PaedKorr_1997_21_Gruschka_Anspruch_der_Vernunft

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Gruschka, Andreas
Der Anspruch der Vernunft, die Unvernunft der Verhältnisse und die
Dekomposition der Handelnden. Über die zunehmende Schwierigkeit,
"weder von der Macht der anderen noch der eigenen Ohnmacht sich dumm
machen zu lassen"
Pädagogische Korrespondenz (1997) 21, S. 32-53
Quellenangabe/ Reference:
Gruschka, Andreas: Der Anspruch der Vernunft, die Unvernunft der Verhältnisse und die
Dekomposition der Handelnden. Über die zunehmende Schwierigkeit, "weder von der Macht der
anderen noch der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen" - In: Pädagogische
Korrespondenz (1997) 21, S. 32-53 - URN: urn:nbn:de:0111-opus-89850 - DOI: 10.25656/01:8985
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-opus-89850
https://doi.org/10.25656/01:8985
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INHALT
Pädagogische
Korrespondenz
Heß
21
¦
Winter
1997/98
ESSAY
I
5
Werner
Sesink
Entfremdung
und
Wert
Zur
Aktualität
Politischer
Ökonomie
der
Bildung
DAS
AKTUELLE
THEMA
I
23
Jörg
Ruhloff
Bildung
heute
ESSAY
II
32
Andreas
Gruschka
Der
Anspruch
der
Vernunft,
die
Unvernunft
der
Verhältnisse
und
die
Dekomposition
der
Handelnden
Über
die
zunehmende
Schwierigkeit,
»weder
von
der
Macht
der
anderen
noch
der
eigenen
Ohnmacht
sich
dumm
machen
zu
lassen«
DER
REFORMVORSCHLAG
54
Rüpel
Wann kommt
der
PÜV?
DISKUSSION
I
64
Petra
Reinhartz
Individualität
und
Autonomie
-
Hoffnung
auf
alte
Ideen
oder
Arbeit
an
neuen
Hoffnungen?
DISKUSSION
II
73
Klaus
Mollenhauer
»Individualität
und
Autonomie«
Eine
kleine
Anmerkung
zum
Kommentar
von
Petra
Reinhartz
DAS
HISTORISCHE
LEHRSTÜCK
76
Eike
Pulpanek
Der
männliche
Hauptdarsteller
im
Ensemble
der
gesellschaftlichen
Verhältnisse
DAS
AKTUELLE
THEMA
II
97 Michael
Willemsen
Wie
kultiviere
ich
die
Freiheit
bei
dem
Zwange?
Über
den
Freiarbeitsboom
in
den
Sekundärschulen
INHALT
GRUNDLAGENTEXTE
106
Michael
Tischer
Laßt
euch
nicht
irritieren!
Jürgen
Oelkers
als
Restaurator
des
Formalismus
in
der
pädagogischen
Ethik
ESSAY
II
Andreas
Gruschka
Der
Anspruch
der
Vernunft,
die
Unvernunft
der
Verhältnisse
und
die
Dekomposition
der
Handelnden
Über
die
zunehmende
Schwierigkeit,
»weder
von
der
Macht
der
anderen
noch
der
eigenen
Ohnmacht
sich
dumm
machen
zu
lassen«
I
In
diesem
Essay
geht
es
um
die
Spiegelung
gesellschaftlicher
Unvernunft
in
den
Sub¬
jekten
Sie
wurde
in
der
Pädagogischen
Korrespondenz
bislang
vor
allem
als
bürgerliche
Kalte
studiert
Der
objektiv
gegebenen
Inationahtat
der
bürgerlich
kapi¬
talistischen
Ordnung,
nach
der
Natur
wie
die
Menschen
zum
Verfugungsobjekt
für
ein
ungehemmtes
Partikulannteresse
werden,
konespondieren
die
subjektiven
Mechanismen
für
reahtatskonformes
Verhalten
Bürgerliche
Kalte
verhilft
den
Men¬
schen
dazu,
die
Spannungen
zwischen
ihren
Erwartungen
an
gelingendes
Leben
