Krille_2014_Selbstgesteuertes_Lernen

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Krille, Frank
Selbstgesteuertes Lernen mit Kompetenzrastern. Ein theoretischer Blick auf
das Potenzial eines pädagogischen Instruments zum individualisierten
Lernen
Berufs- und Wirtschaftspädagogik Online (2014) 26, S. 1-27
Quellenangabe/ Reference:
Krille, Frank: Selbstgesteuertes Lernen mit Kompetenzrastern. Ein theoretischer Blick auf das Potenzial
eines pädagogischen Instruments zum individualisierten Lernen - In: Berufs- und
Wirtschaftspädagogik Online (2014) 26, S. 1-27 - URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-123221 - DOI:
10.25656/01:12322
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-pedocs-123221
https://doi.org/10.25656/01:12322
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© KRILLE (2014) www.bwpat.de/ausgabe26/krille_bwpat26.pdf Abstract
ABSTRACT (KRILLE 2014 in Ausgabe 26 von bwp@)
Online: www.bwpat.de/ausgabe26/krille_bwpat26.pdf
Kompetenzraster sind pädagogische Instrumente, die zum kompetenzorientierten, individualisierten
und selbstgesteuerten Lernen in beruflichen Schulen eingesetzt werden. Sie werden üblicherweise im
Rahmen eines pädagogischen Gesamtkonzeptes genutzt, indem die Raster oft ein zentrales Instrument
in einem komplexen Gefüge schulischer Lern- und Lehrprozesse sind. Kompetenzraster sind häufig
der Fixpunkt, an dem sich andere Instrumente (wie Checklisten und Lernjobs) orientieren und sie
definieren die Ausgangs- und Zielpunkte der Lernprozesse. Dabei werden den Schülern üblicherweise
Freiheitsgrade (vgl. Weinert 1982, 102) eingeräumt, so dass sie (mit-) entscheiden ob, was, wann, wie
und woraufhin sie lernen. Die schulische Arbeit mit den Rastern kann als ein Versuch angesehen wer-
den, die Lernenden in den Mittelpunkt pädagogischen Denkens und Handelns zu stellen.
Dieser Beitrag hat das Ziel, selbstgesteuertes Lernen aus einer distanzierten, vom einzelnen pragmati-
schen Modell abstrahierenden und eher theoretischen Perspektive auf das individualisierte Lernen mit
Kompetenzrastern zu beziehen. Im Kern wird ein Systematisierungsansatz entwickelt, in dem die
komplexen Zusammenhänge des Lernens mit Kompetenzrastern im Kontext von selbstgesteuertem
Lernen dargestellt werden. Damit soll ein Beitrag zur Elaboration des Lernens mit Kompetenzrastern
in beruflichen Schulen geleistet werden. Konkret wird die folgende Frage fokussiert: Was können
Kompetenzraster im Rahmen selbstgesteuerten Lernens leisten?
Self-directed learning with competence frameworks – a theoreticcal look at
the potential of a pedagogical instrument for individualised learning
Competence frameworks are pedagogical instruments which are used for competence-oriented, indi-
vidualised and self-directed learning in vocational schools. They are usually used in the context of a
wider pedagogical concept in which the framework is often a central instrument in a complex struc-
ture of school-based teaching and learning processes. Competence frameworks are often the fixed
point which other instruments (such as check lists and learning jobs) use for orientation and they de-
fine the starting point and the target destination of the learning processes. In so doing the learners are
usually given some degree of freedom (see Weinert 1982, 102) so that they (co-)decide whether,
what, when, how and with what purpose they are learning. The school-based work with the frame-
works can be viewed as an attempt to put the learners at the centre of pedagogical thinking and
action.
This article aims to relate self-directed learning, from a distanced and abstract perspective, and a
rather more theoretical perspective, to individualised learning with competence frameworks. In the
core part of the article a systematising approach is developed in which the complex connections
between learning and competence frameworks are presented in the context of self-directed learning.
Thereby, the article aims to make a contribution to the elaboration of learning with competence
frameworks in vocational schools. In concrete terms, the following question is brought into focus:
‘What can competence frameworks achieve in the context of self-directed learning?’
