Elseberg_2025_Gruppendiskussionen_von_Lehramtsstudierenden

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Elseberg, Anika
Gruppendiskussionen von Lehramtsstudierenden als Reflexionsanlass zu
Inklusion?! Ein Erhebungsformat qualitativer Sozialforschung als
hochschuldidaktische Methode
Kramer, Rolf-Torsten [Hrsg.]; Rabe, Thorid [Hrsg.]; Wittek, Doris [Hrsg.]: Fallverstehen und Reflexivität?
Beiträge der QLB zur Professionalisierung im Lehramtsstudium. Bad Heilbrunn : Verlag Julius Klinkhardt
2025, S. 188-206. - (Studien zur Professionsforschung und Lehrer:innenbildung)
Quellenangabe/ Reference:
Elseberg, Anika: Gruppendiskussionen von Lehramtsstudierenden als Reflexionsanlass zu Inklusion?!
Ein Erhebungsformat qualitativer Sozialforschung als hochschuldidaktische Methode - In: Kramer,
Rolf-Torsten [Hrsg.]; Rabe, Thorid [Hrsg.]; Wittek, Doris [Hrsg.]: Fallverstehen und Reflexivität? Beiträge
der QLB zur Professionalisierung im Lehramtsstudium. Bad Heilbrunn : Verlag Julius Klinkhardt 2025, S.
188-206 - URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-328392 - DOI: 10.25656/01:32839; 10.35468/6156-08
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-pedocs-328392
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Anika Elseberg
Gruppendiskussionen von
Lehramtsstudierenden als Reexionsanlass
zu Inklusion?!
Ein Erhebungsformat qualitativer
Sozialforschung als hochschuldidaktische
Methode
Zusammenfassung
Die häug diskutierte Komplexitätssteigerung des Lehrberufes und damit ver-
bunden auch des Lehramtsstudiums, insbesondere im Rahmen der inklusiven
Bildung, erfordert Räume, die zum (Nach-)Denken über Inklusion anregen. In
diesem Beitrag geht es darum, ob das Gruppendiskussionsverfahren als hoch-
schuldidaktische Methode denkbar und geeignet ist, um für individuelle Erleb-
nisse und Erfahrungen im Zusammenhang mit Inklusion zu sensibilisieren. Im
Rahmen eines Teilprojektes des Projektes „Kasuistische Lehrer:innenbildung für
den inklusiven Unterricht“ (KALEI2), welches in der „Qualitätsoensive Leh-
rerbildung“ (QLB) verortet ist, wurden Gruppendiskussionen in zwei Semes-
tern durchgeführt. Die Gruppendiskussionsdaten wurden mit der Dokumen-
tarischen Methode ausgewertet und hinsichtlich ihres Potenzials zur Reexion
betrachtet. Es zeigt sich, dass bereits vorhandene Ansätze zur Reexivität bei
den Studierenden weiter angeregt werden können. Die Modikation als wie-
derkehrend angewendete hochschuldidaktische Methode erscheint angezeigt.
Schlagworte: Lehrer:innenbildung, Gruppendiskussionen, inklusive Bildung,
hochschuldidaktische Methoden
Abstract
e steadily increasing complexity of the teaching-profession and the associated
increase in the complexity of teacher training, especially in regards to inclusive
education, requires spaces that encourage thinking about inclusion. is article
is about whether group discussions could be used as a teaching method in hig-
her education to sensitize for individual experiences, as well as their suitability
doi.org/10.35468/6156-08
Gruppendiskussionen von Lehramtsstudierenden
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with regards to inclusion. Within the frame of the project „casuistic teacher
education for inclusive education“ (Kasuistische Lehrer:innenbildung für den
inklusiven Unterricht, KALEI2), which is part of the „Quality Oensive teacher
education“ (QLB), group discussions with teaching students were held in two
semesters. e group discussions were analyzed with the Documentary Method
and considered with regards to the potential for reexion. It can be shown that
the already existing basics of reexivity can be further encouraged. A further
modication as a recurring method in higher education for teaching students
is indicated.
Keywords: teacher education, inclusive education, group discussions, methods in
higher education
1 Einleitung
In den aktuellen Diskursen zur Lehrer:innenbildung, kommt der Anbahnung ei-
ner kritisch-reexiven Haltung hohe Bedeutung zu (u. a. Helsper 2021a). Gerade
auch in Bezug auf Dierenzen von Schüler:innen im gemeinsamen, inklusiven
Unterricht ist die Entwicklung dieser Haltung zentral, um inklusive und exklusi-
ve Prozesse in den Blick zu bekommen. Dabei werden insbesondere kasuistische
Angebote, die Studierende zur Reexion anregen (sollen), in Lehrveranstaltungen
eingesetzt (u. a. Koch et al. 2022). Wie Tillmann Koch et al. jedoch herausge-
arbeitet haben, legt die auch in kasuistischen Formaten angelegte „hochschul-
didaktische Einbettung von Reexion nahe, diese als zu bearbeitende Aufgabe zu
