Schoeps_Lindau_2025_Sprachsensibilisierung_in_der

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Schöps, Miriam; Lindau, Anne-Kathrin
Sprachsensibilisierung in der geographiedidaktischen Lehrpersonenbildung –
Möglichkeiten gesprächsanalytisch-fundierter Fallarbeit
Kramer, Rolf-Torsten [Hrsg.]; Rabe, Thorid [Hrsg.]; Wittek, Doris [Hrsg.]: Fallverstehen und Reflexivität?
Beiträge der QLB zur Professionalisierung im Lehramtsstudium. Bad Heilbrunn : Verlag Julius Klinkhardt
2025, S. 230-248. - (Studien zur Professionsforschung und Lehrer:innenbildung)
Quellenangabe/ Reference:
Schöps, Miriam; Lindau, Anne-Kathrin: Sprachsensibilisierung in der geographiedidaktischen
Lehrpersonenbildung – Möglichkeiten gesprächsanalytisch-fundierter Fallarbeit - In: Kramer,
Rolf-Torsten [Hrsg.]; Rabe, Thorid [Hrsg.]; Wittek, Doris [Hrsg.]: Fallverstehen und Reflexivität? Beiträge
der QLB zur Professionalisierung im Lehramtsstudium. Bad Heilbrunn : Verlag Julius Klinkhardt 2025, S.
230-248 - URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-328415 - DOI: 10.25656/01:32841; 10.35468/6156-10
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-pedocs-328415
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Miriam Schöps und Anne-Kathrin Lindau
Sprachsensibilisierung in der geographie-
didaktischen Lehrpersonenbildung–
Möglichkeiten gesprächsanalytisch-fundierter
Fallarbeit
Zusammenfassung
In der geographiedidaktischen Forschung wird zunehmend der Blick auf Spra-
che in unterrichtlichen Lernprozessen gerichtet. Ein Ziel von Lehrpersonen-
bildung ist es, Sprachsensibilität bei Lehramtsstudierenden als Teil von Profes-
sionalität zu entwickeln. An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
(MLU) wurde im Projekt KALEI² für das Fach Geographie eine semester-
übergreifende ematisierung von Sprache(n) im Fachunterricht in Form ein-
zelner Bausteine in die reguläre geographiedidaktische Lehre implementiert.
Der Beitrag stellt ein Lehr-Lern-Konzept zur Diskussion, welches die Sprach-
sensibilisierung Lehramtsstudierender als Aspekt von Professionalisierung im
Fachunterricht Geographie anhand gesprächsanalytisch orientierter Fallarbeit
in fachdidaktischen Kontexten anstrebt. Bisherige Erfahrungen, Möglichkeiten
und Grenzen des Ansatzes werden beschrieben.
Schlagworte: Sprachsensibilisierung, Gesprächsanalyse, Fallarbeit, Geographiedi-
daktik, Lehrpersonen-Professionalisierung
Abstract
Within research in geography education, a focus is set on language in subject
learning. Developing language sensitivity to professionalize student teachers has
recently been the goal of several developments in teacher education. Within the
KALEI² project at Martin Luther University Halle-Wittenberg the Department
of Geography implemented a cross-semester thematization of language(s) in
geography education in the form of individual modules as inserts in regular
geography didactic teaching. is article introduces the concept that aims at
sensitizing student teachers to language issues by means of conversation-ana-
lytically oriented case work in subject didactic contexts. it discusses experiences,
possibilities, and limitations of the approach.
doi.org/10.35468/6156-10
Sprachsensibilisierung in der geographie didaktischen Lehrpersonenbildung
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Keywords: Language Sensitization, Conversational Analysis, Case Work, Geogra-
phy Education, Teacher Professionalization
1 Einleitung
Der Einuss von Sprache auf schulisches Lernen und Bildungserfolg wird eben-
so wie die sprachliche Gestaltung von Lernsituationen in den Fachdidaktiken in
Forschungs- und Lehrkontexten zunehmend in den Blick genommen. Eine Qua-
lizierung für sprachsensiblen Fachunterricht ist hinsichtlich des Umgangs mit
Heterogenität ein bedeutsames Querschnittsthema in der Lehrpersonenbildung
(Hoch&Wildemann 2019; KMK 2019, S.9). Sprachsensibilisierung als eine
Professionalisierungsaufgabe zielt im hier dargestellten Kontext darauf ab, ein the-
oretisches Verständnis sowie Beobachtungs- und Reexionsfähigkeit zur Rolle von
Sprache im Unterricht anzubahnen. Dafür scheint Fallarbeit, methodisch auf der
Gesprächsanalyse fußend, geeignet zu sein (Sacher 2019).
Das Projekt KALEI² Professionalisierung durch Heterogenitätssensibilisierung1
schließt an bereits entwickelte und implementierte hochschuldidaktische Kon-
zepte zur kasuistischen Lehrpersonenbildung (Wittek et al. 2021) an und setzt
nun den Fokus auf Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit der Diversität von
Schüler:innen und der schulischen Bedeutung wahrgenommener Heterogenität
im Rahmen solcher Konzepte– explizit für den Fachunterricht im Sekundarbe-
