PaedKorr_2001_28_Oevermann_Adornos_Tabus_ueber_dem

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Oevermann, Ulrich
Adornos "Tabus über dem Lehrberuf" im Lichte einer revidierten
Professionalisierungstheorie
Pädagogische Korrespondenz (2001) 28, S. 57-80
Quellenangabe/ Reference:
Oevermann, Ulrich: Adornos "Tabus über dem Lehrberuf" im Lichte einer revidierten
Professionalisierungstheorie - In: Pädagogische Korrespondenz (2001) 28, S. 57-80 - URN:
urn:nbn:de:0111-opus-80967 - DOI: 10.25656/01:8096
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-opus-80967
https://doi.org/10.25656/01:8096
in Kooperation mit / in cooperation with:
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INHALT
Pädagogische
Korrespondenz,
lieft
28
¦
Winter
2001/02
Essay
5
Andreas Gruschka
Unvermeidbar
und
ohnmächtig
-
Thesen
zum
Bedeutungswandel
der
Bildung
N)as
Gespräch
32
/Diskussion
über
Adornos
»Tabus
über
dem
Lehrberuf«
Teilnehmende:
Th.
W.Adorno,
H.-J.
Heydorn,
H.
Becker
Moderation:
G.
Kadelbach
Diskussion
I
46
Andreas Gruschka
Von
den
»Tabus
über
dem
Lehrberuf«
Zur
aktuellen
Diskussion
über
die
Reform
der
Lehrerausbildung
Diskussion
II
58
Ulrich
Oevermann
Adornos
»Tabus
über
dem
Lehrberuf«
im
Lichte
einer
revidierten
Professionalisierungstheorie
Vermischtes
I
82
Martin
Heinrich
Credit
Points
=
Punkte
auf
Kredit?
Die
Reform
der
Studienordnungen
als
Studierendenschreck
Dokumentation
86 Hessen
wieder
einmal
ganz
vorn!
Wandel
von
Schule
88
Martin
Heinrich
Das
Schulprogramm
als
effektives
Reforminstrument?
Von
den
Versuchen,
alte
Strukturen
aufzubrechen
Vermischtes
II
105
PISA
Oder:
Populistische
Insinuationen
Schulischer
Arbeitsergebnisse
DISKUSSION
II
Ulrich
Oevermann
Adornos
»Tabus
über
dem
Lehrberuf«
im
Lichte
einer
revidierten
Professionalisierungstheorie
i
Vorbemerkung
Andreas
Gruschka
hatte
mich
ursprünglich
zu
der
reizvollen
Aufgabe
eingeladen,
eine
bislang
unveröffentlichte
Rundfunkdiskussion
zwischen
Adomo,
Becker
und
Heydom
anläßlich
der
Sendung
von
Adornos
»Tabus
über
dem
Lehrberuf«
zu
inter¬
pretieren
und
zu
kommentieren.
Ich
gehe
davon
aus,
daß
die
Einladung
durch
zwei
Erwartungen
motiviert
wurde:
Zum
einen
möge
ich
als
Vertreter
der
objektiven
Her¬
meneutik
den
Text
in
seiner
Sinnstruktur
sequenzanalytisch
rekonstruieren.
Eine
voll¬
ständige
Analyse
würde
freilich
den
Rahmen
eines
Aufsatzes
für
die
»Korrespon¬
denz«
sprengen.
Eine
abkürzende
Durchsicht
des
Textes
auf
seine
Inhaltsstruktur
hin
enthält bereits
die
vorstehende
Einführung.
Die
andere
Erwartung
bezieht
sich
auf
die
Frage,
in
welchem
Verhältnis
der
Vortrag
Adornos
und
die
Diskussion
zu
der
von
mir
nun
schon
über
einen
längeren
Zeitraum
entwickelten
Professionalisierungstheorie
steht,
die
ich
immer
wieder
auch
mit
Blick
auf
den
Lehrerberuf
auszubuchstabieren
versucht
habe.
Hier
liegt
auf
der
Hand,
Adornos
Vortrag
selbst
ins
Zentrum
zu
stellen.
Denn
die
Diskussion
thematisiert
das
Problem
der
Professionalisierungsbedürftigkeit
und
Professionalisiertheit
des
Lehrerberufs
nur
indirekt
und
in
einzelnen
Argumen¬
ten.
