David Bischoff - Wargames

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WARGAMES -
KRIEGSSPIELE
Ein Roman von
DAVID BISCHOFF
nach einem Drehbuch von
LAWRENCE LASKER
und WALTER F. PARKES
Deutsche Übersetzung von Hans Maeter
Deutsche Erstveröffentlichung
WILHELM HEYNE VERLAG
MÜNCHEN
HEYNE-BUCH Nr. 01/6199
im Wilhelm Heyne Verlag, München
Titel der amerikanischen Originalausgabe
WARGAMES
Copyright © 1983 by United Artists Corporation
Copyright © der deutschen Übersetzung 1983 by
Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München
Printed in Germany 1983 Umschlagfoto: U1P, Frankfurt
Urnschlaggestaltung: Atelier Ingrid Schütz, München
Gesamtherstellung: Ebner Ulm
ISBN 3-453-01920-2
r Kate Ennis in Herzlichkeit
PROLOG
Schnee.
Die Flocken fielen so dicht wie das statische Rauschen auf
einem Fernsehbildschirm und dämpften das Motorengedröhn
des Air-Force-Kastenwagens, der die beiden Offiziere zu
ihrem tödlichen Nachtdienst brachte.
»Saumäßiger Tag, um die Nation zu schützen, wie?« sagte
Lieutenant Ulmer. Ulmers Hände hielten das Lenkrad mit
der Gelassenheit eines erfahrenen Winter-Fahrers, doch sein
Blick war unverwandt auf die vereiste North-Dakota-Straße
gerichtet. Unzählige Schneeflocken wurden vom Wind
durch den Scheinwerferkegel gepeitscht und reduzierten die
Sicht auf fast Null.
Ulmers Begleiter knurrte. »Ja, der Himmel kippt sein ganzes
Zeug auf das Red-River-Tal ab. Aber ich war mal in Alaska
stationiert, also habe ich Schlimmeres erlebt.«
Trotzdem verkroch Captain Hallorhan sich tiefer in seinen
Parka und starrte stirnrunzelnd auf die nur dürftig wärmende
Heizung. »Diese gottverdammten Air-Force-Wagen«, dachte
er. »Sie nnen ein halbes Dutzend Jagdbomber in präziser
Flugformation halten, aber sie sind nicht in der Lage, ein
lausiges Vierradfahrzeug richtig zu heizen.«
»Vielleicht kriegen wir einen Orden, nur weil wir es
schaffen, dort anzukommen«, meinte Ulmer und schaltete in
den zweiten Gang herunter, als die Straße ein wenig anstieg.
»Mein Gott, Lieutenant«, sagte Hallorhan und ließ sich tiefer
in seinen Sitz sinken, »wenn ein Mann, der als
Knopf-Jockey arbeitet, irgendetwas tut, wofür er einen
Orden verdient, ist wahrscheinlich niemand mehr da, der
ihm das Blech an seine strahlenverseuchte Brust heften
kann!«
Hallorhan lachte rauh und schnäuzte sich dann geräuschvoll
die Nase.
Das musste ja so kommen. Er bekam eine Erkältung. Seine
Nasenschleimhäute reagierten allergisch auf Schnee, da gab
es gar keine Frage. Wenn er den entsprechenden Dienstgrad
hatte, würde er durchsetzen, in eine Gegend wie Arizona
versetzt zu werden, wo es rmer war. Gladys würde das
gefallen. Den Kindern auch. Und seine Nase würde es
genießen.
Hallorhan wischte seine Nase mit dem Taschentuch ab und
seufzte. Sein Atem hing wie eine Nebelwolke vor seinem
Gesicht.
»Sie haben mir vorhin von dieser Hippie-Freundin erzählt,
die Sie einmal hatten, Sheila«, sagte Ulmer, hrend er den
Schalthebel wieder in den dritten Gang schob. »Muss ein
tolles Mädchen gewesen sein.«
Hallorhan lächelte. »Das kann man wohl sagen. Wohnte in
der Nähe von Andrews Air Force Base. War wirklich eine
dolle Zeit. Protest-Demonstrationen und Hasch. Rock und
freie Liebe. Und Sheila bei allem mitten drin, eine richtige
Radikale. Junge, die würde einen Anfall kriegen, wenn sie
wüsste, was ich jetzt tue! Wenn sie mal nicht auf dem
Gelände der Universität von Maryland Tränengas einsog,
schleppte sie mich mit, um irgendeinen Goddard-Film zu
sehen, oder Hiroshima Mon Amour. Den Film Dr. Seltsam,
oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben müssen wir
mindestens dreimal gesehen haben!«
»Anti-Atom, wie?« sagte Ulmer düster.
