Bradley, Marion Zimmer & Holly Lisle - Glenraven

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Es gibt Taler in den Alpen, in denen man besser keinen Urlaub
machen sollte!
Jayjay Bennington und Sophie Cortiss sind Freundinnen von
Kindesbeinen an. In jedem Jahr unternehmen sie eine gemein-
same Reise. Beim Stöbern in einer Buchhandlung fällt Jayjay
ein seltsames Buch in die Hände, von dem sie sich magisch
angezogen fühlt: ein Reiseführer über Glenraven, ein kleines,
verträumtes Land ›irgendwo in den Alpen‹, ein Ort, wo angeb-
lich die ›Zeit stehengeblieben ist‹. Jayjay ist begeistert, Sophie
skeptisch, ist Glenraven doch in keinem Atlas verzeichnet. Und
das ist kein Wunder, denn Glenraven ist tatsächlich ein ver-
wunschenes Tal, das nur alle vierhundert Jahre auftaucht und
sehnlichst auf den Erlöser wartet, der es von einem unheiligen,
düsteren Fluch befreit …
Der neue Roman von Marion Zimmer Bradley hat alles, um
wie DIE NEBEL VON AVALON zu einem Bestseller zu
werden: eine ungemein spannende Handlung, eine stimmungs-
volle, düstere Atmosphäre und zwei emanzipierte Frauen,
deren Freundschaft im Mittelpunkt des Romans steht.
›Magisch-romantisch, nicht nur für eingefleischte Fantasy-
Fans.‹
freundin
MARION
ZIMMER
BRADLEY
HOLLY LISLE
GLENRAVEN
ROMAN
INS DEUTSCHE ÜBERTRAGEN
VON RAINER SCHUMACHER
ERGÄNZT VON IRMHLLD SEELAND
NON-PROFIT SCAN BY TIGGER, MAI 2003
– LESEEXEMPLAR
KEIN VERKAUF!
BASTEI LÜBBE TASCHENBUCH
Band 13 989
Erste Auflage: Juli 1998
©Copyright 1996 by
Marion Zimmer-Bradley und Holly Lisle
Published in agreement with the author
c/o Baror International Inc. USA
All rights reserved
Deutsche Lizenzausgabe 1998 by
Bastei-Verlag Gustav H. Lübbe GmbH & Co.
Bergisch Gladbach
Originaltitel: Glenraven
Lektorat: Irmhild Seeland/Stefan Bauer
Titelbild: Wolf Caspar, Die Teufelsbrücke,
Archiv für Kunst und Geschichte, Berlin
Umschlaggestaltung: QuadroGrafik, Bensberg
Satz: Kremerdruck GmbH, Lindlar
Druck und Verarbeitung: 42737
Groupe Hérissey, Évreux, Frankreich
Printed in France
ISBN 3-404-13989-5
Für Jim Kerr und Jim Rose.
Ich habe eure Worte mein ganzes Leben lang beherzigt.
Weder dieses Buch noch alle anderen,
die ich je geschrieben habe oder schreiben werde,
wären ohne euch möglich gewesen.
Ich wünschte, jeder hätte Lehrer wie euch.
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KAPITEL EINS
Jayjay Bennington wollte nicht mehr über die Katastrophe
nachdenken, die aus ihrem Leben geworden war. Sie zog die
breite Krempe ihres Regenhutes tiefer ins Gesicht, aber es half
nichts. Das Wasser tropfte ihr immer noch in den Mantel und
lief den Rücken hinunter. Zu allem Überfluß war das Wasser
auch noch eiskalt. Der Sommersturm, der die gesamte Ostküste
überzog, mochte ja vielleicht tropischen Ursprungs gewesen
sein, aber der Regen, den er über Jayjay ausgoß, war alles
andere als warm.
Ich muß hier weg. Irgendwohin, wo mich niemand kennt, wo
mich niemand findet. Irgendwohin, wo ich erhobenen Hauptes
leben kann – und das sehr schnell, bevor die Neuigkeiten sich
verbreitet haben. Eine Million Meilen wäre nicht zu weit.
Schade nur, daß es auf dem ganzen Planeten keinen Ort gibt,
der eine Million Meilen von diesem Rattenloch entfernt ist.
Jayjay platschte über die McDuffie Street wie eine Besesse-
ne. Sie lief schon seit Stunden so umher … oder genauer: seit
acht Uhr. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich ihre Diskussion mit
Steven zu einem einzigen Gekreische entwickelt. Stühle flo-
gen, Beleidigungen wurden ausgetauscht, und Türen knallten.
Es war ein Fiasko. Sie hatte immer damit gerechnet, daß ihr
Leben mit 35 wenigstens den Anschein von Ordnung erwecken
würde, aber es war wieder einmal anders gekommen als erwar-
tet. Das Leben hatte ihr erneut mitten ins Gesicht geschlagen.
