James Herbert - Creed

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2024-12-04 0 0 1.17MB 192 页 5.9玖币
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Creed
Hallo Ihr Leseratten!
Ihr habt Euch nun mit viel Geduld ein großes Buch geladen.Ich hoffe Ihr werdet großen
Gefallen an dem Buch finden.
Das Buch kann mit jedem Texteditor ausgedruckt werden. Aber Achtung es sind je nach
Format bis zu 260 DIN-A4 Seiten !!
Informationen :
Autor des Buches : JAMES HERBERT
Titel : CREED
Genre : HORROR
Copyright : 1990 by JAMES HERBERT
Weitere Bücher von James Herbert,die leider schon von renomierten Verlagen verlegt
worden sind:
- THE FOG (miserabel und unvollständig !!)
- THE RATS (hart an der Grenze)
- DOMAIN
- THE JONAH
- MOON
- THE DARK
Warum diese Übersetzung ?
Ich mußte leider mit Schrecken feststellen, daß die renomierten Verlage entweder eine
Zensur bei der Übersetzung durchführten oder aber nur das schnelle Geld verdienen
wollten.
Zur Rettung der Verlage muß ich aber noch anmerken,daß es auch noch gute
Übersetzungen gibt! Bei den schlechten Übersetzungen werden oft ganze Textpassagen
weggelassen oder aber der Stil des Autors so verändert,daß aus einem spannenden Buch
ein zensierter
'Langweiler' wird.
Ich gebe zu, daß es schwierig ist, immer die richtige Übersetzung für ein Idiom zu finden,
deshalb sind bei dieser Übersetzung unübersetzbare feststehende Ausdrücke weitgehend
original belassen worden, in der Hoffnung, daß durch den starken Einfluß der Amerikaner
auch auf die deutsche Sprache des Leser diese trotzdem versteht.
Dies sollte aber den Spaß beim Lesen nicht trüben.
Ich hoffe, daß Ihr an der vorliegenden Übersetzung Gefallen findet, die nebenbei kostenlos
ist, und bisher meines Wissens noch nicht in Deutsch erhältlich ist.
Über Rückmeldungen ob Euch das Buch gefallen hat, würde ich mich sehr freuen, es gibt
auch die Möglichkeit, weitere Übersetzungen auf diese Art vor der deutschen
Veröffentlichung bereit zu stellen, wenn das Interesse groß genug ist.
Rückmeldungen an :
Uwe von Royen
SWJ-DRIVE
FIDO: 2:2405/18
Roman Creed von James Herbert
Kapitel 1
Das erste was man über Joseph Creed wissen sollte, ist, daß er ein erstklassiger
Schwächling ist, vielleicht sogar ein großartiger Schwächling, wenn man seinen Beruf
bedenkt. Das zweite ist, daß er unser Held ist. (Zufällig ist er das letztere nicht wahlweise -
es ist jedenfalls nicht seine Wahl. Man kann sagen, daß die Umstände und seine
schändliche Natur sich verschworen haben, ihn dazu zu machen.) Sein Beruf ? Er greift
offen in die Tasche der Reichen und Berühmten, oder derjenigen, die man zwanglos in die
Kategorie der Berühmten einordnen kann. Im Idealfall sind diese Griffe von der Art, die
das Subjekt - oder Opfer -
lieber nicht veröffentlicht haben würde (natürlich, je weniger die Veröffentlichung
gewünscht wird, desto höher ist der Wert auf dem Medienmarkt). Creed ist also ein
Paparazzo ( ein Aasgeier von einem Fotografen würden manche sagen). Paparazzi ist der
Plural, oder
"Reptilien", wie ihre Opfer sie nennen würden. Es gibt andere Beschreibungen :
Parasiten, Blutegel, Geier. Abschaum ist sehr populär. Aber damit wir nicht zu hart zu
ihnen als Gattung sind, sollte am Anfang gesagt werden, daß es unter den Paparazzi
ausgesprochen nette
Mitglieder dieser Gattung gibt, manche benehmen sich sogar zuzeiten wie Gentlemen,
und ja sogar solche, die vertrauenswürdig sind. Unglücklicherweise gehört Creed jedoch
nicht zu ihnen. Manchmal - nein oft - weicht ihm sogar seine eigene Gattung aus, seine
Kollegen die Fotografen, Greifer, Schmierer, Affen ( obwohl man sagen muß, daß Neid
dabei eine Rolle spielt, da Creed die beunruhigende Fähigkeit besaß, das fast Unmögliche
auf Film festzuhalten, die Unangreifbaren zu greifen). Die fanden seine Methoden
verachtenswert.
