Grams_2025_Edwin_Hoernle_Kommunistische

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Grams, Florian
Edwin Hoernle – Kommunistische Pädagogik für und ohne die Partei
Engelmann, Christina [Hrsg.]; Haberkorn, Tobias [Hrsg.]; Miethe, Ingrid [Hrsg.]: Proletarische Pädagogik.
Verhältnisbestimmungen, historische Experimente und Kontroversen sozialistischer Bildungskonzepte. Bad
Heilbrunn : Verlag Julius Klinkhardt 2025, S. 47-60
Quellenangabe/ Reference:
Grams, Florian: Edwin Hoernle – Kommunistische Pädagogik für und ohne die Partei - In: Engelmann,
Christina [Hrsg.]; Haberkorn, Tobias [Hrsg.]; Miethe, Ingrid [Hrsg.]: Proletarische Pädagogik.
Verhältnisbestimmungen, historische Experimente und Kontroversen sozialistischer Bildungskonzepte.
Bad Heilbrunn : Verlag Julius Klinkhardt 2025, S. 47-60 - URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-328909 - DOI:
10.25656/01:32890; 10.35468/6162-02
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-pedocs-328909
https://doi.org/10.25656/01:32890
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Florian Grams
Edwin Hoernle – Kommunistische Pädagogik
für und ohne die Partei
Als der kommunistische Schulpolitiker und Pädagoge Edwin Hoernle am 21. Juli
1952 starb, bezeichnete das ZK der SED ihn in einem Nachruf im Zentralorgan
der Partei als einen der geachtetsten und beliebtesten Funktionäre der deutschen
Arbeiterbewegung. Gewürdigt wurde er als Kampfgefährte Rosa Luxemburgs
und Ernst älmanns. Gelobt wurde sein Engagement für die kommunistische
Landagitation und Agrarpolitik. Fast vollständig verschwiegen wurden jedoch
seine Arbeiten auf dem Gebiet der Pädagogik (vgl. ZK der SED, 1952). In West-
deutschland war und ist Edwin Hoernle nahezu unbekannt. Hier interessierten
sich einzig Teile der so genannten 68er, die in seinen pädagogischen Schriften
aus der Weimarer Republik nach anschlussfähigem Material für ihre Ideen einer
neuen sozialistischen Erziehung suchten (vgl. Schumann, 2005, S. 59f.). So tre-
ten uns hier anscheinend zwei unterschiedliche Persönlichkeiten entgegen. Mit
Hansgeorg Meyer ist daher die erste Frage an die Biographie Edwin Hoernles wie
folgt zu formulieren:
„Den Pädagogen gilt er als Pädagoge, als Schöpfer der ersten geschlossenen Darstellung
marxistischer Schulpolitik und als Begründer, eoretiker und Leiter der kommunisti-
schen Kinderbewegung in Deutschland. Den Agrarpolitikern gilt er als Begründer, e-
oretiker und Organisator der marxistischen deutschen Bauernpolitik und als Vater der
demokratischen Bodenreform 1945-46. Den Literaten ist er unter seinem Pseudonym
aus dem ersten Weltkrieg – Oculi – Bahnbrecher proletarisch-revolutionärer deutscher
Dichtung. Wer war Edwin Hoernle?“ (Meyer, 1980, S. 188)
Gegenstand dieses Aufsatzes sind die Entwicklung der pädagogischen Positionen
Edwin Hoernles und die Debatten, die sie innerhalb der kommunistischen Be-
wegung ausgelöst haben. Zu diesem Zweck werden die pädagogischen Schriften
Hoernles chronologisch vor der dem Hintergrund seiner Biographie vorgestellt
und diskutiert. Grundlage der Darstellung sind die Schriften Hoernles und Do-
kumente aus seinem – im Bundesarchiv lagernden – Nachlass. Ergänzt wird die-
ser Fundus durch die Auswertung der einschlägigen Sekundärliteratur. Das Ziel
dieses Aufsatzes ist es dabei, die pädagogischen Überlegungen Hoernles sowohl in
den Kontext kommunistischer Politik zu seinen Lebzeiten zu stellen als auch sie
auf ihre Bedeutung für aktuelle pädagogische Debatten hin zu lesen.
doi.org/10.35468/6162-02
