ZSE_2001_3_Tegethoff_Primaergruppen_und_Individualisierung

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Tegethoff, Hans Georg
Primärgruppen und Individualisierung. Ein Vorschlag zur
Rekonzeptualisierung der Gruppenforschung
ZSE : Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation 21 (2001) 3, S. 279-298
Quellenangabe/ Reference:
Tegethoff, Hans Georg: Primärgruppen und Individualisierung. Ein Vorschlag zur Rekonzeptualisierung
der Gruppenforschung - In: ZSE : Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation 21 (2001)
3, S. 279-298 - URN: urn:nbn:de:0111-opus-90426 - DOI: 10.25656/01:9042
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-opus-90426
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V
-L.ioz
i^ic
Zeitschrift
für
Soziologie
der
Erziehung
und
Sozialisation
Journal
for
Sociology
of
Education
and
Socialization
21.
Jahrgang
/Heft
3/2001
Schwerpunkt/Main
Topic
Einstellungen
Jugendlicher
Heiner
Meulemann:
Religiosität,
Anpassungsbereitschaft
und
Lebenszufriedenheit.
Tradi¬
tionelle
und moderne
Formen
der
Bewältigung
von
Misserfolg
und
ihr
Einfluss
auf
die
Lebenszufriedenheit
ehemaliger
Gymnasiasten
im
43.
Lebensjahr
Religiosity,
Coping
and
Life
Satisfaction.
Traditional
and
Modern
Forms
of
Coping
with
Failure
and
Their
Impact
on
the
Life Satisfaction
of
Former
German
High
School
Students
at
the
Age
of43
227
Walter
Herzog/Thomas
Oegerli:
Einstellungen
und
Handlungsbereitschaft
Jugendlicher
gegenüber
Ent¬
wicklungsländern.
Eine
repräsentative
Erhebung
bei 13-
bis
17-jähri¬
gen
Schülerinnen
und
Schülern
Attitudes
and
Readiness
for
Action
Toward
Developing
Countries.
A
Representative
Study
Among
Students
from
13
to
17
Years
of
Age
....
243
Beiträge/Contributions
Birgit
Reißig/Mareike
Schmidt:
Der
Gebrauch
von
Alkohol
und
Tabak
bei
Jugendlichen
im
Zeitwandel
The
Use
of
Alcohol
and
Tobacco
of
Young
People
in
the
Course
of
Time
265
Hans
Georg
Tegethoff:
Primärgruppen
und
Individualisierung
Ein
Vorschlag
zur
Rekonzeptualisierung
der
Gruppenforschung
Primary
Groups
and
Individualization
A
Proposal
to
Reconceptualize
Group
Research
279
Peter
Rieker:
Bearbeitung
kindlicher
Delinquenz
in
der
Familie
Handling
of
Children
's
Delinquency
in
the
Family
299
Rezension/Book
Reviews
Einzelbesprechungen
K.
Boehnke
und
D.
Baier
über
W.
Wosinska
et
al:
„The
Practice
of
Soci¬
al
Influence
in
Multiple
Cultures"
315
N.
Döring
über
W.
Marotzki
et
al:
„Zum
Bildungswert
des
Internet"
.
321
Sammelbesprechung
W.
Funk
bespricht
Titel
zum
Thema
„Aggression
und
Gewalt
von
Kin¬
dern
und
Jugendlichen"
323
Aus
der
Profession/Inside
the
Profession
Forschungsbericht
H.
Oswald
berichtet
über
die
IEA-Evaluationsstudie:
Politische
Bildung
in
der
Krise?
328
Magazin
Förderpreis
der
Deutschen
Gesellschaft
für
Erziehungswissenschaft
.
333
Veranstaltungskalender
u.a.
Abschlusssymposium
des
Sonderforschungsbereichs
der
Universität
Bremen
334
Vorschau/Forthcoming
Issue
335
Hans
Georg
Tegethoff
Primärgruppen
und
Individualisierung
Ein
Vorschlag
zur
Rekonzeptualisierung
der
Gruppenforschung
Primary
Groups
and
Individualization
A
Proposal
to
Reconceptualize
Group
Research
Gruppenforschung
ist
in
der
Vergangenheit
-
mit
wenigen
Ausnahmen
kaum
theo¬
riegeleitet
betrieben
worden.