Etwas, das an einigen der anderen in seinem männlich dominierten Beruf nagte, war sein
Erfolg bei den Frauen (üblicherweise muß man jedoch bereits unbeliebt sein, damit sich
andere darüber ärgern). Seine Romanzen, um einen unmodernen Begriff zu benutzen,
dauerten selten lange, aber sie waren häufig, und in drei von fünf Fällen waren seine
Partnerinnen ausgesprochen gutaussehend. Sehen Sie, er selbst sah ein wenig aus wie
Mickey Rourke, der Schauspieler (Mickey Rourke in seinem schlampigsten Zustand, falls
Sie sich das vorstellen können) und wenn er sein wissendes, fast belustigendes Lächeln
lächelte,
wußten die Frauen mit Sicherheit, daß er Ärger bedeutete. Und darin bestand, Gott helfe
ihnen, seine Anziehungskraft, das war es, was die Ladies fesselte. Sie fühlten, daß er ein
Stück Scheiße war, und es ist wahr, daß er sie in dieser Hinsicht selten enttäuschte.
Trotzdem waren sie hinter ihm her, sie steckten einen Zeh ins Wasser, und waren
aufgebracht, aber nicht überrascht, wenn sie sich verbrannten. Frauen sind nicht leicht zu
verstehen. Er hatte auch andere schlechte Eigenschaften. Joe Creed konnte gemein,
selbstsüchtig und unehrenhaft sein. Er war ein moralischer Betrüger, sowohl amoralisch
als auch unmoralisch - obwohl zu seiner Verteidigung zu sagen ist, daß er das nicht immer
war. Er konnte reizbar, widerspenstig, zynisch sein, und falls er dachte, daß er es sich
leisten könne, sogar streitsüchtig sein. Er hatte Freunde, aber keine guten Freunde. Und
trotzdem wurde er von Einrichtungen toleriert, die niemals andere seiner Art von
Profession dulden würden ( ein weiterer Grund des Neides unter seinen Kollegen): ihm
war es erlaubt, in den
Bars von mehreren beliebten Restaurants und Clubs zu trinken, wenn er Dienst hatte,
solange er seine Kameras außer Sicht hielt, und die Türsteher und Rausschmeißer der
beliebtesten und elitärsten Londoner Nachtclubs gaben ihm immer einen Hinweis, wenn
eine wertvolle Berühmtheit darin war. Das lag hauptsächlich daran, daß Creed ein
bekanntes Gesicht hatte, da er diese Orte nun schon seit vielen Jahren "verfolgte", sein
Name war bekannt, da er
so oft unter Fotografien der Reichen und Berühmten erschienen war. Er selbst war ein
integraler Bestandteil des Kreises der Berühmten geworden ( oder des Zirkus, wenn Sie
das vorziehen). Außerdem wußte er, wann der Zeitpunkt zum Kriechen gekommen war,
und wessen Hände er, wenn nötig, zu schmieren hatte. Also das ist unser Junge. Nur ein
grober Eindruck, aber Sie sind im Bilde. Er ist heruntergekommen, aber gut in seinem
Beruf; unsympathisch, aber interessant für manche Frauen; akzeptiert, aber vielleicht nicht
respektabel. Vielleicht mögen Sie ihn, vielleicht können sie ihn nicht ausstehen, vielleicht
ist es ein Mittelding aus beidem. Unglücklicherweise sind die Umstände, unter denen wir
ihn
zuerst treffen nicht besonders einnehmend.
Er ist...
Kapitel 2
... dabei, in die Ecke eines Grabmals zu pinkeln, im Innern eines dieser alten Mausoleen.
Tatsächlich ist es ein Grabmal mit Aussicht, da es auf einer kleinen Erhebung im Boden
eines ausgedehnten und beeindruckenden Friedhofs steht, umringt von und etwas
oberhalb anderer seiner Art. Zusätzlich zu diesen extravaganten Grabgewölben gibt es
Unmengen von Grabsteinen, -kreuzen, Engel, Obelisken und marmorne Platten, von
denen viele bröckelig und verrottet sind (aber nicht so bröckelig und verrottet wie das, was
unter ihnen liegt). Creed schließt seinen Reißverschluß, in der kalten, feuchten und
schimmeligen Umgebung schaudernd und lehnt sich gegen ein Regal, auf dem ein
behauener Steinsarg liegt. Er wartet
weiter...
Creed sog den Rauch der dünnen braunen Selbstgedrehten, die von seinen Lippen hing ,
ein, die seine Lungen wärmte und den erdigen Geruch des Grabmals neutralisierte. Er
kratzte sich am Kinn, seine Fingernägel hörten sich innerhalb der Echos in der
Granitkammer auf den Stoppeln seines Gesichtes laut an (Zufällig trug Creed Stoppeln
bevor und nachdem es Mode war, so wie er schlechtsitzende Kleidung trug bevor auch
das modern wurde). Er schaute
auf seine Armbanduhr, er richtete das Zifferblatt auf die verriegelte Tür, durch die
ungemütliches Licht hereinfiel. Nicht zum erstenmal an diesem Morgen sagte er sich, daß
es bessere Arten geben mußte, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Er bückte sich nur
etwas, um den Sucher seiner Kamera zu überprüfen, da die Kamera mit ihrer 400 mm
Linse auf
einem hohen Stativ befestigt war. Die Linse zeigte bergab auf ein offenes Grab, der
Erdwall neben dem Aushub war feucht und dunkel. Er stellte sich vor, daß die lange Linse
eine Bazooka sei, und im Geist schoß er das enge Loch zur Hölle, er flüsterte das
zischende Geräusch des Geschosses als Geräuscheffekt. Die Erde explodiert,
Knochensplitter brechen aus der Grube, tausend Würmer, die sich vom letzten Fleisch
ernähren, finden die Fähigkeit zum Fliegen...Creed schloß seine Augen. Ungesund, sagte
er sich. Auf Friedhöfen rumzuhängen ist eindeutig ungesund. In Grabmälern
herumzuschleichen ist eine degenerierte Beschäftigung. Und all das für lausige
Aufnahmen von lausigen Leuten, die eine Laus betrauern. Scheiße, Creed, Mutter wollte
bessere Dinge für dich.