Es
ist
zwar
der
Sache
nach
thematisch,
aber
nicht
explizit.
Adorno
selbst
kommt
nur
mit
einzelnen
Aspekten
aus
seinem
Vortrag
zu
Wort.
Heydorn
und
Becker
ergän¬
zen
ihn,
ihre
eigenständige
Position
ließe
sich
aus
den
Bemerkungen
nur
mit
beträchtlichem Risiko
ableiten.
Aber
auch
der
Versuch
der
Analyse
der
»Tabus
über
dem
Lehrberuf«
mit
Bezug
auf
die
Theorie
der
Professionalisierung
enthält
ein
Risiko.
Man
könnte
sie
mißver¬
stehen,
als
ob
ich
mit
meiner
Rekonstruktion
und
Kritik
mit
Kanonen
auf
Spatzen
in
dem
Sinne
schießen
wollte,
daß
ich die
von
Adomo
selbst
als
»Improvisationen«
bewerteten
Bemerkungen
vor
dem
Kriterium
einer
empirisch
vielfach
geprüften
Theorie
be-
und
dabei
abwerten
wollte.
Mein
Verfahren
macht
nur
deswegen
Sinn,
weil
faszinierend
klar
werden
wird,
wie
prägnant
Adomo
mit
seinem
»physiogno¬
mischen
Blick«
auch
ohne
das
analytische
Besteck
einer
Pofessionalisierungstheorie
die
eine
solche
Theorie
fordernden
Konstellationen
in
der
Sache
selbst
aufdeckte
und
zugleich
mit der
Relektüre des
Vortrages
der
Fortschritt
in
der
Diskussion
über
die
Professionalität
des Lehrerberufs
ausgemessen
werden
kann.
Im
Gegensatz
zu
vielen
anderen
in
der
Diskussion
angesprochenen
Aspekten,
deren
Aktualität
aufmerksam
macht
auf
die
Stagnation
des
wissenschaftlichen
Diskurses,
ja
die
Regression
der
58
¦
Pädagogische
Korrespondenz
Debatte
über
den
Lehrerberuf,
kann
hinsichtlich
der
professionalisierungstheo-
retischen
Aufschließung
der
Struktur
pädagogischer
Professionalität
und
der
dazu
gehörigen
rekonstruktionslogischen
Forschungsmethoden
ein
deutlicher
Erkenntnis¬
zuwachs
festgestellt
werden.
II
Zur
institutionellen
Einbettung
der
Diskussion
über
die
»Tabus«
Der
Analyse
sei
eine
kurze
Bemerkung
zur
»Quellenlage«
vorangestellt.
Adomo
hielt
seinen
Vortrag
im
Berliner
Institut
für
Bildungsforschung
in
der
Max-Planck-Gesell¬
schaft
in
dessen
Konstitutionsphase.
Becker
hoffte,
in
der
Anfangsphase
der
»Bil¬
dungsnotstandsdebatte«
die
jungen
Bildungsforscher,
die
er
um
sich
versammelt
hatte,
mit
diesem
Vortrag
inspirieren
zu
können,
zumal
mit
S.
Robinson
einer
der
profiliertesten
Lehrbildungsforscher
einer
ganzen
Abteilung
vorstand.
Die
Resonanz
im
Institut
war zwar
positiv,
blieb
dann
aber
weitgehend
folgenlos.
Dagegen
verbrei¬
tete
sich
die
Kunde
über
den
Vortrag
unter
Pädagogen
und
Soziologen
wie
ein
Stroh¬
feuer,
wegen
der
in
ihm
deutlich
werdenden
intellektuellen
Präsenz
des
Vortragenden.
»Tabus
über
dem
Lehrberuf«
galt
als
ein
besonders
sprechendes
Beispiel
für
Adornos
Vermögen,
vollkommen
frei,
gleichsam
aus
dem
Stegreif,
druckreif
und
auf
höch¬
stem
Niveau
eine
Sachproblematik
zu
extemporieren.
Zudem
schien
er
die
innere
Strukturlogik
und
-dynamik
des
Lehrerberufs
so
aufgeschlossen
zu
haben,
wie
es
die
damals
aus
dem
Boden
schießenden
empirischen
Untersuchungen
zur
Lehrenolle
auch
nicht
ansatzweise
vermochten.