reich. Im Teilprojekt Sprache(n) im Geographieunterricht bedeutet dies, dass unter
der Zielstellung der Professionalisierung für eine inklusivere Schule die Rolle von
Sprache(n) für Lernen und Partizipation im (Fach)Unterricht, sprachliche Lern-
voraussetzungen und Anforderungen im Geographieunterricht mittels Fallarbeit
in den Blick genommen werden (u. a. Budke&Kuckuck 2017; Michalak et al.
2015). Im Beitrag werden die theoretischen Grundlegungen (2), die Konzeption
und Zielsetzungen der Lehrentwicklung sowie die Bausteine hinsichtlich der Ein-
bindung von Fallarbeit dargestellt (3). Abschließend wird ausgehend von den bis-
herigen Erfahrungen die Eignung derartiger Formate zur Sprachsensibilisierung
in der geographiedidaktischen Lehre diskutiert (4).
1 Das Projekt „KALEI² Professionalisierung durch Heterogenitätssensibilisierung“ an der Martin-
Luther-Universität Halle-Wittenberg wurde im Zeitraum 2020-2023 im Rahmen der gemeinsa-
men „Qualitätsoensive Lehrerbildung“ (QLB) von Bund und Ländern mit Mitteln des Bundes-
ministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01JA1918 gefördert. Die
Verantwortung für den Inhalt dieser Veröentlichung liegt bei den Autor:innen.
doi.org/10.35468/6156-10
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Miriam Schöps und Anne-Kathrin Lindau
2 Sprachsensibilität, Reexivität und gesprächsanalytische
Fallarbeit in der geographiedidaktischen Lehre
Sprachsensibler (Fach)Unterricht erfährt seit mehr als zehn Jahren Beachtung,
insbesondere im Zuge der Migrations- und Mehrsprachigkeitsdebatte, und ist als
Sammlung von Ansätzen unterschiedlicher Schwerpunktsetzungen und Verbegri-
lichungen, nicht als ein einheitliches Konzept der Berücksichtigung von Sprache(n)
im schulischen Bezug, zu verstehen (Helzel&Schöps 2024; Röttger 2019; Micha-
lak et al. 2015). Die verschiedenen Ansätze vereint das übergreifende Ziel, fachliches
Lernen sprachlich zu unterstützen und zu erleichtern und so langfristig bildungs-
sprachliche Fähigkeiten aufzubauen sowie eine gleichberechtigte Partizipation an
Unterricht und Gesellschaftsdiskursen zu ermöglichen. Dies stellt hohe Anforde-
rungen an die Sprachsensibilität Lehrender: Wissen zu Sprache, sprachbezogene
Wahrnehmungsfähigkeit und Reexivität, Diagnose- und schließlich Planungsfä-
higkeit haben dafür Relevanz. Dies beinhaltet, dass Lehrende für die Bedeutung
und Funktionen von Sprache (auch) im unterrichtlichen Lernen sensibilisiert und
in die Lage versetzt werden sollten, sprachförderliches Unterrichtshandeln zu iden-
tizieren und zu reektieren (Michalak et al. 2015; Morek&Heller 2012).
Im Unterricht ist Sprache Denkwerkzeug und Kommunikationsmittel und er-
füllt zudem eine sozialsymbolische Funktion (Morek&Heller 2012). Zugleich
ist sie Lerngegenstand, -ziel und -medium, über welches das fachspezische kon-
zeptuelle Verstehen angebahnt wird (u. a. Heller&Morek 2019; Michalak et al.
2015). Dieser Prozess verläuft interaktional, als eine Kommunikation, die stark
situationsgebunden ist und einer „kollaborativ erzeugten sequenziellen Struktur“
(Imo 2015, S.2) folgt, mit dem Zweck, intersubjektiv Bedeutung und damit Sinn
herzustellen und soziale Beziehungen zu gestalten (Deppermann 2006). Um dies
nachzuvollziehen, bieten sich die Perspektiven der (konversationsanalytischen)
Gesprächsanalyse an. Sie zielt als qualitativ-rekonstruktive Methode ethnome-
thodologischer Provenienz in mikroanalytischen Verfahren vornehmlich auf die
Analyse mündlicher Kommunikation und die Beschreibung des Wie sozialer In-
teraktion und der Hervorbringung von Sinn ab. Im sequenziellen Vorgehen der
Analyse (turn by turn) wird die Aufdeckung von Praktiken und Strukturen der in-
teraktionalen Herstellung von Phänomenen und schließlich der dafür genutzten
Ressourcen ermöglicht (Sacher 2019; Deppermann 2008; Bergmann 2001). Das
analytische Vorgehen folgt dabei keinem engen oder rezeptartigen Ablaufschema,
vielmehr beinhaltet es analytische Operationen und eine analytische Haltung (Sa-
cher 2019). Ann-Christin Buttlar und Kirstin Weiser-Zurmühlen (2019) betonen
zudem die Möglichkeit, per Gesprächsanalyse über die Beobachtung der sprach-
lichen Oberäche einen „deskriptiven Blick auf die Lernprozesse, wie sie tatsäch-
lich im Unterricht verlaufen, [zu wahren, d. Vf.] ohne pädagogische Normen als
Maßstab zu setzen“ (ebd., S.23).
doi.org/10.35468/6156-10
摘要:

Schöps,Miriam;Lindau,Anne-KathrinSprachsensibilisierungindergeographiedidaktischenLehrpersonenbildung–Möglichkeitengesprächsanalytisch-fundierterFallarbeitKramer,Rolf-Torsten[Hrsg.];Rabe,Thorid[Hrsg.];Wittek,Doris[Hrsg.]:FallverstehenundReflexivität?BeiträgederQLBzurProfessionalisierungimLehramtsstu...

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