Er richtete sich auf, paffte Rauch, ohne die Zigarette aus dem Mund zu nehmen. Hör auf
zu meckern. Du tust es, weil du es liebst. Die Arbeitszeiten mögen verrückt sein, die
Bedingungen oft trübe - er betrachtete das steinige Dekor - aber es erregt dich immer
noch, wenn der Moment kommt, wenn die Aufnahme im Sucher ist, wenn dein Finger den
Auslöser genau im richtigen Moment drückt, und du ohne jeden Zweifel weißt, daß du es
hast, das perfekte Bild. Es gibt nichts Vergleichbares, oder? Nicht einmal der Lohnscheck
ist so gut, wie die Aufnahme zu bekommen. Nein, es ist d e r Moment, der Moment
regiert. Das Ducken, das Tauchen, das Warten, das Planen, all das ist ein Teil davon -
jedes bißchen Vorspiel zählt - aber d e r Moment ist reine Ejakulation. Und wenn Du
weißt, daß du
es hast, daß du diesen überragenden Augenblick auf dem Film hast, hält das Hoch an, bis
das Bild im Druck ist. Dann bist du mit etwas Glück schon an der nächsten Sache dran,
und planst vielleicht schon die danach, obwohl es dabei nicht viel Planung gibt, weil es
üblicherweise zufällig geschieht (man muß nur bereit dafür sein). Gib mir drei gute, Gott,
war Creeds ständiges Gebet. Prinz Charles, der auf der Klostersabfahrt um seinen Freund
weint; John Lennon, der seinem zukünftigen Mörder ein Autogramm gibt; ein oder zwei
brennende Buddisten. Irgendetwas Bedeutendes, Gott, etwas für weltweite Verteilung,
mindestens fünfstellige Angebote, eingestuft als Titelseitenmaterial. Gib mir einen
Klassiker wie Jack Ruby erschießt Harvey Lee Oswald. Oder so etwas wie diese
vietnamesischen Kinder, die nackt vor einem Napalmangriff fliehen. Oder sogar Joan
Collins ohne Perücke würde reichen. Sei gut zu mir, Gott, die Zeit ist kurz. Er drückte die
dünne Zigarette auf dem nächsten Sarg aus.
Sie sollten bald kommen, die Trauernden und die Geier, und die, die die Verblichene
wirklich gekannt hatten und sichergehen wollten, daß die alte Hexe richtig zugenagelt
wurde.
Creed hatte niemals ein freundliches Wort über Lily Nevernes, die Schauspielerin,
(Schauspielerin? Sie hatte fast sechzig Jahre lang dieselbe Rolle gespielt, und das war
leicht zu spielen, weil sie immer nur sich selbst gespielt hatte) gehört oder gelesen, die
heute begraben werden sollte, auf diesem Friedhof der Reichen. Eine neurotische,
harpienähnliche Hexe, das war die lebende Lily gewesen, auf der Bühne und auf der
Leinwand. Trotzdem betete ihr Publikum sie an, gerade weil sie böse war, richtig böse,
unwirklich böse. Das war ihr Markenzeichen. Während Joan Crawford ihre Kinder mit
Kleiderbügeln verprügelt hatte, erschlug die alte Lil ihre Ehemänner (vier insgesamt) mit
öffentlichen und erwartungsvoll begrüßten Ankündigungen über ihre persönlichen
Unzulänglichkeiten. Sie seien gemein und
geizig, sie seien miserable unfähige Liebhaber, sie seien Betrüger, sie seien Trinker, sie
seien pathetisch, sie seien Schweine. Einer von ihnen, behauptete sie, um die Scheidung
voranzutreiben, sei schwul - das war die Art, wie Lily diesen Zustand in ihrem
merkwürdigen englisch-amerikanischen Akzent aussprach: schwuul! Das
Gerichtsverfahren, das dieser spezielle arme Teufel nach der Scheidung gegen sie
anstrengte, kam nicht einmal vor
Gericht: an dem Tag, als seine Eingabe verhandelt wurde, erledigte ihn ein Herzstillstand.
Als zusätzliche Ironie war er es, der Lilys einziges Kind zeugte, obwohl sogar dies nun
durch Lilys Enthüllung in Zweifel gezogen wurde. Ein Anderer teilte gesundheitlich ein
ähnliches
Schicksal, nur dessen Herzinfarkt hinterließ ihn als Gemüse, anstatt ihn zu erledigen. Auf
seine Art war das sogar noch grausamer, da er verhältnismäßig jung war, er war
tatsächlich zwanzig Jahre jünger als Lil (und das bevor männliche Spielzeuge alltäglich
wurden).
