Damberger_2013_paed_enhancement

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Damberger, Thomas
Pädagogik und Human Enhancement
2013, 12 S.
Quellenangabe/ Reference:
Damberger, Thomas: Pädagogik und Human Enhancement. 2013, 12 S. - URN:
urn:nbn:de:0111-opus-78667 - DOI: 10.25656/01:7866
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-opus-78667
https://doi.org/10.25656/01:7866
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1
Thomas Damberger
Pädagogik und Human Enhancement
Abstract
Immanuel Kant once compared people with a piece of wood. The man is a crooked
wood that could not be made completely straight. Only an approximation of the idea
would be possible. In other words: Through education, the imperfect man and thus hu-
manity as a whole can not be improved sufficiently to reach perfection. The reason is
the lack of raw material. In its history, education has always tried to influence this ma-
terial. Educators have therefore not only educated, but people actively breeding. Today,
in the age of modern biological sciences, it is possible to act creatively on the genes of
an unborn human being, to provide better starting material. Therefore a fundamental
educational dreams come true?
Es gibt Menschen, von denen man durchaus behaupten kann, dass sie einen gewissen
Hang zum Pessimismus haben. Einer der größten Pessimisten und noch dazu Misanth-
ropen der Geisteswissenschaften ist der Frankfurter Philosoph Arthur SCHOPENHAUER.
Im Jahre 1840 bewirbt sich SCHOPENHAUER mit einer akademischen Preisschrift über
die Grundlagen der Moral an der Königlich Dänische Societät der Wissenschaften. Eine
Auszeichnung erhält SCHOPENHAUER nicht, im Gegenteil rügt ihn die Societät ganz
ausdrücklich dafür, dass er sich in seiner Schrift auf „unziemliche“ und „Anstoß erre-
gende Art“ über hervorragende Denker der Neuzeit äußert. Gemeint ist damit insbeson-
dere Georg W. F. HEGEL. Über HEGEL schreibt SCHOPENHAUER, er sei ein „sehr ge-
wöhnliche[r] Kopf, aber ungewöhnliche[r] Scharlatan“ und habe auf die Philosophie
und „dadurch auf die Deutsche Litteratur überhaupt [...] einen höchst verderblichen,
recht eigentlich verdummenden, man könnte sagen pestilenzialischen Einfluß“ (SCHO-
PENHAUER 1840/1977, S. 18). Was er schreibt, sei „freche[s] Anpreisen und Aufdringen
des Falschen, Schlechten und Kopfverderbenden“, „eine alle Geisteskräfte lähmende,
alles wirkliche Denken erstickende [...] hohlste[...], sinnleerste[...], gedankenloseste[...]
verdummenste[...] Pseudophilosophie“ (ebd., S. 19). Nun spielt dieser im höchsten Ma-
ße gescholtene HEGEL für die Pädagogik eine nicht unerhebliche Rolle. Als Rektor eines
Nürnberger Gymnasiums hat er sich auch zum Thema Erziehung geäußert. In dem Be-
griff Erziehung steckt, so HEGEL, der Begriff Zucht. Wenn wir also von Erziehung (und
damit eben auch von Zucht) sprechen, dann meinen wir, dass wir den Menschen auf ein
festes Ziel hin (er)ziehen (vgl. HEGEL 1837, S. 322). Dieses Ziel, das HEGEL im Übri-
gen nicht näher benennt, ist so meine These die Vollkommenheit. Der Versuch, den
Menschen bzw. die Menschheit insgesamt zu verbessern und zur Vollkommenheit zu
führen, wurde in der Vergangenheit nicht nur von der Pädagogik, sondern auch von den
Biowissenschaften verfolgt. Über Erziehung auf den Menschen einzuwirken, ist eine
ausgesprochen zeitaufwendige Angelegenheit, noch dazu mit ungewissem Ausgang.
Nicht zuletzt deshalb, weil sich der Mensch mit seinem Eigensinn den erzieherischen
Maßnahmen nicht selten widersetzt. Es stellt sich daher die Frage, ob heute, wo wir mit-
tels Gentechnik in das menschliche Erbgut eingreifen können, die Biowissenschaften
nicht sehr viel effizienter in der Lage sind (oder in absehbarer Zeit sein werden), Men-
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schen zu verbessern. Wird es für die Pädagogik möglicherweise angesichts der techni-
schen Entwicklungen allmählich Zeit abzutreten? Im Folgenden werde ich u. a. dieser
