ZfPaed_2005_5_Herzog_Paedagogik_Psychologie_Woerterbuch_D_A

2025-04-14 1 0 201.61KB 24 页 5.8玖币
侵权投诉
Herzog, Walter
Pädagogik und Psychologie im Wörterbuch. Zur Normalität der
Erziehungswissenschaft
Zeitschrift für Pädagogik 51 (2005) 5, S. 673-693
Quellenangabe/ Reference:
Herzog, Walter: Pädagogik und Psychologie im Wörterbuch. Zur Normalität der
Erziehungswissenschaft - In: Zeitschrift für Pädagogik 51 (2005) 5, S. 673-693 - URN:
urn:nbn:de:0111-opus-47754 - DOI: 10.25656/01:4775
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-opus-47754
https://doi.org/10.25656/01:4775
in Kooperation mit / in cooperation with:
http://www.beltz.de
Nutzungsbedingungen Terms of use
Gewährt wird ein nicht exklusives, nicht übertragbares, persönliches und
beschränktes Recht auf Nutzung dieses Dokuments. Dieses Dokument ist
ausschließlich für den persönlichen, nicht-kommerziellen Gebrauch
bestimmt. Die Nutzung stellt keine Übertragung des Eigentumsrechts an
diesem Dokument dar und gilt vorbehaltlich der folgenden Einschränkungen:
Auf sämtlichen Kopien dieses Dokuments müssen alle
Urheberrechtshinweise und sonstigen Hinweise auf gesetzlichen Schutz
beibehalten werden. Sie dürfen dieses Dokument nicht in irgendeiner Weise
abändern, noch dürfen Sie dieses Dokument für öffentliche oder
kommerzielle Zwecke vervielfältigen, öffentlich ausstellen, aufführen,
vertreiben oder anderweitig nutzen.
We grant a non-exclusive, non-transferable, individual and limited right to
using this document.
This document is solely intended for your personal, non-commercial use. Use
of this document does not include any transfer of property rights and it is
conditional to the following limitations: All of the copies of this documents must
retain all copyright information and other information regarding legal
protection. You are not allowed to alter this document in any way, to copy it for
public or commercial purposes, to exhibit the document in public, to perform,
distribute or otherwise use the document in public.
Mit der Verwendung dieses Dokuments erkennen Sie die
Nutzungsbedingungen an. By using this particular document, you accept the above-stated conditions of
use.
Kontakt / Contact:
peDOCS
DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation
Informationszentrum (IZ) Bildung
E-Mail: pedocs@dipf.de
Internet: www.pedocs.de
I
Jahrgang 51 ± Heft 5
September/Oktober 2005
Inhaltsverzeichnis
Thementeil: Emotion und Lernen ± Beiträge der Pädagogischen Psychologie
Andreas Krapp
Emotion und Lernen – Beiträge der Pädagogischen Psychologie.
Einführung in den Thementeil .................................................................................... 603
Tina Hascher
Emotionen im Schulalltag: Wirkungen und Regulationsformen .............................. 610
Andreas Krapp
Das Konzept der grundlegenden psychologischen Bedürfnisse.
Ein Erklärungsansatz für die positiven Effekte von Wohlbefinden
und intrinsischer Motivation im Lehr-Lerngeschehen .............................................. 626
Doris Lewalter
Der Einfluss emotionaler Erlebensqualitäten auf die Entwicklung
der Lernmotivation in universitären Lehrveranstaltungen ........................................ 642
Jürgen Seifried/Detlef Sembill
Emotionale Befindlichkeit in Lehr-Lern-Prozessen in der beruflichen Bildung ....... 656
Allgemeiner Teil
Walter Herzog
Pädagogik und Psychologie im Wörterbuch.
Zur Normalität der Erziehungswissenschaft ............................................................... 673
Margret Kraul/Walburga Hoff
Professionalität, Generation und Geschlecht.
Frauen und Männer im Schulamt an Gymnasien ...................................................... 694
II
Thilo Schmidt
Entwicklungen in der Ausbildung von Erzieherinnen ............................................... 713
Besprechungen
Klaus Prange
Hans-Christoph Koller: Grundbegriffe, Theorien und Methoden der
Erziehungswissenschaft. Eine Einführung .................................................................. 731
Heinz-Elmar Tenorth
Winfried Böhm: Geschichte der Pädagogik. Von Platon bis zur Gegenwart.
Alfred K. Treml: Pädagogische Ideengeschichte. Ein Überblick ................................. 734
Andreas Gruschka
Rudolf W. Keck/Sabine Kirk/Hartmut Schröder (Hrsg.): Bildung im Bild.
Bilderwelten als Quellen zur Kultur- und Bildungsgeschichte .................................. 738
Annegret Eickhorst
Werner Helsper/Jeanette Böhme (Hrsg.): Handbuch der Schulforschung ............... 740
Dokumentation
Pädagogische Neuerscheinungen ............................................................................... 746
Herzog: Pädagogik und Psychologie im Wörterbuch 673
Walter Herzog
Pädagogik und Psychologie im Wörterbuch
Zur Normalität der Erziehungswissenschaft
Zusammenfassung: Anhand einer Inhaltsanalyse von zwei Wörterbüchern wird die Begrifflich-
keit der Pädagogik mit derjenigen der Psychologie verglichen. Es zeigen sich Differenzen in wis-
senschaftstheoretischer, methodischer und thematischer Hinsicht, die verständlich machen, wes-
halb die beiden Disziplinen nur schwer zueinander finden. Anders als die Psychologie, deren Beg-
riffe von disziplin-immanenten Kriterien bestimmt werden, weist die Pädagogik eine starke insti-
tutionelle und berufspraktische Orientierung auf. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf die
Normalität der Erziehungswissenschaft diskutiert.
Um sich ihrer selbst zu vergewissern, hat die Pädagogik in jüngster Zeit vermehrt Me-
