoch um 180 Grad dreht, stellt man fest, daß die Geh¨
ausestifte von den Federn im
Geh¨
ause in die nun untenstehende Kern¨
offnung gedr¨
uckt werden oder die Kernstifte in den Schließ-
kanal fallen. Hier kann man sich noch behelfen, indem man mit der flachen Seite eines ¨
Offnungswerk-
zeugs gegenh¨
alt.
Eine weitere Drehung um 180 Grad, und Kern und Geh¨
ausestifte kommen wieder zusammen. An
dieser Stelle m¨
ußte man das Schloß erneut entsperren - es sei denn, man verwendet einen Flipper.
Der Flipper wird im Schließkanal angesetzt, gespannt, und dreht bei Ausl¨
osen den Kern um 80 bis
120 Grad, allerdings so schnell, daß die Tr¨
agheit der Stifte ein Zur¨
uckschnellen verhindert. Auf diese
Weise kann man den Kern mehrmals drehen, ohne das Schloß erneut zu entsperren.
2.1.8 Shims
Shims sind d¨
unne Bleche, die man zwischen den Sperrmechanismus, Geh¨
ause und Kern schieben
kann, um ein Schloß dauerhaft zu entsperren, beispielsweise um die Stifte auszutauschen oder das
Schloß auseinanderzunehmen.
Außerdem kann man mit ¨
ahnlichen Blechen B¨
ugelschl¨
osser, die keine Shimschutz aufweisen, entsper-
ren, ohne auf den Schließmechanismus einwirken zu m¨
ussen, indem man das Blech zwischen B¨
ugel
und Sperrhaken schiebt, so daß letzterer in das Geh¨
ause gedr¨
uckt wird.
2.1.9 Werkzeug selbst herstellen
Aus K¨
uchenmessern, Sicherheitsnadeln, Fahrradspeichen, Metallb¨
andern und Scheibenwischer-
bl¨
attern kann - mit ein wenig handwerklichem Geschick (und ein wenig Werkzeug) - kurzerhand Werk-
zeug fabriziert werden.
Die Feder eines Scheibenwischers l¨
aßt sich leicht entfernen und bearbeiten. Dazu biegt man die vor-
dere Klammer des Scheibenwischertr¨
agers auf und zieht die Feder zur einen Seite heraus. Ein etwa
8 cm langes St¨
uck, das an einer Seite um 90 Grad abgewinkelt wird, eignet sich hervorragend als
Spanner. Auch Fahrradspeichen, die nach dem Zurechtbiegen an der abgewinkelten Seite mit einem
Schleifstein zu einem schmalen Schraubenzieher geschliffen werden, k¨
onnen vorz¨
ugliche Spanner
abgeben.
Wenn man einen Drehmomentspanner herstellen will, sollte man zuerst die Biegung am Griff anbrin-
gen und dann die Werkzeug߬
ache abbiegen, ansonsten tut man sich mit normalen Zangen schwer.
Man kann nat¨
urlich auch einen gew¨
ohnlichen kleinen Schraubenzieher entsprechend umarbeiten, in-
dem man sein vorderes Ende unter Hitzeeinwirkung, etwa von einem kleinen Feuerzeuggasbrenner,
um etwa 45 Grad abbiegt24.
Wenn man das untere Ende eines selbstgebauten Spanners zu einer Schlaufe biegt und daran ein
Gummiband befestigt, kann man diesen so zu einer Art Flipper umfunktionieren. Die Handhabung ist
leicht gew¨
ohnungsbed¨
urftig, daf¨
ur muß man nicht Spanner und Flipper im Schl¨
usselloch wechseln.
24Weiter sollte man nicht biegen, sonst kann der Spanner leicht brechen.
10
摘要:

SperrtechnikAlexKlossinZusammenarbeitmitdemSportsfreundederSperrtechnikDeutschlande.V.28.Juli20031Inhaltsverzeichnis1DenitioneinesSchlosses31.1Schloßtypen.......................................31.1.1Bartschloß....................................31.1.2Stiftschloß........................................

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