Adornos
»Tabus über
dem
Lehrberuf«
im
Lichte
einer
revidierten
Professionalisierungstheorie
¦59
Damit
ist
der
zeitgeschichtliche
Rahmen
grob
abgesteckt.
Das
in
Rede
stehende
Diskussionstranskript
ist
von
Interesse,
weil
es
auf
eine
in
sich
sachlich
interessante
Analyse
des
Lehrerberufs
in
einem
für
sich
aufschlußreichen
Kontext
der
Thematisie¬
rung
von
Fragen
der
Bildungsreform
reagiert
und
diese
Reaktion zwei
damals
wichtige
und
einflußreiche
Vertreter
der
Bildungspolitik,
Bildungsforschung
und
Erziehungswissenschaft
mit
einem
bedeutenden,
für
Zeitdiagnostik
unübertroffen
sensiblen
Philosophen
zusammenspannt,
der
zugleich
Künstler
und
Soziologe
war.
Insofern
verspricht
dieses
Diskussionsprotokoll
auch
etwas
Charakteristisches
über
Adornos
methodische
Vorgehensweise
freizugeben
-
allerdings,
wie
gesagt,
nur
unter
der
Voraussetzung
der
vorausgehenden
Interpretation
des
Vortragstextes
selbst,
der
diese
Diskussion
stimuliert
hat.
III
Die
Hauptthese
Um
den
Hauptpunkt
hier
schon
vorwegzunehmen:
Adomo
trifft
intuitiv,
ohne
auch
nur
ein
einziges
Stück
empirischen
Forschungsmaterials
einzusetzen,
allein
auf
der
Grundlage
seiner
Primärerfahrung
in
der
gewohnten
diagnostischen
Sicherheit
einen
entscheidenden
Kern
in
der
Strukturlogik
des
Lehrerhandelns,
den
zu
erfassen
den
vielen
empirischen
Studien
über
den
Lehrerberuf
nicht
gelungen
ist,
sofem
sie
ihn
überhaupt
erfassen
wollten
oder vorab
als
Problem
gesehen
haben.
Das
ist
die
eine
Seite.
Die
andere
Seite besteht
darin,
daß
Adomo
seine
vollkommen
richtige
und
treffsichere
Intuition
nicht
strukturanalytisch
mit
einem
explanativen
Anspruch
auf
den Punkt
zu
bringen
vermag,
weil
ihm
soziologisch
das
dahinter
stehende
Struktur¬
problem
der
Professionalisierungsbedürftigkeit
des
Lehrerberufs
und
des
gleichzeiti¬
gen
Ausbleibens
einer
faktischen
Professionalisiertheit
dieses
Berufs
ebensowenig
geläufig
ist
und
zu
Bewußtsein
kommt
wie
seinen
späteren
Mitdiskutanten.1
Parallel
dazu
dokumentieren
Vortrag
und
Diskussion
das
methodische
Problem
in
Adornos
Beiträgen
zu
einer
materialen
Soziologie:
Sie
sind
wie
gesagt
von
einer
außerordent¬
lichen
diagnostischen
Prägnanz,
eine
bewundernswerte
Objektivierung
des
»physio¬
gnomischen
Blicks«,
aber
sie
geben
nicht
das
Verfahren
der
Erschließung
und
die
Datenbasis
zu
erkennen,
auf
dem
sie
faktisch
beruht.
Entsprechend
verweist
Adorno
in
seinem
Vortrag
mehrfach
darauf,
daß
er
zum
einen
Laie
in
dem
speziellen
Forschungsgebiet
sei
und
zum
anderen auf
eine
empirische
Forschung
nicht
zurück¬
greifen
könne,
sondern
gewissermaßen
freihändig
improvisiere.
Wo
er
methodische
Folgeprobleme
streift,
fordert
er,
ohne
daß
detaillierte
Verfahrensvorschläge
er¬
folgten,
bezeichnenderweise
Fallanalysen,
in
die
psychoanalytische
Ansätze
einzuge¬
hen
hätten.
摘要:

Oevermann,UlrichAdornos"TabusüberdemLehrberuf"imLichteeinerrevidiertenProfessionalisierungstheoriePädagogischeKorrespondenz(2001)28,S.57-80Quellenangabe/Reference:Oevermann,Ulrich:Adornos"TabusüberdemLehrberuf"imLichteeinerrevidiertenProfessionalisierungstheorie-In:PädagogischeKorrespondenz(2001)28,...

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