und
gerechte
Lebensverhaltnisse
auf
der
einen
und
den
Regeln
des
Betnebs,
der
sie
zu
Tatern
oder
Opfern
falschen
Lebens
verurteilt,
auf
der
anderen
Seite
zu
ertragen
Unter
den
Bedingungen
der
Konkunenz
reduziert
sich
Subjektivität
vor
allem
auf
das
clevere
Verhalten
Vereinzelter,
den
eigenen
Vorteil
zu
suchen
und
dabei
den
Nachteil
der
anderen
hinzunehmen
oder
zu
verdrangen
Die
Identifikation
mit
den
Bedingun¬
gen
ihrer
Selbsterhaltung
ist
so
stark,
daß
sie
die
Beschneidung
und
Verhinderung
ihrer
Erwartungen
an
gelingendes
Leben
weitgehend
widerstandslos
hinnehmen
Damit
stehen
sie
fest
im
Leben
In
Heft
19
der
Pädagogischen
Korrespondenz
hatte ich
zu
zeigen
versucht,
wie
vielfaltig
Kaltestrategien
realisiert
werden und
wie
auf
sie
hin
sozialisiert
wird
Jede
von
ihnen
erlaubt
es,
erfahrene
Kalte
in
einer
Weise
zu
verarbeiten,
daß
Men¬
schen
in
der
widersprüchlichen
Realität
handlungsfähig
bleiben
Alle
Strategien
ste¬
hen
gleichsam
im
Register
für
reahtatsgerechtes,
gesellschaftlich
anerkanntes,
zumindest
als
zulassig
bewertetes
Verhalten
Unter
diesen
Strategien
finden
sich
auch
solche,
mit
denen
Heranwachsende
in
der
Lage
sind,
sowohl
die
Norm
für
gelingen¬
de
Sozialitat
-
Sohdantat
-
zu
intemalisieren
als
auch
eine
Bracke
zur
Praxis
zu
schlagen,
von
der
sie
wissen,
daß
in
ihr
sohdansche
Zuwendung
kalkuliert
werden
muß
Das
normativ
Richtige
gilt
dann
nicht
mehr
unbedingt
für
die
Praxis
Manche
behaupten
von
sich,
sie
konnten
den
Widersprach
zur
Seite
der
Norm
aufheben
Sieht
man
genauer
hin,
geht
es
lediglich
um
die
»Idealisierung
falscher
Praxis«,
die
Tau¬
schung
daraber,
mit
der
guten
Absicht
sei
bereits
das
Falsche
verhindert
Mit
der
Ide¬
alisierung
macht
sich
das
Subjekt
Hoffnung
darauf,
die
Norm
unter
den
Bedingungen
fortwahrender
falscher
Verhaltnisse
verwirklichen
zu
können
Am
Ende
erweisen
sich
Der
Anspruch
der
Vernunft...
¦
33
alle
bislang
gefundenen
Formen
der
Verdichtung
von
Kälteerfahrung
funktional
zur
Reproduktion
strukturell
verursachter
und
verorteter
Kälte.
Gibt
es
deswegen
kein
Jenseits
der
Kälte,
solange
sie
»Grundprinzip
bürgerlicher
Subjektivität«
(Adorno)
ist?
In
der
»Dialektik
der
Aufklärang«
gibt
es
einen
Hinweis,
der der
Rede
von
der
Hermetik,
der
Unvermeidbarkeit
der
Kälte,
zu
widersprechen
scheint.
Unter
der
Überschrift
»Gezeichnet« suchen
ihre
Autoren
zu
erläutern,
wie
es
zur
»Dekomposi¬
tion
der
Subjekte«
kommen
kann,
d.h.
wie
realitätsgerecht
erscheinende
Formen
der
Vermittlung
der
Widersprüche
aufgekündigt
werden.
Unsere
bisherigen
Untersuchun¬
gen
zur
Kälte
erklären,
wie
ihre
Reproduktion
erfolgt,
sie
sagen
aber
nichts
darüber,
wie
es
dazu
kommt,
daß
Menschen
-
so
das
Beispiel
im
Text
von
Horkheimer/Ador¬
no
-,
wenn
sie
älter
werden,
ihre
zunächst
mit
Hilfe
der
Kälte
aufrechterhaltene
Iden¬
tität
als
bürgerliche
Subjekte
zu
verlieren
scheinen
und
sie
plötzlich
wie
desorientiert
wirken.