Es dauerte weniger als drei Monate, bevor sich Lily des Gemüses entledigte, und die
Legende sagt, daß seelische Grausamkeit seinerseits in ihrem Scheidungsantrag genannt
wurde. Vielleicht hatten die schlürfenden Geräusche, die er machte, wenn er versuchte zu
kommunizieren (offensichtlich das Beste, was er mit einer Zunge tun konnte, die so schlaff
wie ein verbrauchter Penis war) eine schneidend sarkastische Spitze, die ihre gefühlvolle
Natur beleidigte; oder war es vielleicht die Tatsache, daß er mit dem Löffel von einer
vollzeit beschäftigten Krankenschwester bei den häufigen und oppulenten Dinnerparties,
die Lily gab, gefüttert werden mußte, eine beschämende und die Konversation
verhindernde
Angelegenheit zweifellos, die sie zuviel Anstrengung gekostet hatte in ihren Bemühungen,
die fröhliche Gastgeberin zu sein. Wie auch immer, sie bekam ihre Scheidung.
Interessanterweise war ihr erster Ehemann nach nur zehn Monaten Ehe in die
Regenwälder Brasiliens verschwunden und es wurde nie wieder etwas von ihm gehört. Zu
der Zeit
war er ein weniger populärer Hollywood Star (der zufällig in mehr als einem Urwaldfilm
mitgespielt hatte, die jedoch alle auf dem Hinterhof von Warner Brothers gedreht worden
waren) und Lily war gerade aus Europa gekommen, wo sie eine kleine Hexenkönigin des
Theaters gewesen war. Nur Gott, der Schauspieler selbst und Lily wußten, was ihren
Mann bewogen hatte, auf diese Weise ins Grüne abzudampfen, aber die beiden ersten
redeten nicht und die Letztere verriet nichts. Trotzdem bestand der wirkliche Fußtritt in der
Art, wie
ihr letzter Ehemann die Fesseln abwarf. Dieser arme alte Junge - er war älter, viel älter
als
Lil - entschied, sich an seinem siebenundachzigsten Geburtstag zu euthanasieren.
Euthanasieren ist tatsächlich das falsche Wort, da die Methode, die er wählte, alles andere
als schmerzlos war, auch war er für sein Alter noch außerordentlich gesund, sein Geist
war
verhältnismäßig in Ordnung, abgesehen von gelegentlichem Abschweifen in seine
Vergangenheit. Daher verstand niemand, warum er sein liebstes St Louis Brandyglas im
Mixer pulverisiert hatte, um sich ein Butter- und Granulatsandwich zu machen. Sicherlich,
so dachten sie sich, mußte es einfachere Wege geben, um abzutreten, besonders in
diesem hohen Alter. Man benutze selbstverständlich ein Brandyglas, aber fülle es um
Gottes Willen bis oben mit dem besten Brandy, und benutze es, um soviele
Schlaftabletten oder Schmerzmittel herunterzuspülen, wie man bekommen kann, und
stoße mit sich selbst auf immerwährenden Frieden an, bevor man ein enganliegendes
Balaclava anzieht. Der Brief, den er hinterließ, erklärte nichts. "Hatte genug" sagte er in
gekritzelter Handschrift. Nichtsdestotrotz hatte Lily bis dahin gelernt, Schwarz
ausgesprochen stilvoll zu tragen, und ihre Trauerfeiern (ihr invalider Ehemann war lange
tot und begraben, und der unzweifelhafte Tod des sich im Dschungel Herumtreibenden
war in seiner Abwesenheit gefeiert worden) waren fröhliche Angelegenheiten.
Nun war dies ihr eigenes Begräbnis, und es mußte unter den Anwesenden solche geben,
die, wenn es ihnen nicht erlaubt war in den Gängen zu tanzen, sicher mit ihren Hüften zu
dem Requiem gewackelt hätten, da sie sich in dem Geschäft eine fürchterliche Menge
Feinde gemacht hatte, und genausoviele außerhalb. Trotzdem hatte sie das Publikum, wie
erwähnt, angebetet, da Lily Neverless von allem abgesehen eine große Schauspielerin
war, wenn sie
die Frau spielte, die jeder am liebsten haßte. Es wird vermutet, daß sogar Bette Davis sie
um ihr gehässiges Image beneidete.
Creed stampfte mit den Füßen, der dicke Zeh beider Füße war taub vor Kälte. Schlechte
Durchblutung, sagte er sich, und Rauchen hilft auch nicht. Er griff in die obere Tasche
seines Kampfanzuges - eine Art von loser, hüftlanger Jacke mit vielen Taschen, die von
der US
Infanterie während des zweiten Weltkriegs getragen wurde - und zog eine Zigarette
heraus. Er steckte sie zwischen die Lippen und zwängte sich an das Stativ, um sein
Gesicht zwischen die verrosteten Träger der verriegelten Tür zu pressen. Seine Augen
schwenkten nach links und rechts, während seine Hand in eine andere Jackentasche fuhr,
um ein Feuerzeug zu finden.