© KRILLE (2014) www.bwpat.de bwp@ Nr. 26; ISSN 1618-8543 1
FRANK KRILLE (Universität Hamburg)
Selbstgesteuertes Lernen mit Kompetenzrastern – Ein
theoretischer Blick auf das Potenzial eines pädagogischen
Instruments zum individualisierten Lernen
1 Problemstellung
Kompetenzraster haben in den letzten Jahren zunehmend Verbreitung gefunden. Es sind typi-
scherweise Instrumente, die in einzelnen Schulen durch Lehrkräfte entwickelt werden (vgl.
exemplarisch Kurbjuhn o. J.; Golder 2011). Die weitgehend dezentralen Entwicklungen in
unterschiedlichen Schulen führen zu Unterschieden in der Konstruktion und in den intendier-
ten Funktionen der Kompetenzraster. Dennoch existiert ein gemeinsamer (pragmatischer)
Kern: Die Raster werden zum kompetenzorientierten, individualisierten und selbstgesteuerten
Lernen eingesetzt. Alle drei normativen Leitbilder betonen die Subjektperspektive des Ler-
nens. Die schulische Arbeit mit Kompetenzrastern kann damit als Versuch angesehen werden,
die Lernenden in den Mittelpunkt pädagogischen Denkens und Handelns zu stellen.
Veröffentlichungen zum Themenbereich Kompetenzraster lassen sich überwiegend als päda-
gogische Praxisliteratur charakterisieren. Es handelt sich dabei zumeist um Veröffentlichun-
gen von Lehrkräften für Lehrkräfte, die durch eine starke pragmatische Ausrichtung gekenn-
zeichnet sind (mit gleichem Tenor auch Merziger 2007, 104). So wird beispielsweise der
Werkstattbericht zum individualisierten und kompetenzorientierten Unterricht des Projekts
SELKO
1
als Bericht aus der Praxis für die Praxis“ (Landesinstitut für Lehrerbildung und
Schulentwicklung Hamburg 2011, 9) beschrieben. Überwiegend berichten Praktiker über die
Arbeit mit Kompetenzrastern und die damit intendierten Wirkungen (vgl. exemplarisch
Müller 2003; 2006; Golder 2011; Kurbjuhn o.J.; Kaufmännisches Bildungszentrum Zug o.J.).
Das grundlegende Spannungsverhältnis zwischen normativ-präskriptiven Lernzielen, curri-
cular verankerten Inhalten, schulischen Rahmenbedingungen und individuellem, selbst-
gesteuertem Lernen wird jedoch kaum thematisiert. Die stark pragmatisch ausgerichteten
Veröffentlichungen sind weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass sie sehr deskriptiv und er-
fahrungsbezogen sind und kaum Bezüge zu wissenschaftlichen Diskursen herstellen. Diese
Feststellung soll nicht den Nutzen der angesprochenen Veröffentlichungen in Frage stellen.
Es sind wertvolle Berichte innovativer pädagogischer Praxis. Allerdings bleibt eine ganze
Reihe von Fragen zum Themenbereich Kompetenzraster noch unbeantwortet. Zum einen wei-
sen die einzelnen pragmatischen Ansätze mitunter große Unterschiede im Detail auf und sys-
tematische Vergleiche liegen dazu bislang nicht vor. Zum anderen liegt es daran, dass wissen-
schaftliche Forschung, die sich mit Kompetenzrastern auseinandersetzt, kaum existiert (dies
wird in ähnlicher Form auch von Merziger 2007, 104 und v. Saldern 2011, 167 konstatiert).
1
Das Akronym SELKO steht für selbstverantwortetes, individualisiertes Lernen mit Kompetenzrastern und
individueller Lernberatung.
© KRILLE (2014) www.bwpat.de bwp@ Nr. 26; ISSN 1618-8543 2
Da Kompetenzraster aber einen hohen praktischen Stellenwert als pädagogische Instrumente
zu haben scheinen, bedarf es hierzu stärkerer Forschungsaktivitäten. Insbesondere fehlen the-
oriegeleitete und empirisch gehaltvolle Deskriptionen und Analysen.