Es
ist,
als
ob
die
Energie
für die
alltägliche
Anpassung
und
die
Unter¬
drückung
der
ihr
entgegenstehenden
moralischen
Impulse
verbraucht
wäre,
als
ob
die
im
Konkunenzkampf
schlecht
sublimierten
Triebregungen
ein
Ventil
suchten.
Jeden¬
falls
verlieren
die
mit
der
Kälte
aufgebauten
Orientierungsmuster,
die
die
Identifikati¬
on
mit
den
Verhältnissen
bislang
erfolgreich
besorgten,
ihre Kraft.
Lehrern
etwa
wird
die
Hoffnung,
es
sei
ihnen
möglich,
erfolgreich
zwischen
ihren
pädagogischen
Nor¬
müberzeugungen
und
dem
funktionalen
Regelwerk
der
Schule
zu
vermitteln,
als
Illu¬
sion
bewußt.
Die
Ernüchterung
darüber
wird
als
Burn-out
wahrgenommen.
Die
posi¬
tive
Besetzung
der
bisherigen
Anpassungsleistungen
wird
unmöglich.
Oft
setzt
danach
Fluchtverhalten
ein:
Hobbys
etwa
werden
zu
Fetischen
für
gelingendes
Leben. Bei anderen
läßt
sich
der
Wechsel
der
Orientierungen
beobachten,
ein
Positi¬
onswechsel,
der
die
Widersprüche
wegdefiniert
(aus
Fördern
wird
Fordern,
aus
Inte¬
grieren
wird
Differenzieren),
so
daß
das
Leiden
an
der
unzureichenden
Realität
gelin¬
dert
wird.
Auch
Zynismus
als
verbales
Ausagieren
an
der
widerspenstigen
Realität
mag manchem
helfen.
Jede
dieser
Auflösungen
von
Veransicherung
vermittelt
den
Eindrack
von
Mißlingen
und
von
Zwanghaftem.
Wer
benötigt
nicht
solche
oder
ähn¬
liche
Krücken,
um
weiter
mitmachen
zu
können?
Dieser
Zweck
heiligt
letztlich
die
Mittel.
Was
aber
ist
mit
denen,
denen
solche
Auswege
(zunächst)
gleichsam
versperrt
bleiben?
Auf
die
bisherigen
Überzeugungen
des
Richtigen
und
Gerechten
nunmehr
zu
verzichten,
»realistisch«
zu
werden
oder
gar
zu
widerrufen,
erscheint
als
unmög¬
lich.
Ihr
Handeln
wird
unsicher
und
diffus:
Sie
proklamieren
weiterhin
ihre
Überzeu¬
gungen,
aber
sie
verhalten
sich
eklatant
im
Widersprach
zu
ihnen.
Sie
werden
unbe¬
rechenbar.
Was
ihnen
bislang
in
ihrer
sozialen
Selbstdarstellung
gut
gelang,
mißlingt
ihnen
nun
wiederholt.
Am
Ende
reagieren
diese
Menschen
so,
daß
ihre
Umwelt
sie in
einer
Lebenskrise
sieht.
Gleichzeitig
verunsichern
sie
diese
mit
ihrem
Verhalten,
so
als
ob
Ansteckung
drohte.
Die
Dekomponierten
agieren
plötzlich
inational
in
ihren
Erklärungen
und
Deutungen,
sie
scheinen
den
Kontakt
mit
der
Wirklichkeit
zu
verlie¬
ren.
Umgekehrt
empfinden
sich
Dekomponierte
ggf.
als
die
einzig
hellsichtigen
und
betrachten
ihre
Kritiker
nun
als
die
in
Wahrheit
Irrationalen
und
Unaufgeklärten.
Unter
welchen
Voraussetzungen
Dekomposition
entsteht
und
wie
sie
erklärt
wer¬
den
kann,
soll
in
mehreren
Anläufen
entwickelt
werden:
摘要:

Gruschka,AndreasDerAnspruchderVernunft,dieUnvernunftderVerhältnisseunddieDekompositionderHandelnden.ÜberdiezunehmendeSchwierigkeit,"wedervonderMachtderanderennochdereigenenOhnmachtsichdummmachenzulassen"PädagogischeKorrespondenz(1997)21,S.32-53Quellenangabe/Reference:Gruschka,Andreas:DerAnspruchderV...

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