Action! Glänzende schwarze Formen glitten ernsthaft durch das Grabsteinanwesen, der
lange Leichenwagen, der Lilys Leiche beförderte, fuhr voraus. Wird verdammt Zeit. Was
zur Hölle sie fanden, um darüber zu lobhudeln, konnte er sich nicht vorstellen, aber dann
nahm er an, daß Showbusiness alles mit Vorspiegelung und nichts mit der Wirklichkeit zu
tun hatte.
Als der Leichenwagen näher kam, bewegte er sich zurück in den Schatten, seine Zigarette
blieb unangezündet. Er prüfte nochmal den Sucher und stand dann in Position, wartend.
Trauernde stiegen aus den Autos und folgten respektvoll den Sargträgern; hier und da
wischten Taschentücher an Wangen. Vielleicht haben dich einige von ihnen sogar trotz
allem geliebt, Lil, überlegte Creed als er genauer hinsah und die Versammlung nach
"Gesichtern" absuchte. Ah, einige Vernünftige. Gielgud war da, und die Dame
Wieheißtsienoch - wie hieß sie? Laß sie den Bildredakteur anhand von Kontaktabzügen
identifizieren, dafür wurde er
bezahlt. Attenborough? Das sah nach ihm aus. Und Johnny Mills, ja, das war er sicherlich.
Und dieser da -
Christus, lebt der immer noch? Er hatte seit fünfzehn Jahren keinen Film mehr gemacht,
mindestens. Wenn man ihn so ansah, war es kein Wunder - er wurde offensichtlich
schon senil. Ein Stall alter Stars war anwesend, alle fragten sich zweifellos, wer der
nächste sein würde. Wer war denn das da hinten? Aus einer anderen Generation als Lily.
Maggie
Smith? Sie sah so aus, aber wenn sie nicht auf der Bühne war, sah sie wie irgendjemand
aus. Da war Judi Dench, sie sah nicht wie eine Dame aus. Ein paar bekannte Regisseure,
ein Impressario oder zwei.
Creed begann den Auslöser zu drücken, zielen, scharf einstellen, klicken, sich
weiterbewegen. Okay, Sir John, sehe ich da die Andeutung eines Lächelns? Nun komm,
sei
nicht so verdammt rätselhaft, du bist jetzt nicht auf der Bühne. Ein kleines diskretes
Grinsen ist alles, was ich will. Hab dich. Danke. Der Nächste. Dieser da. Ja, ich kenne
das Gesicht. Vornehme Charakterrollen waren die Spezialität dieser Person. Elliot
Irgendwer. Dennis, nein Denholm, das war es. Ist das ein Grinsen, das ich da sehe? Gut,
gut. Klick. Creed fotografierte weiter, völlig glücklich bei seiner Arbeit und die Kälte nicht
länger spürend. Er wechselte den Film und erlaubte seiner Kamera, hierhin und dorthin zu
schweifen, vom Stativ für jede lange Aufnahme stillgehalten, aus dem allgemeinen
Gewühle Persönlichkeiten heraussuchend, sich im Geiste die Geschichte hinter jeder
Aufnahme heraussuchend: der
Minister der Künste im tiefen Gespräch mit einer Leinwandverführerin aus britischen
Kommödien der Sechziger, deren Neigung eher Frauen als Männer waren; ein
großnasiger Vorsitzender der führenden Supermarktkette des Landes, dessen Ruf
wesentlich verbessert worden war durch die Enthüllungen seines drittletzten Bimbos; der
Nachrichtensprecher des
Fernsehens, dessen kürzliche Gehaltserhöhung ihn weit über seinen Sender erhoben
hatte ( oder jeden anderen Sender, wie seine unzufriedenen Rivalen zu bemerken
pflegten). Creeds größte Hoffnung war es, daß eine übermäßig verwirrte Person auf den
Sarg springen würde,
wenn er herabgelassen würde, aber sein gesunder Menschenverstand sagte ihm, daß es
nicht passieren würde, weil niemand s o aufgeregt über Lilys Abgang sein würde ( nicht
einmal die Buchhalter bei Twentieth Century Fox, da sie nun seit vielen Jahren keinen
Kassenschlager mehr gehabt hatte).
Er schwang hinüber zu seiner anderen Nikon, die mit einem Teleobjektiv ausgestattet war,
und nahm einiges von der Menge auf, nur gelegentlich Einzelne herauspickend. Er
schüttelte enttäuscht den Kopf als die Menge sich endlich aufzulösen begann. Es hatte
eine geringe Chance bestanden, daß es der Tochter von Lily Neverless, ihrer einzig
verbleibenden Angehörigen, vielleicht gestattet worden wäre, teilzunehmen. Das hätte den
Vorgängen eine
gewisse Schärfe verliehen, besonders, wenn sie zwei weißgekleidete Krankenpfleger an
ihrer Seite gehabt hätte (nun gut, vielleicht wären sie heutzutage etwas diskreter, aber das
hielt Creeds Vorstellungskraft nicht davon ab, sich das Szenario vorzustellen und es zu
dramatisieren), aber er nahm an, daß wer auch immer zur Zeit für ihr Wohlergehen
verantwortlich war, sich dagegen entschieden hatte, sie für diese Gelegenheit
freizulassen. Schade.