thoden der empirischen Sozialforschung eingesetzt. Anhand von Personalverzeichnis-
sen, biografischen Daten, Stelleninseraten, Ankündigungen von Lehrveranstaltungen,
Beiträgen in Zeitschriften, Qualifikationsarbeiten und Fragebogendaten ist die Disziplin
vermessen worden, was der Auseinandersetzung um den wissenschaftlichen Status der
Pädagogik neuen Auftrieb gegeben hat. Anders als in den älteren Darstellungen der
„Strömungen“, „Modelle“ und „Paradigmen“ der Erziehungswissenschaft, die wenig
Grautöne erkennen lassen, erscheint die Pädagogik im Lichte der Wissenschaftsfor-
schung als Disziplin mit vielfältigen Affinitäten, einer differenzierten Binnenstruktur
und einem Gepräge, das demjenigen anderer Disziplinen nicht unähnlich ist.
Trotz des differenzierten Bildes, das die Pädagogik in diesen Studien zu erkennen
gibt, besteht eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich ihrer Normalität. Ist sie tatsächlich
„eine ziemlich normale Angelegenheit geworden“ (Oelkers 1990, S. 1), oder gehört sie
weiterhin zu den „Nachzüglerdisziplinen“ (Tenorth 1990, S. 17)? Gemessen am Begriff
der „normal science“ von Kuhn (1976), setzt Normalität eine Orientierung nach innen
voraus, d.h. eine epistemische Produktivität, die von selbst gestellten Fragen und nicht
von Praxisansprüchen bestimmt wird. Normalität würde heißen, dass die Pädagogik zur
Forschungswissenschaft (vgl. Schnädelbach 1999, S. 89ff.) geworden wäre und die von
der geisteswissenschaftlichen Pädagogik supponierte Einheit von Theorie und Praxis
aufgegeben hätte. Das Dogma von der „réflexion engagée“ (Flitner) wäre überwunden
und die „Eigenlogik des Forschungswissens und -prozesses gegenüber dem praktischen
Orientierungsanspruch akzeptiert“ (Helm u.a. 1990, S. 32). Disziplin und Profession
hätten sich getrennt.
Doch genau dies ist strittig. Noch sei es der Pädagogik nicht gelungen, „[...] die für
die Identität einer Disziplin notwendige Spezialisierung von Methoden und Theorien
auf einen ausgegrenzten Gegenstand [...] zu erreichen“ (Schmitz 1981, S. 15). Die Er-
ziehungswissenschaft habe „[...] noch nicht das Ausmaß an Autonomie und innerer
Stabilität erreicht [...], das sie selbst gern hätte und so dringend benötigt“ (Rauschen-
Z.f.Päd – 51. Jahrgang 2005 – Heft 5
674 Allgemeiner Teil
bach 1993, S. 108). In vieler Hinsicht sei sie „eine noch fremdbestimmte Disziplin, so-
wohl in der Rekrutierung wie in der Ausbildung von anderen Fächern abhängig“ (Helm
u.a. 1990, S. 45). Im Vergleich zu anderen Disziplinen scheint die Pädagogik den Status
wissenschaftlicher Normalität noch nicht erreicht zu haben.
Eine dieser anderen Disziplinen, die den Vergleich nahe legen, ist die Psychologie, die
seit Herbart immer wieder als „Hilfs-“ oder „Grundwissenschaft“ der Pädagogik ge-
nannt wird (vgl. Jahnke 1994; Herrmann 1976; Menze 1966). Über das Verhältnis von
Pädagogik und Psychologie besteht jedoch wenig Klarheit (vgl. Bauer 2002; Herzog
1994, 2005). Wir wollen daher anhand einer Inhaltsanalyse von zwei Wörterbüchern
versuchen, die beiden Disziplinen miteinander zu vergleichen. Nach einem kurzen
Problemaufriss (1) erläutern wir das methodische Vorgehen unserer Studie (2) und stel-
len die wichtigsten Ergebnisse vor (3). Im Fokus der Diskussion steht die Frage nach
dem disziplinären Status der Erziehungswissenschaft (4).
1. Disziplin oder Fach?
Obwohl das Verhältnis der Pädagogik zu ihren Nachbarwissenschaften bisher nicht im
Zentrum der Wissenschaftsforschung gestanden hat, liegen doch einige Ergebnisse vor,
die es erlauben, der eigenen Studie ein paar Vorgaben zu machen. Dazu gehört die sozi-
alwissenschaftliche Wende, die die Pädagogik in den 1960er und 1970er-Jahren vollzogen
haben soll, verbunden mit einer Differenzierung in spezialisierte Teildisziplinen (vgl.
Macke 1994). Begleitet von einer institutionellen und personellen Expansion (vgl. Bau-
mert/Roeder 1990, S. 84ff.), die zur Rekrutierung akademischen Personals in den Nach-
bardisziplinen geführt habe, sei die Pädagogik fremden Begriffen und Denkweisen aus-
gesetzt worden (vgl. Tenorth 1986, S. 43ff.).
Dem widersprechen jedoch Analysen, die im erziehungswissenschaftlichen Lehran-
gebot eine hohe Kontinuität konstatieren, was auf einen geringen Wandel in den Kern-
begriffen der Disziplin schließen lässt (vgl. Hauenschild 1997; Herrlitz 1996; Keiner
1999). Auch wird darauf hingewiesen, dass mit der Übernahme eines pädagogischen
Lehrstuhls die Herkunftsdisziplin im Allgemeinen an Bedeutung verliert, weshalb von
einer Unterwanderung der Pädagogik durch Disziplinfremde nicht die Rede sein kann
(vgl. Baumert/Roeder 1994, S. 35ff.; Tasche 1990).
Diese gegenläufige Situierung der Pädagogik wird von nationalen Vergleichen be-
stärkt. Zwar scheint die deutschsprachige im Vergleich zur französisch- und englisch-
sprachigen Erziehungswissenschaft eine starke Binnenzentrierung aufzuweisen (vgl.
Keiner 1999; Keiner/Schriewer 1990, 2000). Darauf macht schon der Singular aufmerk-
sam, mit dem das Fach im Deutschen bezeichnet wird, während im Französischen der
Plural („sciences de l’éducation“) überwiegt (vgl. Hofstetter/Schneuwly 1998). Doch
auch die deutschsprachige Pädagogik ist weit weniger homogen als Schriewer (1983)
suggeriert, wenn er ihr Syndromcharakter unterstellt. Veranschlagt als „multidisziplinä-
re Kommunikationsgemeinschaft“ (Baumert/Roeder 1990, S. 120) und „multidiszipli-
näres Fachgebiet“ (Baumert/Roeder 1994, S. 36), scheint sie keine Disziplin, sondern ein
摘要:

Herzog,WalterPädagogikundPsychologieimWörterbuch.ZurNormalitätderErziehungswissenschaftZeitschriftfürPädagogik51(2005)5,S.673-693Quellenangabe/Reference:Herzog,Walter:PädagogikundPsychologieimWörterbuch.ZurNormalitätderErziehungswissenschaft-In:ZeitschriftfürPädagogik51(2005)5,S.673-693-URN:urn:nbn:...

展开>> 收起<<
ZfPaed_2005_5_Herzog_Paedagogik_Psychologie_Woerterbuch_D_A.pdf

共24页,预览5页

还剩页未读, 继续阅读

声明:本站为文档C2C交易模式,即用户上传的文档直接被用户下载,本站只是中间服务平台,本站所有文档下载所得的收益归上传人(含作者)所有。玖贝云文库仅提供信息存储空间,仅对用户上传内容的表现方式做保护处理,对上载内容本身不做任何修改或编辑。若文档所含内容侵犯了您的版权或隐私,请立即通知玖贝云文库,我们立即给予删除!

相关推荐

分类:图书资源 价格:5.8玖币 属性:24 页 大小:201.61KB 格式:PDF 时间:2025-04-14

开通VIP享超值会员特权

  • 多端同步记录
  • 高速下载文档
  • 免费文档工具
  • 分享文档赚钱
  • 每日登录抽奖
  • 优质衍生服务
/ 24
客服
关注