betrachten und– konkurriert mit der programmatisch an universitäre Lehre ver-
bundenen Honung, Reexion zu ermöglichen“ (Koch et al. 2022, S.149). Der
folgende Beitrag hebt einen Ansatz hervor, der im Rahmen des Projekts „Kasuis-
tische Lehrer:innenbildung für den inklusiven Unterricht“ (KALEI2) entwickelt
wurde und einen weniger programmatischen Zugang darstellt.
Das Projekt, welches innerhalb der „Qualitätsoensive Lehrerbildung“ (QLB)
verortet ist, fokussiert in zwei unterschiedlichen Handlungsfeldern die Professio-
nalisierung Lehramtsstudierender für inklusiven Unterricht mittels kasuistischer
Zugänge. Innerhalb eines Teilprojektes zur Weiterentwicklung des Prolmoduls
„Heterogenität und Inklusion“ wurde eine Lehrveranstaltung im gleichnamigen
Modul entwickelt und stetig modiziert, welche verschiedene Elemente zur Sen-
sibilisierung der Studierenden für das emenfeld mit Fokus auf die Dierenzdi-
mension ‚Behinderung‘ vereint.
Zu nennende Elemente sind u. a. die Einführung in eine systemisch-konstruktivisti-
sche Sichtweise auf die Dierenzdimension „Behinderung“ (Werning&Lütje-Klose
2012), ein kasuistischer Zugang zu empirischen Daten im Rahmen der Dokumen-
tarischen Methode (Bohnsack 2010), die Sensibilisierung für die Tragweite und Aus-
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Anika Elseberg
wirkungen von Inklusions- bzw. Exklusionsentscheidungen auf Lebenswege mittels
einer individuellen, literarisch aufgearbeiteten Erfahrung von Henri Erhard und sei-
ner Familie (Erhard 2015), die Sensibilisierung für kooperatives Lehrer:innenhandeln
in Form eines Rollenspiels (entnommen/abgewandelt aus Lütje-Klose&Willenbring
1999), die Sensibilisierung für die Tragweite von Platzierungsentscheidungen mit
Hilfe des Planspiels Förderausschuss (Meßner et al. 2021), eine kooperative Unter-
richtsplanung nach den Grundsätzen des Konzeptes des Gemeinsamen Gegenstandes
(Feuser 2006) und die Durchführung des Gruppendiskussionsverfahrens (Bohn-
sack&Przyborski 2010a) als Gesprächs- bzw. Reexionsanlass. Den letztgenannten
Zugang näher zu beschreiben und sein Potenzial für die Professionalisierung von an-
gehenden Lehrer:innen auszuloten, ist das Anliegen dieses Beitrages.
Dazu gehe ich zunächst den Reexionsverständnissen nach, welche in der Kasu-
istik und im aktuellen Diskurs zur praxeologischen Wissenssoziologie angelegt
werden (Kap. 1), denn beide Verständnisse sind denkbar im Hinblick auf die
hier entfaltete Idee, Gruppendiskussionen als Professionalisierungsangebot für
Studierende zu verstehen. Anschließend widme ich mich dem Gruppendiskus-
sionsverfahren als Methode der qualitativ-rekonstruktiven Sozialforschung und
seiner methodologischen Grundlegung in der praxeologischen Wissenssoziologie
(Kap.2). Dabei stelle ich heraus, worin das Besondere dieses Formates für die
Professionalisierung Lehramtsstudierender besteht. Den Hauptteil bildet an-
schließend die Beschreibung eines Zugangs, der die Forschungspraxis des Grup-
pendiskussionsverfahrens als hochschuldidaktische Methode denkt und anhand
empirischer Beispiele darlegt, inwiefern Studierende anhand erzählter Erfahrun-
gen über Inklusion nachdenken (Kap.3) und welche Potenziale sich daraus für die
Lehrer:innenbildung ergeben können (Kap.4).
2 Reexion in der Lehrer:innenbildung aus Sicht der Kasuistik
und der praxeologischen Wissenssoziologie
Die derzeitige Berufspraxis von Lehrer:innen gewinnt, nicht zuletzt auch durch
den Anspruch inklusiver Bildung, weiter an Komplexität (Helsper 2016) und stellt
im Anschluss daran auch in der universitären Bildung eine Herausforderung dar.
Im Sinne der „doppelten Professionalisierung“ (Helsper 2001) ist die universitäre
Bildung dabei der theoriegeleitete Zugang zu Wissen. Diese Phase der Lehrer:in-
nenbildung ist von praktischen Anteilen reduziert, die im Berufsfeld und unter
Handlungsdruck stattnden. In den aktuellen Diskursen der Lehrer:innenbildung
wird dabei insbesondere die Förderung der Reexionsfähigkeit von Studierenden
als ein Weg diskutiert den genannten Herausforderungen zu begegnen und be-
schreibt „einen in verschiedenen Phasen und Lehr-Veranstaltungsformaten for-
mulierten und beständig reproduzierten Anspruch“ (Hinzke et al. 2022, S.152).
doi.org/10.35468/6156-08
摘要:

Elseberg,AnikaGruppendiskussionenvonLehramtsstudierendenalsReflexionsanlasszuInklusion?!EinErhebungsformatqualitativerSozialforschungalshochschuldidaktischeMethodeKramer,Rolf-Torsten[Hrsg.];Rabe,Thorid[Hrsg.];Wittek,Doris[Hrsg.]:FallverstehenundReflexivität?BeiträgederQLBzurProfessionalisierungimLeh...

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