Frage nachgehen.
Sein oder Nicht-Sein
Pädagogik ist eine ausgesprochen spannende Wissenschaft. Nun werden vermutlich vie-
le, vielleicht sogar die meisten Wissenschaftler dasselbe von ihrem Fach behaupten. In
der Pädagogik ist diese Spannung jedoch in besonderer Weise begründet, denn ihr Ge-
genstand ist ganz und gar rätselhaft und in seiner Tiefe unbegreifbar. Es handelt sich
natürlich – um den Menschen. Was aber ist eigentlich so rätselhaft und unbegreifbar am
Menschen? Ad hoc könnte man hier freilich viele Punkte anführen, z.B. ist es faszinie-
rend, dass Menschen unterschiedlich sind. Bei über 7 Milliarden Exemplaren was zu-
gegebenermaßen eine ganze Menge ist gibt es keine zwei Menschen, die völlig iden-
tisch sind. Sicher, es gibt unter den 7 Milliarden zahlreiche Zwillinge, die sich wie ein
Ei dem anderen gleichen. In ihrem Charakter, ihrem Denken und Fühlen wird es aber
zweifellos Unterschiede geben, und seien sie auch noch so gering. Für die Pädagogik,
die eine Wissenschaft vom Menschen, also eine Humanwissenschaft, ist, erweisen sich
die Unterschiede unter den Menschen als Fluch und Segen zugleich. Als Fluch deshalb,
weil es nicht das eine Erziehungs- bzw. Bildungsmodell gibt, das für alle Menschen
gleicherweise geeignet ist. Pädagogik muss sich daher immer wieder auf den jeweils
Einzelnen, mit dem sie es zu tun hat, einlassen. Und sie wird feststellen, sofern sie denn
hinhört und hinschaut, dass jeder Einzelne etwas ganz Besonderes mitbringt, etwas, das
eigenartig und neu ist und nur mit diesem einen Menschen einhergeht. Dieses Neue ist
in der Lage, alles bisher Dagewesene in Frage zu stellen. Und eben diese Unerschöpf-
lichkeit, die im Gegenstand der Pädagogik, genauer: im Wesen des Menschen begründet
ist, stellt aus meiner Sicht den Segen dieser Disziplin dar.
Nun könnte man völlig zurecht die Frage stellen, warum der Mensch seinem Wesen
nach unerschöpflich, rätselhaft und unbegreifbar ist. Warum unterscheiden sich die
Menschen voneinander, selbst wenn sie über das exakt gleiche Genmaterial verfügen?
Bei dem Versuch, diese Fragen zu beantworten, müssen wir uns dem zuwenden, was
der Mensch ist. Wir haben es also mit dem Sein des Menschen zu tun. Das Besondere
am Menschsein kann man so merkwürdig das erst einmal erscheinen mag am Bei-
spiel eines Buches erläutern. Nehmen wir den Roman „Brave New World“ von ALDOUS
HUXLEY. Mir geht es an dieser Stelle weniger um den Inhalt des Romans, sondern um
das Buch als materiellen Gegenstand, so, wie es just in diesem Moment vor mir auf dem
Tisch liegt. Was unterscheidet dieses Buch seinem Wesen nach von einem Menschen?
Ganz einfach: Das Buch ist, was es ist. Ohne Weiteres könnte man das auch von einem
Menschen behaupten. Richtig deutlich wird der Unterschied spätestens dann, wenn wir
danach fragen, was das Buch sein kann. Nichts kann es sein! Es ist, was es ist, nämlich
ein Buch. Natürlich kann ich es lesen und anschließend in den Ofen werfen, kann aus
dem Buch also Brennmaterial machen. Das aber ändert nichts daran, dass das Buch im-
mer nur das ist, was es ist. Anders beim Menschen. Stellen Sie sich einen Lehrer vor. Er
hat mehrere Jahre studiert, erfolgreich sein Examen abgelegt, sein Referendariat absol-
viert und unterrichtet seit vielen Jahren Schulklassen. Er ist zweifellos und ganz offiziell
Lehrer. Wenn er aber am späten Nachmittag die Schule verlässt und seine Tochter vom
Kindergarten abholt, ist er Vater und nicht mehr Lehrer. Auch könnte er mitten im Un-
terricht den Raum verlassen, ins Auto steigen und der Schule für immer den Rücken
摘要:

Damberger,ThomasPädagogikundHumanEnhancement2013,12S.Quellenangabe/Reference:Damberger,Thomas:PädagogikundHumanEnhancement.2013,12S.-URN:urn:nbn:de:0111-opus-78667-DOI:10.25656/01:7866https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-opus-78667https://doi.org/10.25656/01:7866NutzungsbedingungenTermsofuseGew...

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