»Und wie, aber das war die Sache wert«, sagte Hallorhan,
beinahe defensiv. »War auf einem Dauer-Trip, diese
Sheila! Östlicher Mystizismus, verstehen Sie? Und Drogen
...! Wir hatten eine verdammt schöne Zeit, kann ich Ihnen
sagen! Sie hat dolle Sachen gebaut. Zum Beispiel hatte sie
einen ganzen Wald von Marihuana-Pflanzen, und...«
Ulmer starrte durch die Windschutzscheibe in das Dunkel.
»Zentrum voraus«, sagte er.
»Wird auch Zeit!« Hallorhan fummelte an dem Aktenkoffer
an seiner Seite, der mit einer Handschelle an sein linkes
Handgelenk geschlossen war. »Meine Momma hat früher
meine Handschuhe so befestigt. Sie müssen mit ihr
gesprochen haben, bevor sie mich in diesen Job steckten!«
»Sicher.« Ulmer lachte, als er den Wagen in eine Parklücke
neben dem Tor fuhr.
»Geronimo!« rief Hallorhan und bereitete sich innerlich auf
die eisige Kälte vor. Er stieß die Wagentür auf und trat in
einen Haufen frostigen Schnees. Der Wind fuhr ihm
schneidend ins Gesicht und warf ihn gegen den Kotfgel
des Wagens. Er fluchte und blickte auf. Schneeflocken
wurden in seine Augen getrieben. Er zog die Kapuze seines
Parka über den Kopf. Vor ihnen ragte ein Geude, das wie
ein Farmhaus aussah, aus den Schneewehen. Lieutenant
Ulmer trabte bereits darauf zu.
»Scheiß Air Force«, murmelte Hallorhan, als er seinen
untersetzten Körper in Bewegung setzte und dem jüngeren
Offizier folgte.
Ulmer erreichte die Tür als erster und hielt sie für den
Captain auf. Hallorhan trat in die Wärme, schleuderte sofort
seine schneeverkrusteten Stiefel von den Füßen und zog
seinen Parka aus, unter dem er einen leuchtend blauen
Springeranzug trug, auf dessen Rückenteil die Beschriftung
321MISSILE WING (321. Raketen-Geschwader) aufgestickt
war. Ein hellroter Schal lag um seinen Hals.
»Man fühlt sich doch verdammt wohler hier, wie?« sagte der
Captain und fummelte am Schloss seines Aktenkoffers
herum.
»Das kann man wohl sagen«, stimmte Ulmer zu. Er grinste,
als Hallorhan endlich das Schloss aufbrachte und einen roten
Hefter herausnahm. Hallorhan trat zu einer kugelsicheren
Glasscheibe und schob den Hefter dem Posten zu, der mit
ausdruckslosem Gesicht hinter der Scheibe saß.
Der Posten schlug den Hefter auf, überprüfte die darin
enthaltenen Identitätskarten der beiden Offiziere und sah
dann in deren Gesichter. Er nahm einen Telefonhörer auf
und drückte eine Nummer.
»Ablösung ist eingetroffen, Sir«, sagte er. Ein cheln zog
über sein Gesicht. »Okay.« Er legte den Hörer auf.
»Kommen Sie herein. In zwanzig Minuten wollten wir
rausfahren und nach Ihnen suchen.«
»Ja«, sagte Hallorhan. »Ich muss Sie warnen, Junge«,
wandte er sich an Ulmer. »Wenn Sie bei einem Minuteman-
III-Abschuß-Kontrollzentrum AWOL sind, kriegen Sie eine
Atombombe auf die Birne!«
Der Posten schüttelte seinen Kopf über den bösen Scherz,
lehnte sich dann vor und drückte auf einen Knopf. Ein
Summer ertönte, als die Tür entriegelt wurde. Die beiden
Offiziere traten hindurch und in den Sicherungsraum.
Der Posten blickte sie noch einmal prüfend an, dann reichte
er den Hefter zurück. Er zog zwei Dienstpistolen aus einer
Schublade und schob sie den beiden Raketen-Offizieren zu.
Ulmer schnallte die seine um. »Bis morgen«, sagte er zu
dem Posten.
Ihre Schritte echoten von den Wänden, als sie den Korridor
entlang zum Lift gingen. Hallorhan schnallte das Halfter mit
der Pistole um.