Sieh immer nach vorne, sagte sie sich. Wenn das Leben dich
in den Dreck wirft, dann steh auf und sieh nach vorne.
Sie hatte den ganzen Bürgersteig für sich allein. Das ekelhaf-
te Wetter veranlaßte vernünftigere, glücklichere Menschen
dazu, in den Geschäften oder ihren Autos zu bleiben; aber
Jayjay war nicht nach Vernunft zumute.
Niemand hat von mir verlangt, daß ich auf ewig in Peters
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bleiben soll. Ich muß hier weg. Ich muß raus aus dieser Stadt
… weg von Steven und seinen Freunden. Sie werden sowieso
glauben, daß alles meine Schuld ist.
Eine Straße weiter zischten Räder über den feuchten Asphalt.
Kurz darauf hörte Jayjay, wie das Auto durch eine tiefe Pfütze
fuhr. Sie war dankbar, daß der Wagen in diesem Augenblick
nicht an ihr vorbeigekommen war. Die Glocken von St. Dora
schlugen Mittag. Irgend jemand rief seinem Nachbarn Grüße
zu. Der dämpfende Effekt der tiefhängenden Wolken machte es
zwar unmöglich, die genauen Worte zu verstehen, aber der
freundliche Ton war deutlich zu erkennen. Verdammt noch
mal! Selbst im Regen, wenn man einsam und allein war, mach-
te diese Stadt einen freundlichen Eindruck. Sie war einladend,
irgendwie heimelig … aber nicht mehr lange. Das war schließ-
lich seine Stadt und nicht ihre.
Entlang der McDuffie Street befanden sich das Gerichtsge-
bäude und die Zeitung (The Peters Tribüne – Nachrichten seit
1824). Die Straße führte an Cato’s und Jenny Shee’s Ände-
rungsschneiderei vorbei. Ein Stück weiter lagen der Sag-
Niemals-Lebwohl Secondhandladen, Hair-Fantastic und San-
dra’s Imbiß. Die Lichter, die in den Geschäften der Innenstadt
leuchteten, warfen Flecken künstlichen Sonnenscheins auf die
rauhen Bürgersteige. Das Innere der Läden lockte mit seiner
Wärme auf eine Art und Weise, wie es an sonnigen Tagen
wohl kaum möglich gewesen wäre. Sie versprachen einen
trockenen und gemütlichen Hafen vor dem trostlosen, nicht
enden wollenden Regen.
Jayjay hatte eigentlich nicht die Absicht, einen Laden zu be-
treten, aber als sie an Amos W. Baldwell’s Buchhandlung vor-
beiging, blieb sie zuerst stehen und öffnete schließlich die
gläserne Eingangstür. Einen Moment lang zögerte sie, und
plötzlich fiel ihr das Atmen schwer.
Ich möchte nicht hier hineingehen. Ich möchte nicht, daß
mich irgend jemand sieht, der mich kennt.
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Sie nahm an, daß ihre Augen immer noch vom Weinen gerö-
tet waren. Vielleicht würde man sie fragen, was los sei … und
sie wäre zu keiner Antwort fähig, und wenn sie schwieg, wür-
den sie das Schlimmste annehmen. Natürlich würden sie das –
aber das Schlimmste, was sie sich vorstellen konnten, wäre
nicht schlimmer als die Wahrheit.
Sie wurde von irgend etwas angezogen. Vielleicht war es so
etwas wie Hoffnung. Nein, wahrscheinlich hatte sie ihren
Anteil schon längst verbraucht. Aber irgendwas hatte nach ihr
gerufen; allerdings nicht mit etwas so Aufdringlichem wie
Worten. Sie fühlte, wie ihr Puls sich beschleunigte, und ihr
Bauch begann zu kribbeln. Es verschlug ihr den Atem. Irgend
etwas … irgend etwas hier drinnen hatte ihren Namen gerufen,
und sie lauschte.
Baldwell’s war neu. Eingezwängt zwischen Sandra’s Imbiß
und Alles-für-Sechs-Dollar wirkte der Laden hell, sauber und
modern. Mit seinem grellgelben Interieur und seiner Fassade
aus Chrom und Stahl wirkte er irgendwie fehl am Platz, zwi-
schen all den renovierten Ziegelhäusern, die den Rest der
Innenstadt ausmachten.
Ein paar Kunden schauten herüber, als Jayjay das Geschäft
betrat. Sie sah niemanden, den sie kannte. Besser noch – sie
sah niemanden, der sie kannte. Sie ging an Belletristik vorbei,
die in einem Regal rechts von ihr untergebracht war. Vielleicht
hatte sie ja das hergeführt – irgend etwas zu finden, das ihre
Gedanken von der katastrophalen Situation ablenken würde.
Aber sie ging weiter. Vorbei an Musik, vorbei an Wissenschaf-
ten … genau zu Reisen.