Gleichzeitig
sind
ihr
normative
Funktionszuschreibungen
wie
Sozialisation
und
Sozialintegration
nicht
fremd.
Besonders
das
Konzept
der
Primärgruppe
hat
mit
diesen
Implikationen
die
Gruppenforschung
geprägt.
Die
modernisierungstheoretische
Individualisierungsthese
blendet
die
Sozialintegrati¬
on
durch
Gruppen
aus.
Der
folgende
Text
untersucht
deshalb
die
Folgen
der
Indi¬
vidualisierung
für
die
Bedeutung
von
Kleingruppen
und
die
Beziehungen
in
Klein¬
gruppen.
Er
zeigt
Spuren
eines
selbstaktiven,
konstruktiven
Umgangs
der
Individu¬
en
mit
selbstgewählten,
sympathiebasierten
Gruppen
ebenso
wie
mit
organisierten
Gruppen
und
stellt
insbesondere
die
Angemessenheit
des
forschungsleitenden
Kon¬
zepts
der
Primärgruppe
für
die
ersteren
in
Frage.
Past
research
designs
were
not
so
much
oriented
towards
theoretical
concepts
but
rather
determined
by
normative
description
and
functional
analysis
of
socializati¬
on
and
integration.
The
concept
of
primary
group
with
all
its
implications
hasfor-
med
the
mainstream
of
group
research.
The
actual
understanding
of
modernization
as
individualization
seems
to
avoid
a
concept
of
social
integration
by
groups.
The
following
article
analyzes
consequences
ofthe
ongoing
process
of
individualizati¬
on
and
presents
new
insights
into
small
groups
and
group
relations.
Individuals
are
actively
constructing
their
personal
reality.
Groups
are
autonomously
chosen
and
mostly
sympathy-based
-
even
in
organized
settings.
Thus
the
conceptual
adequacy
of
primary
groups
is
seriously
put
into
question.
Wenn
der
oder
die
einzelne
zur
lebensweltlichen
Reproduktionseinheit
des
Sozia¬
len
wird,
wie
die
Individualisierungsthese
unterstellt,
stellt
sich
die
Frage
nach
den
Konsequenzen
für
die
Gruppenforschung.
Individualisierungsdebatte
und
Gruppenforschung
lassen
sich
als
konträre
Modelle
gesellschaftlicher
Integration
lesen.
Werden
soziale
Gruppen
als
Orte
der
Vermittlung
und
Weiterentwick¬
lung
gesellschaftlicher
Werte
und
Normen
verstanden
und
erhalten
damit
für
die
Sozialisation
und
Sozialintegration
einen
besonderen
Stellenwert,
so
ver¬
ändert
die
These
von
der
Freisetzung
und
dem
Orientierungsverlust
durch
die
Auflösung
berufsständisch
und
sozialräumlich
fundierter
Milieus
die
Grund¬
lage
für
die
Verortung
der
Sozialintegration
in
Gruppen.
Intermediäre
soziale
Gebilde
vom
Typus
Kleingruppe
würden
danach
für
die
Sozialisationsleistun-
gen
zunehmend
ausfallen;
den
Individuen
blieben
nur
gesellschaftliche
Gro߬
gruppen
als
Medium
der
Vergesellschaftung.
Die
folgende
Rekonstruktion
von
Befunden
der
Gruppenforschung
zeigt
jedoch,
daß
sich
Individualisierungstendenzen
auch
in
den
Beziehungsmustern
ZSE,
21.
Jg.
2001,
H.3
279
sozialer
Gruppen
wiederfinden
und
stützt
die
These,
daß
eine
fortschreitende
Individualisierung
nicht
zu
einem
Bedeutungsverlust
von
Sozialisation
und
Inte¬
gration
durch
soziale
Gruppen
führt.
Vielmehr
wandelt
sich
der
Charakter
von
Gruppen
durch
ein
eher
wachsendes
Bedürfnis
der
Individuen
nach
interme¬
diären
Instanzen.
Diskontinuierliche
Lebensverläufe,
räumliche
Mobilität
und
wechselnde
Bezugspersonen
führen
zu
einem
flexiblen
und
kurzweiligen
Auf¬
bau
sowie
instrumenteller
Nutzung
von
Gruppen
und
verändern
die
Binnen¬
beziehungen
traditioneller
Kleingruppen
offenbar
so
stark,
daß
zu
ihrer
Beschreibung
das
Konstrukt
der
Primärgruppe
in
seiner
ursprünglichen
Bedeutung
nicht
mehr
taugt.