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Florian Grams
1 Die Biographie Edwin Hoernles
Geboren wurde Edwin Hoernle am 11. Dezember 1883 im württembergischen
Cannstatt als Sohn eines evangelischen Pfarrers. Seine ersten Lebensjahre ver-
brachte er in Indien, wo sein Vater als Missionar tätig war. Die Familie kehr-
te 1890 in das württembergische Beimbach zurück. Von 1890 bis 1896 erhielt
Hoernle Privatunterricht und besuchte dann eine Lateinschule und Gymnasien
in Ludwigsburg und Stuttgart. Nach Absolvieren des Abiturs und Militärdiensts
studierte er von 1904 bis 1909 eologie in Tübingen und Berlin (vgl. Weber &
Herbst, 2004, S. 320). Nach einem Selbstzeugnis Hoernles war es die Erfahrung
der proletarischen Lebensbedingungen in Berlin, die ihn in Opposition zu den
Lehrmeinungen der Kirche brachte (vgl. Hoernle, 1927). Trotzdem schloss er sein
Studium mit der Prüfung zum Vikar ab und trat seinen Dienst an. Nach nur drei
Monaten war Hoernle diese Arbeit aber unerträglich. In der Folge schlug er sich
als Privatlehrer in Berlin durch und suchte den Kontakt zu den Linken in der SPD
(vgl. Mehnert, 1963, S. 16f.). Ab 1910 war er Mitglied der Sozialdemokratie.
Hier avancierte er schnell zum gefragten Autor und Redakteur in verschiedenen
Parteizeitungen (vgl. Weber & Herbst, 2004, S. 321). So arbeitete er als zweiter
Redakteur mit Clara Zetkin an der Frauenzeitschrift Die Gleichheit und war für
ihre Kinderbeilage verantwortlich. Als bekannter Vertreter der Parteilinken verlor
er diesen Posten 1916 auf Betreiben des Parteivorstandes (vgl. Mehnert, 1963,
S.41). Aufgrund einer Herzkrankheit wurde Hoernle im ersten Weltkrieg für den
Kriegseinsatz untauglich erklärt. Wegen einer verbotenen Kundgebung für die
Freiheit Karl Liebknechts im Juni 1916 – auf der Edwin Hoernle sprach – wurde
ihm der Prozess wegen Aufruhrs und Vergehens gegen den Belagerungszustand
gemacht. Nach einer vierwöchigen Haft wurde Hoernle – trotz seiner Herzkrank-
heit – an die Westfront geschickt (vgl. Mehnert, 1963, S. 44f.). 1918 kam er
schwer verletzt in ein Heimatlazarett. Vom Krankenlager wurde Edwin Hoernle
in den Stuttgarter Arbeiter- und Soldatenrat gewählt. Hoernle war Gründungs-
mitglied der KPD und übernahm die Leitung des Parteibezirks Württemberg (vgl.
Weber & Herbst, 2004, S. 321).
Die folgenden Etappen seiner Biographie lesen sich als stetiger Aufstieg eines
kommunistischen Funktionärs. 1921 wurde er in die Zentrale der KPD gewählt,
wurde ein Jahr später deutscher Vertreter beim Exekutivkomitee der Kommunisti-
schen Internationale in Moskau, kehrte 1923 nach Deutschland zurück, zog 1924
in den Reichstag ein und blieb dessen Mitglied bis 1933. Nach der Machtübertra-
gung an die Nazis oh er über die Schweiz nach Moskau. In der Sowjetunion ar-
beitete er am internationalen Agrarinstitut und an der Akademie der Wissenschaf-
ten der Sowjetunion. 1945 kehrte er nach Deutschland zurück. Hier übernahm er
sofort verantwortliche Positionen in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und
in der jungen DDR. Am 21. Juli 1952 erlag Edwin Hoernle seinem Herzleiden
(vgl. Weber & Herbst, 2004, S. 321).
doi.org/10.35468/6162-02
摘要:

Grams,FlorianEdwinHoernle–KommunistischePädagogikfürundohnedieParteiEngelmann,Christina[Hrsg.];Haberkorn,Tobias[Hrsg.];Miethe,Ingrid[Hrsg.]:ProletarischePädagogik.Verhältnisbestimmungen,historischeExperimenteundKontroversensozialistischerBildungskonzepte.BadHeilbrunn:VerlagJuliusKlinkhardt2025,S.47-...

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