Nachdem sich der größte Teil der Menge aufgelöst hatte, bewegte sich Creed in dem
Grabmal weiter nach hinten, und zündete die Zigarette an, die während der Sitzung kalt
von seinen Lippen gehangen hatte. Das Ereignis war dokumentiert, er hatte seinen Job
getan, aber wo war d i e Aufnahme, wo war der Schuß, der die anderen Greifer, das
restliche Pack, welches außerhalb des Friedhofes zurückgehalten worden war, zusammen
mit den Leichenfledderer, Schaulustigen und treuen Fans, krank vor Neid machen würde?
Er erlaubte sich ein müdes Grinsen. Das war das Problem mit den Jungen heutzutage -
kein Mut. Es waren relativ wenige Pararazzi übrig, die wirkliche Risiken eingingen, oder
auch nur versuchten, gegen das System anzukämpfen; sie wollten es auf einem
Silbertablett gereicht bekommen. Sie würden sich sicher gegenseitig treten, mit den
Ellbogen boxen oder schubsen, um eine klare Aufnahme zu bekommen, aber List und
Chutzpah schien es wenig zu geben. Creed selbst war auf dem vornehmen Friedhof kurz
nach sechs an diesem Morgen angekommen - das nennt man Hingabe - und war um die
hohen Mauern herumgefahren, bis
er einen stillen Ort an einer Landstraße gefunden hatte, der nicht weit von Haupttor
entfernt war. Er hatte gegenüber unter ein paar Bäumen geparkt, dann die Straße
überquert und eine schmale Aluminiumtrittleiter benutzt ( oft unentbehrliche Ausrüstung),
um die Mauerkrone zu erreichen. Seine Kameratasche und sein Stativ hatte er an einem
Nylonseil mit einem Haken an einem Ende zur anderen Seite herabgelassen; an dem Seil
hatte er auch die Leiter
hinter sich hochgezogen. Creed war auf den Friedhof gestiegen und hatte gegen die
Mauer gedrückt gewartet, bis es hell genug war, um nach einem offenen Grab zu suchen;
Wenn es in der Nacht davor nicht gegraben worden wäre, hätte er gewartet, bis die
Totengräber angekommen wären, und wäre ihnen dann bis zu dem Platz gefolgt. Es war
einfacher zu finden, als er gedacht hatte, da es auf dem Friedhof jungfräuliche Gebiete
gab, die offensichtlich im Vorhinein für diejenigen reserviert worden waren, die sich die
Anzahlung leisten konnten. "PARZELLE 1290 NEVERLESS" stand auf einen groben Brett,
das in dem feuchten Erdhügel neben den rechteckigen Loch steckte.
Creed hätte fast vor Freude aufgeschrien als er die Umgebung untersuchte und das graue
Mausoleum entdeckte, das auf einem kleinen Hügel stand, der nicht einmal zweihundert
Yards entfernt war. Ein perfekter Aussichtspunkt, falls nicht ein gedankenloser Mensch die
verriegelte Tür abgeschlossen hatte. .
Er hatte wieder Glück, da, obwohl der Rost es schwierig machte, den Türgriff zu drehen,
die Tür nicht abgeschlossen war. Warum auch? Niemand, der sich darin befand, würde
irgendwo hingehen. Das gruselfilmähnliche Stöhnen der selten benutzten Scharniere war
ein wenig verunsichernd, und der ungesunde feuchte Geruch der Kammer selbst
beruhigte auch kaum,
aber Creed war mit sich zufrieden. Er bereitete sich vor und begann seine Wache.
Vier Stunden später war es alles vorbei, ohne ein bedeutendes Ergebnis. Ordentliche
Aufnahmen der Menge, ein paar Nahaufnahmen der Verwelkten und Verdorrten, aber
nichts um die Säfte in Wallung zu bringen. Nun, du kannst nicht immer gewinnen;
tatsächlich waren Asse selten. Es gab aber immer einen anderen Tag, einen anderen
Dollar.
Neue Gelegenheiten warteten immer hinter der nächsten Ecke. Man mußte bereit sein, da
sein.
Wenn Creed über seine Arbeit derart philosophisch gedacht hätte, hätte er wohl kaum
einen Fluch ausgestoßen und nach dem Sarg auf dem untersten Regal getreten. Stein
und
Schimmel wurden abgeschabt und hinterließen eine Narbe so weiß wie Knochen. Anstatt
sich für die Beleidigung zu entschuldigen, trat Creed noch einmal nach dem Sarg. Er
drehte sich zu seiner Kamera und dem Stativ um, sein einer großer Zeh war nun nicht
mehr taub vor Kälte, sondern pochte von dem Tritt. Er nahm einen letzten Zug von seiner
Zigarette und warf sie in eine Ecke. Seine Hand bewegte sich zu der Schraube, die die
Nikon am
Stativ festhielt...und da erstarrte sie.