Widersprüche
im
Individualisierungsprozeß
-
Re-Integration
und
Kontrolle
in
Gruppen
In
der
Debatte
über
den
sozialen
Wandel und
die
Veränderung
der
Lebensbe¬
dingungen
in
der
modernen
Gesellschaft
hat
der
sogenannte
Individualisie¬
rungstrend
die
Funktion
einer
Generalerklärung
übernommen.
Neue
Lebens¬
und
Konsumstile,
neue
Wohnformen,
neue
Partnerschafts-,
Familien-
und
Haus¬
haltsformen,
die
gesamte
(post-)
moderne
Lebensführung
wird
danach
von
einem
Individualisierungstrend
geprägt,
der
für
viele
zugleich
einen
Verlust
von
Gemeinschaftssinn
und
Solidarität
signalisiert.
Durch
die
Betonung
der
subjektiv
gestiegenen
Freiheitsspielräume
scheint
die
strukturelle
Seite
dieser
Sozialtheorie,
die
ja
einen
breiten
Geltungsbereich
bean¬
sprucht
(vgl.
Friedrichs
1998),
gelegentlich
verloren
zu
gehen.
In
der
Biogra¬
phieforschung
hatte
Kohli
schon
früh
auf
die
institutionelle
Rahmung
der
Muster
des
Lebensverlaufs
hingewiesen
(Kohli
1985);
das
Verhältnis
zwischen
Insti¬
tutionen
als
„Strukturgeber
des
Lebensverlaufs"
und
individuellen
Akteuren
war
auch
im
Bremer
Sonderforschungsbereich
forschungsleitend
(vgl.
Heinz
2000).
Ebenso
geht
es
bei
der
Frage
nach
dem
Stellenwert
von
Gruppenbil¬
dungen
immer
auch
um
die
Frage,
wie
sich
der
Prozeß
der
Institutionalisie¬
rung
von
Individuallagen
entwickelt.
Dieser
Prozeß
betrifft
ja
nicht
nur
die
von
sekundären
Instanzen
und
Institutionen
geschaffenen
Individuallagen,
sondern
ebenso
die
sozialen
Systeme
der
Mesoebene.
Hier
ist
zu
fragen,
welche
neu¬
en
Institutionen
die
Integration
der
neuen
Vielfalt
leisten
können
und
welche
neuen
Sozial-,
Lebens-
und
Kommunikationsformen im
traditionellen
Nahraum
entstehen
und
geschaffen
werden.
Wenn
Individualisierung
nicht
nur
Enttraditionalisierung,
sondern
auch
das
Gegenteil,
die
Erfindung
von
Tradi¬
tionen
meint
(Beck
1994,
471),
dann
geht
es
um
den
möglichen
Beitrag
der
Individuen
im
Entstehungsprozeß
ebenso
wie
beim
Umbau
sozialer
Bezie¬
hungsmuster.
Es
wird
also
davon
ausgegangen,
daß
es
sich
bei
dem
angenommenen
Indivi¬
dualisierungsschub
weniger
um
einen
Verlust
und
Abbau
vermittelnder
Insti¬
tutionen
zwischen
Individuum
und
Gesellschaft
handelt,
als
vielmehr
um
einen
Formen-
und
Funktionswandel
dieser
Institutionen,
dem
in
der
Individualisie¬
rungsforschung
bislang
zu
wenig
Beachtung
geschenkt
wurde1.
Diese
Ver-
1
Auch
Friedrichs
hatte
bei
seiner
handlungstheorctischen
Explikation
der
Individuali-
sierungsfhese
diese
argumentative
Leer-Steile
bei
Beck
bemerkt
und
als
Gmnd
für
die
Flucht
in
neue
Institutionen
auf
Gehlens
Anthropologie
verwiesen
(vgl.
Friedrichs
1998).
280
ZSE,
21.
Jg.
2001,
H.3
摘要:

Tegethoff,HansGeorgPrimärgruppenundIndividualisierung.EinVorschlagzurRekonzeptualisierungderGruppenforschungZSE:ZeitschriftfürSoziologiederErziehungundSozialisation21(2001)3,S.279-298Quellenangabe/Reference:Tegethoff,HansGeorg:PrimärgruppenundIndividualisierung.EinVorschlagzurRekonzeptualisierungder...

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