Aaah, Reisen. Vielleicht hatten ihre Füße etwas erahnt, das
ihrem Verstand entgangen war. Sie betrachtete die Bücher, die
vor ihr ausgebreitet lagen. Die ganze Welt war zu sehen – alles,
was nicht Peters, North Carolina, war. Jayjays Puls beschleu-
nigte sich. Keiner davon ist eine Million Meilen weit entfernt,
dachte sie, aber es ist mit Sicherheit ein Ort darunter, der weit
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genug weg ist.
Es zog sie zu der Reihe mit den gold-schwarzen Fodor’s Rei-
seführern. Ihre Hände glitten über die Titel, ohne einen einzi-
gen zu berühren. Sie wartete … wartete auf ein Zeichen.
Schottland.
Nein.
Australien.
Nein.
Was ist mit Irland? Japan?
Nein, das war es auch nicht.
Saudi-Arabien. Norwegen.
Nein. All diese Länder waren zwar sehr interessant, doch sie
riefen nicht nach ihr. Sie waren nicht der Grund, aus dem sie
Baldwell’s betreten hatte, aber irgendwo hier mußte er einfach
sein.
Die Schweiz?
Nein.
Argentinien.
Nein.
Glenraven.
Ja, meldete sich eine Stimme in ihrem Kopf, und sie griff
nach dem Buch.
Glenraven?
Jayjay runzelte die Stirn. Der Einband summte in ihren Fin-
gern. Es war ein leichter, elektrischer Schlag, aber irgendwie
wundervoll. Sie öffnete das Buch und streichelte über die
Hochglanzseiten. Die Berührung des schweren Papiers war
irgendwie sinnlich … betörend. Als sie eine der Illustrationen
betrachtete, glaubte sie für einen Augenblick, Wildblumen und
frisch gemähtes Heu zu riechen. Jayjay klappte das Buch wie-
der zu, und ein Kribbeln lief ihr über den Rücken.
»Ein vollständiger Führer mit den besten Bergwanderrouten,
Schloßtouren und Volksfesten«, versprach der Klappentext.
Das Photo zeigte eine zarte, luftige Burg am Ufer eines
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schimmernden blauen Sees, hinter dem zerklüftete Berge in
den Himmel ragten. Im Vordergrund führte eine lächelnde,
schwarzhaarige Frau mit blauen Augen, die in Landestracht
gekleidet war, einen beladenen Esel über das Kopfsteinpflaster.
Dahinter erstreckte sich eine mit goldenen, violetten und blau-
en Wildblumen übersäte Wiese bis an das Ufer des Sees.
Jayjay starrte auf den Umschlag. Sie war schon weit herum-
gekommen, und sie hatte bereits eine ganze Reihe Burgen und
Schlösser gesehen – aber eine Burg wie diese? Und … Glenra-
ven? Sie wußte, daß in Europa seit dem Zusammenbruch der
Sowjetunion und des Warschauer Paktes eine Menge neuer
Staaten entstanden waren, aber sie konnte sich nicht daran
erinnern, je irgend etwas über ein Land namens Glenraven
gehört zu haben.
Jayjay schlug den Reiseführer auf, blätterte an der Einleitung,
den Höhepunkten und Fodor’s Auswahl vorbei und stoppte bei
der Landkarte. Glenraven lag mitten in den Alpen. Es war ein
zwergenhafter Staat, der sich zwischen die italienisch-
französische Grenze quetschte, ungefähr auf gleicher Höhe mit
Mailand. Wenn man dem Maßstab der Karte vertrauen konnte,
war es nicht viel größer als Liechtenstein.
Ihr war egal, daß sie noch nie etwas von diesem Land gehört
hatte. Es lag weit genug weg und abseits der üblichen Reise-
wege. Glenraven schien ein guter Platz zu sein, um der Welt
für eine Weile zu entfliehen, und … verdammt noch mal, es
ließ ihr Herz höher schlagen. Das war schließlich auch etwas.
Jayjay blätterte einige Seiten zurück bis zur Einleitung.
»Zum ersten Mal seit mehr als vierhundert Jahren«, begann
der Text, »öffnet Glenraven – Europas bestgehütetes Geheim-
nis – seine Grenzen für einige wenige ausgewählte Reisende
aus dem Ausland. Der letzte Fremde, der Glenraven besucht
hat, kam, als Christoph Kolumbus auszog, eine kürzere Route
nach Indien zu entdecken, und der vorletzte sogar noch hundert
Jahre früher. In den Jahrhunderten, die der Schließung der
摘要:

EsgibtTalerindenAlpen,indenenmanbesserkeinenUrlaubmachensollte!JayjayBenningtonundSophieCortisssindFreundinnenvonKindesbeinenan.InjedemJahrunternehmensieeinegemein-sameReise.BeimStöbernineinerBuchhandlungfälltJayjayeinseltsamesBuchindieHände,vondemsiesichmagischangezogenfühlt:einReiseführerüberGlenr...

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