Nicht alle Trauernden waren bereits gegangen, obwohl sogar die Totengräber ihr
Schaufeln beendet hatten und weggegangen waren. Jemand stand im Schatten eines
Baumes.
Schwarze Schuhe, dunkle Hosen, grauer Regenmantel - das war alles, was unser
Fotograf durch die Linse sehen konnte. Er neigte die Nikon weiter, aber der Kopf und die
Schultern des Lauernden waren teilweise durch niedriges Laubwerk verdeckt.
Aber warum hing er hier herum, nachdem alle anderen gegangen waren? Und warum
versteckte er sich? - zumindest schien er sich zu verstecken. War er ein Eindringling? Die
Sicherheitsmaßnahmen an diesem Morgen würden streng gewesen sein und Schaulustige
beim Begräbnis nicht willkommen. Aber er selbst war einfach genug hereingekommen.
Vielleicht war es nur ein Reporter, der die Angelegenheit dokumentierte. Bewegung. Der
Mann kam vorwärts und duckte sich unter einem tiefhängenden Zweig. Grauer
Gabardinemantel, ein Schal um sein Gesicht gewickelt. Nun zog er den Schal weg.
Christus, was für ein Gesicht! Er war entweder sehr alt oder hatte eine Menge Sorgen
gehabt. Sicherlich hatte er den Zeitpunkt längst überschritten, wo man ihn hätte verkaufen
können. Er schaute sich um, um sicherzugehen, daß die Luft rein war, seine Haarsträhnen
lagen so starr und fest um seinen Kopf, als ob sie angeschweißt wären. Creed machte
eine einzige Aufnahme, dann fragte er sich, warum er das tat. Dieser Knabe würde
niemals d i e
Aufnahme sein: er war entweder ein Eindringling, ein Journalist, ein Bekannter oder
vielleicht eine alte Flamme der Verstorbenen. Wie auch immer, er benahm sich
keinesfalls wie eine Berühmtheit.
Creed richtete sich auf und beobachtete, wie der Mann vor dem frischversiegelten Grab
anhielt. Eine drei- oder viersekundenlange Pause, dann ging der Mann langsam herum,
bis er wieder dem Mausoleum zugewandt war. Danach wiederholte er den Kreis, diesmal
andersherum, und blickte dabei die ganze Zeit ernsthaft auf die Schwellung in der Erde,
als ob er erwartete, daß sie sich bewegen würde. Er begann den Rückweg, diesmal im
Uhrzeigersinn, kam dann aber mit dem Rücken zum Fotografen zum Stillstand. Seine
Schultern begannen sich zu zittern, zuerst sanft, ein mildes Schaudern; aus dem
Schaudern wurde ein Zittern, dann ein spasmodisches Zucken des ganzen Oberkörpers.
Der alte Junge ist wirklich aufgeregt, überlegte Creed, und griff nach einer weiteren losen
Zigarette. Er fischte eine heraus - er hatte an diesem Morgen mehr als genug Zeit gehabt,
sich einen Vorrat anzulegen - und steckte sie zwischen seine Lippen. Er zündete sie an
und das Feuerzeug verharrte neben seinem Gesicht, als abgehacktes Gelächter den Hang
hinauf zum Grabmal trieb.Creed starrte überrascht auf die Gestalt im grauen Mantel
hinunter. Er weinte nicht - dieser Verrückte lachte!
Creed schloß die Kappe des Feuerzeugs: er runzelte die Stirn, aber sein Mund verzog
sich zu einem Lächeln. Er schüttelte langsam den Kopf und wunderte sich, was die alte Lil
diesem hier angetan hatte, daß ihm ihr Dahinscheiden solche Freude bereitete. Es konnte
sein,
daß er ein Verwandter oder Freund einer ihrer Ehemaligen war. Oder vielleicht nur
jemand, dem sie etwas Böses angetan hatte. Schade, daß er ihn nicht kannte, ein
bekanntes Gesicht, das über dem toten Körper von Lily Neverless kicherte, würde einen
guten Preis bringen.
Egal, es war etwas um die Sache damit zu beenden. Creed sog Rauch ein, bevor er sich
zur Kamera beugte. Zu nah - nur Kopf und Schultern; er drehte die Linse, fuhr soweit
zurück wie möglich. Besser. Richtig, du Knilch, dreh dich ein wenig herum, so daß wir
deine Visage sehen können. Der glückliche Trauernde ignorierte die Aufforderung.
Creed verschoß trotzdem Film. Der Auslöser blockierte beim dritten Drücken, und er
chnalzte verärgert mit der Zunge. Er schnippte Asche auf den staubigen Boden und langte
beiläufig nach der anderen Kamera, die auf einem Sargdeckel lag, wobei seine Augen von
der geheimnisvollen Gestalt draußen nicht abließen. Bevor seine Hand die Ersatzkamera
berührte, passierte etwas, das ihn überraschte.
Der Mann sank auf die Knie und begann an dem Klumpen weicher Erde zu scharren.
"Was zur Hölle," flüsterte Creed, als der Mann sich über seine Aufgabe beugte.
Unglaublich! Die Hand des Fotografen ergriff instinktiv die Kamera und er bewegte sich
um das Stativ herum, um besser sehen zu können. Schnell hob er die Nikon und richtete
sie aus, der ganze
Grabende war im Bild.