Ein junger Soldat, der vor der Lifttür Wache stand, riss seine
M-16 an die Hüfte und nahm Haltung an. Die Offiziere
ignorierten ihn. Lieutenant Ulmer drückte auf den Rufknopf
und ließ seinem Vorgesetzten den Vortritt, als die Tür
aufglitt.
»Auf jeden Fall«, sagte Hallorhan, der seine Geschichte
weitererzählen wollte, »habe ich Sheilae die ganze Nacht
singen hören: >om mani padme hum, om mani padme
hum<.«
»Über den Marihuanapflanzen?«
»Ja! Sie hielt die ausgestreckten Hände über die Saat und
sang stundenlang. Hat das schönste Gras gechtet, das man
jemals sah. Erstklassiges Zeug.«
Die Lifttür glitt auf und gab den Blick auf die unterirdische
Abschußebene der Basis frei. »Hier waren genug Beton und
Stahl verbaut worden, um eine ganze Stadt damit zu
errichten«, dachte Hallorhan. »Ein Fünf-Megatonnen-
Atomsprengkopf rde diesem Baby nicht mehr ausmachen
als eine Übungsbombe, jawoll!«
Als Hallorhan vor Ulmer aus dem Lift stieg, begann eine
Sirene zu heulen.
Hallorhan trat rasch auf das Detonationsschott zu. Nachdem
er eine Codenummer in die Tastatur gedrückt hatte, sprach
er in ein Intercom.
»Hier ist Captain Hallorhan. Bereit zur Identifizierung.« Er
atmete tief durch. »Lima, Oskar, November, Lima, Whisky,
Golf.« Er zwinkerte Ulmer zu.
Die Sirene verstummte. Gut. Hallorhans Kopf dröhnte. Wie
immer. Muss an der Tonhöhe liegen, überlegte er.
Verborgene Elektromotoren Surrten. Verriegelungen wurden
zuckgezogen. Die beiden Männer drückten das Schott auf
und gingen einen anderen Korridor entlang auf ein zweites
Detonationsschott zu.
»Hier Avon«, rief er. Das Schott glitt auf. Sie begrüßten das
Team, das sie ablösten. Der Kommandeur, Captain Ed
Flanders, erhob sich von dem Sessel vor der
Eingangskontrolle, rieb sich den Bauch und reckte sich.
»Wir haben uns schon Sorgen um Sie gemacht.« Er blickte
zu seinem Stellvertreter hinüber. Lieutenant Morgan saß vor
einer der Abschusskonsolen und übertrug die angezeigten
Werte auf ein Formblatt. »Die Straßen müssen doch...«
»Was für Straßen?« sagte Hallorhan sardonisch. Ihr Heim
für die nächste Nacht war eine Kapsel von drei mal sieben
Metern Größe, der Alptraum eines Technophoben. Lichter
blinkten. Ventilatoren surrten. Das dünne Aroma von
Elektrizität vermischte sich mit dem leichten Geruch nach
ungewaschenen Socken und starkem Kaffee. Der kleine
Raum war überladen mit Armaturen von
Hochfrequenzsendern, Stromkreisunterbrechern,
Luftaustausch- und Reservesystemen. Der
Hochgeschwindigkeits-Teledrucker mit einer
Direktverbindung zum Hauptquartier des Strategie Air
Command stand stumm in einer Ecke. Ein hlschrank
summte in einer anderen. In einer dritten befand sich eine
wee und sehr unprivate Toilette. Jede der beiden
Abschusskonsolen bestand aus einem Computer-Terminal
und großen Anzeigetafeln, auf denen der Status jeder der
zehn Atomraketen angegeben war, die von dieser Kapsel aus
kontrolliert wurden.
An der Wand der Kapsel war eine grellrot gestrichene
Stahlkassette befestigt, die durch zwei Schlösser gesichert
war.
Captain Flanders starrte Hallorhan an und deutete dann
ungläubig in sein Gesicht. »Was ist denn das?«
Jerry blinzelte. »Das? Das ist ein Schnurrbart«, sagte er
pikiert.
摘要:

WARGAMES-KRIEGSSPIELEEinRomanvonDAVIDBISCHOFFnacheinemDrehbuchvonLAWRENCELASKERundWALTERF.PARKESDeutscheÜbersetzungvonHansMaeterDeutscheErstveröffentlichungWILHELMHEYNEVERLAGMÜNCHENHEYNE-BUCHNr.01/6199imWilhelmHeyneVerlag,MünchenTitelderamerikanischenOriginalausgabeWARGAMESCopyright©1983byUnitedArti...

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