Mir ist der grundlegende Zusammenhang zwischen „der Idee“ selbstgesteuerten Lernens und
dem pädagogischen Einsatz von Kompetenzrastern auch nach intensivem Studium einschlä-
giger Veröffentlichungen (im Rahmen meines Dissertationsvorhabens) weitgehend unklar
geblieben: Leicht ersichtlich ist, dass mit Kompetenzrastern ein spezifisches methodisches
Konzept verbunden ist, das üblicherweise unter dem Anspruch steht, selbstgesteuertes Lernen
zu ermöglichen. Dabei beinhalten Kompetenzraster Lernziele, die den Schülern von außen
vorgegeben werden. Typischerweise wird auch der Lernprozess durch klar definierte Lern-
aufgaben, deren Abfolge und durch schulische Rahmenbedingungen wie zum Beispiel Lern-
ort und Lernzeit determiniert. Insofern erscheint das Lernen mit Kompetenzrastern doch in
relativ hohem Maße fremdgesteuert zu sein. Es stellt sich also nicht die Frage nach entweder
Fremd- oder Selbststeuerung, sondern nach dem Verhältnis dieser beiden Perspektiven. Um
mit Kompetenzrastern selbstgesteuert lernen zu können, müssen die Schüler mit dem metho-
dischen Konzept vertraut sein, ihre Entscheidungsspielräume kennen, diese wahrnehmen und
nutzen wollen. In diesem Sinne brauchen die Schüler also Kenntnisse und Fähigkeiten zum
selbstgesteuerten Lernen. Um diese Voraussetzungen zu schaffen, kann selbstgesteuertes Ler-
nen auch als Lernziel fokussiert werden. Dann geht es darum, Lernen selbst als Gegenstand
von Unterricht zur Reflexion über Lernerfahrungen, Lernstrategien und Lernergebnisse zu
nutzen.
Dieser Aufsatz zielt darauf ab, den Zusammenhang zwischen selbstgesteuertem Lernen und
dem pädagogischen Einsatz von Kompetenzrastern analytisch zu durchdringen. Im Kern wird
ein Systematisierungsansatz entwickelt, in dem die komplexen Zusammenhänge des Lernens
mit Kompetenzrastern im Kontext von selbstgesteuertem Lernen dargestellt werden. Damit
soll ein Beitrag zur Elaboration des Lernens mit Kompetenzrastern in (beruflichen) Schulen
geleistet werden.
Im Folgenden werden zunächst Grundlagen zum Aufbau und zur didaktischen Nutzung von
Kompetenzrastern beschrieben. Dazu werden Veröffentlichungen unterschiedlicher Schulen
und Projekte genutzt, die über ihre Arbeit mit Kompetenzrastern berichtet haben. Es geht zu-
nächst darum, ein Bild von Kompetenzrastern und deren Anwendung im Unterricht zu skiz-
zieren. Anschließend werden Grundlagen zum selbstgesteuerten Lernen erarbeitet. Hierzu
werden zwei Ansätze beschrieben: Zum einen der von Weinert (1982), der selbstgesteuertes
Lernen auf die Methode, das Ziel und die Voraussetzung von Unterricht bezieht und zum an-
deren der Ansatz von Schiefele/Pekrun (1996), der zwischen interner und externer Lernsteue-
rung differenziert und den Lernprozess dabei analytisch in die Phasen Planung, Durchführung
und Bewertung gliedert. Mit diesen beiden Ansätzen ergibt sich im vierten Teil meines Bei-
trages die Möglichkeit, den Zusammenhang zwischen selbstgesteuertem Lernen und der
pädagogischen Arbeit mit Kompetenzrastern systematisch zu beschreiben und analytisch zu
durchdringen.
摘要:

Krille,FrankSelbstgesteuertesLernenmitKompetenzrastern.EintheoretischerBlickaufdasPotenzialeinespädagogischenInstrumentszumindividualisiertenLernenBerufs-undWirtschaftspädagogikOnline(2014)26,S.1-27Quellenangabe/Reference:Krille,Frank:SelbstgesteuertesLernenmitKompetenzrastern.EintheoretischerBlicka...

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