Die erste Aufnahme: gut.
Zweite Aufnahme: noch einmal dasselbe.
Dritte Aufnahme: auch.
Vierte Aufnahme - das Subjekt hatte aufgehört zu graben.
Es war aus diesem Winkel schwierig zu sehen, aber Creed glaubte, daß der Mann seinen
Regenmantel aufknöpfte. Er tat es. Er öffnete ihn. Er nahm etwas aus einer Innentasche.
Er beugte sich wieder vornüber, er -
Creeds Augen glänzten, und er murmelte einen Fluch. Wenn der Verrückte ihm doch nur
zugewandt wäre...
Was tat er nun? Er tastete wieder in seinen Kleidern. Er - oh nein, er würde doch nicht.
Creed hob die Kamera wieder. Scheiße, was wäre das für eine großartige Aufnahme
geworden, wenn der Mann nur in die andere Richtung geblickt hätte. Selbstverständlich
unbrauchbar,
keine Zeitung würde es verwenden. Aber gewisse europäische Zeitungen würden
vielleicht liebend gern ein Foto von jemandem haben, der gerade auf das Grab der großen
Lily Neverless pinkelte. Moment mal, das war es nicht...oh nein nicht das! Niemand würde
das am hellichten Tag tun, noch weniger auf einem Friedhof! Das war obszön! Creed
grinste beinahe. Das war abscheulich! Er hob die Kamera wieder in Augenhöhe.
Der Kopf des Mannes war gebeugt, als ob er scharf darauf wäre, seinen Selbstmißbrauch
zu erleben, und beide Schultern bewegten sich rhythmisch. Ein Zweihänder. Creed
erlaubte sich ein Grinsen. "Wer ist nun ein großer Junge?" flüsterte er. Er schoß ein Foto,
dann noch eins.
Aber kein weiteres.Ziemlich langweilig, sagte er sich. Sogar ein frontales Bild wäre
langweilig gewesen. Krank, aber letztendlich langweilig. Wenn nun aber der Mann dort
unten einen weiblichen Partner gehabt hätte, nun das wäre interessant und verkäuflich
gewesen (obwohl sogar die besserbezahlenden Blätter das ausgesuchte Bild sehr
verwischt hätten). Schade, daß der Perverse ein Einzelgänger ist...
Der Mann wurde erregter. Und kurioserweise (nun ja noch kurioser) schien er zu
sprechen, während er wichste. Warte, er sprach nicht: er betete. Oder sang vielleicht. Die
Worte, die den Hang hinaufwehten, schienen einen Rhythmus zu besitzen, wie eine
monotone Litanei, eine bedeutungslose Gruppe Worte, die man jeden Sonntag in Kirchen
hören konnte. Oder bei einer Hochzeit. Könnte sein, daß der Kerl nur gern Musik bei der
Arbeit hatte. Creed fing an "Happy Days Are Here Again" zu summen, seine Stimme eher
ein tonloses Brummen als eine Arie für die Oration des anderen Mannes. Aber er hörte
schnell auf - Creed, nicht aber der Mann am Grab. Diesmal runzelte der Fotograf intensiv
die Stirn, seine Augen waren vor Konzentration fast viereckig. An Lily Neverless letzter
Ruhestätte passierte noch etwas anderes.
Das Gras wehte.
Das Gras wehte? Creed zog eine Grimasse. Dämlich! Da draußen weht eine Brise, das ist
alles. Das Gras bewegte sich im Wind. Der Kranke amüsierte sich immer noch - warte, die
Brise kann doch nicht die Erde aufstöbern!
Creed blinzelte. Der Boden konnte sich doch nicht so bewegen, er konnte sich nicht
räuseln...falls es da unten nicht jemanden gab, der nicht dort sein wollte. Er kniff seine
Augen fest zu, dann öffnete er sie wieder. Endlich war der frische Erdhügel wieder ruhig.
Lily wußte offensichtlich nichts von den Gesängen des Verrückten, was auch immer seine
verdammten Totengesänge bedeuten sollten. Es war die Erde um das Grab herum, die
sich
bewegte, das Gras neben dem Grab tanzte. Trotzdem war die Bewegung der Erde nur
leicht, fast unmerklich, fast überhaupt keine Bewegung, wenn man genau hinstarrte,
wirklich genau, die Bewegung wurde nur im weichen Fokus eingefangen, in der
摘要:

CreedHalloIhrLeseratten!IhrhabtEuchnunmitvielGeduldeingroßesBuchgeladen.IchhoffeIhrwerdetgroßenGefallenandemBuchfinden.DasBuchkannmitjedemTexteditorausgedrucktwerden.AberAchtungessindjenachFormatbiszu260DIN-A4Seiten!!Informationen:AutordesBuches:JAMESHERBERTTitel:CREEDGenre:HORRORCopyright:1990byJAM...

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James Herbert - Creed.pdf

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分类:外语学习 价格:5.9玖币 属性:192 页 大小:1.17MB 格式:PDF 时间:2024-12-04

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