ZfPaed_1999_1_Benner_Begriff_moderner_Kindheit

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Benner, Dietrich
Der Begriff moderner Kindheit und Erziehung bei Rousseau, im
Philanthropismus und in der deutschen Klassik
Zeitschrift für Pädagogik 45 (1999) 1, S. 1-18
Quellenangabe/ Reference:
Benner, Dietrich: Der Begriff moderner Kindheit und Erziehung bei Rousseau, im Philanthropismus und
in der deutschen Klassik - In: Zeitschrift für Pädagogik 45 (1999) 1, S. 1-18 - URN:
urn:nbn:de:0111-opus-59355 - DOI: 10.25656/01:5935
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-opus-59355
https://doi.org/10.25656/01:5935
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Zeitschrift
für
Pädagogik
Jahrgang
45
-
Heft
1
-
Januar/Februar
1999
Essay
1
Dietrich
Benner
Der
Begriff
moderner
Kindheit
bei
Rousseau,
im
Philanthropismus
und
in
der
deutschen
Klassik
Thema:
Lehren
und
Lernen
in
der
Hochschule
19
Andreas
Helmke/Andreas
Krapp
Lehren
und
Lernen
in
der
Hochschule.
Einführung
in
den
Tliementeil
25
Ludwig
Huber
An-
und
Aussichten
der
Hochschuldidaktik
45
AdiWinteler/Andreas
Krapp
Programme
zur
Förderung
der
Qualität
der
Lehre
an
Hochschulen
61
Hans-Jürgen
Apel
„Das
Abenteuer
auf
dem
Katheder".
Zur
Vorlesung
als
rhetorische
Lehrform
81
Andreas
Helmke/Friedrich-Wilhelm
Schrader
Lernt
man
in
Asien
anders?
Empirische
Untersuchungen
zum
studentischen
Lernverhalten
in
Deutschland
und
Vietnam
Weiterer
Beitrag
103
Hartmut
Titze
Wie
wächst
das
Bildungssystem?
Diskussion
121
Peter
Lundgren
Die
Feminisierung
des
Lehrerberufs:
Segregierung
der
Geschlechter
oder
weibliche
Präferenz?
Kritische
Auseinandersetzung
mit
einer
These
von
Dagmar
Hansel
Besprechungen
137
Klaus-Jürgen
Tillmann
Oskar
Negt:
Kindheit
und
Schule
in
einer
Welt
der
Umbrüche
140
Klaus-Jürgen
Tillmann
Jürgen
Diederich/Heinz-Elmar
Tenorth:¦Theorie
der
Schule.
Ein
Studienbuch
zu
Geschichte,
Funktionen
und
Gestaltung
143
Heinz-Elmar
Tenorth
Herbert
Kalthoff:
Wohlerzogenheit.
Eine
Ethnographie
deutscher
Internatsschulen
146
Andreas
Helmke
Handbuch
Hochschullehre.
Informationen
und
Handreichungen
aus
der
Praxis
für
die
Hochschullehre
149
Heinz
Stübig
Barbara
Siemsen:
Der
andere
Weniger.
Eine
Untersuchung
zu
Erich
Wenigers
kaum
beachteten
Schriften
Dokumentation
153
Pädagogische
Neuerscheinungen
II
Dietrich
Benner
Der
Begriff
moderner
Kindheit
und
Erziehung
bei
Rousseau,
im
Philanthropismus
und
in
der
deutschen
Klassik
Begriff
und
Sachverhalt
der
Kindheit
werden
gegenwärtig
kontrovers
disku¬
tiert.
Einige
meinen,
Kindheit
sei
heute
ein
schwindendes
Phänomen. Andere
vertreten
die
gegenteilige
Auffassung
und
behaupten,
sie
dehne
sich
aus
und
greife
zunehmend
auch
auf
jene
Lebensalter
über,
die
früher
nicht
zur
Kindheit
gerechnet
wurden.
Nur
wenige
aber
fragen,
was
moderne
Kindheit
ihrem
histo¬
risch-systematischen
Begriff
nach
einmal
war
und
vielleicht
-
womöglich
in
ei¬
nem
verschärften
Sinne
-
noch
immer
ist.
Im
folgenden
möchte
ich
an
die
oft
vergessene
und
mißverstandene
Konstitution
des
Begriffs
moderner
Kindheit
bei
Rousseau,
im
Philanthropismus
und
in
der
Pädagogik
der
deutschen
Klassik
erinnern
und
von
hier
aus
die
gegenwärtige
Rede
vom
Verwinden
der
Kindheit
oder
ihrer
Ausweitung
einer
grundsätzlichen
Prüfung
unterziehen.
Ich
beginne
mit
einigen
Anmerkungen
zur
Frage,
ob
Kindheit
verschwindet
oder
sich
aus¬
weitet.
Am
Schluß
kehre
ich
zu
dieser
Diskussion
zurück,
um
auf
sie
eine
vorläu¬
fige
Antwort
zu
geben.
Diese
mag
im
Lichte
des
folgenden
Exposes
vielleicht
überraschend
sein;
im
Lichte
des
entwickelten
Begriffs
moderner
Kindheit
ist
sie
es
nicht.
1.
Vom
vermeintlichen
Verschwinden
zur
angeblichen
Ausweitung
von
Kindheit
und
Erziehung
Unter
dem
Verschwinden
der
Kindheit
verstanden
die,
die
sich
zu
einer
solchen
Diagnose
vor
15
Jahren
befugt
hielten,
ein
„Ende
der
Kindheit",
das
durch
die
modernen
Medien
herbeigeführt
werde,
deren
Bildfütterung
zunehmend
alters-
unspezifisch
wirke
und
jedermann
erreiche,
(vgl.
Postman
1982)
Heute
verbin¬
det
sich
mit
der
Vorstellung
vom
Ende
der
Kindheit
zunehmend
diejenige
vom
Ende
des
pädagogischen
Generationenverhältnisses,
(vgl.
Göstemeyer
1993)
Was
die
Antipädagogik
in
ihrer
Reaktion
auf
die
Emanzipationspädagogik
der
sechziger
und
siebziger
Jahre
zunächst
in
kleinen
Zirkeln
propagierte,
als
sie
dazu
aufforderte,
auf
das
Erziehen
gänzlich
zu
verzichten
und
Kinder
und
Ju¬
gendliche
schlicht
als
autopoietische
Systeme
zu
behandeln,
scheint
inzwischen
durch
N.
Luhmanns
Systemtheorie
theoriefähig
geworden
zu
sein.
Deren
jüng¬
sten
Einsichten
zufolge
befinden
sich
die
moderne
Erziehung
und
Pädagogik
gegenwärtig
in
einem
Umbruchsprozeß,
von
dem
vorausgesagt
wird,
daß
in
ihm
nicht
nur
Kindheit
und
Erziehung,
sondern
mit
diesen
zugleich
das
pädagogi¬
sche
Generationenverhältnis
verschwinden
werde.
Z
fPäd
,
45
Jg
1999,
Nr
1
2
Essay
Auf
Zusammenhänge
zwischen
der
Rede
vom
Verschwinden
der
Kindheit
und
jener
vom
Verschwinden
des
Erwachsenen
hatte
freilich
schon
N.Postman
hingewiesen.
In
der
deutschen
Pädagogik
war
es
meines
Wissen
D.Lenzen,
der
als
erster
vom
Ende
des
pädagogischen
Generationenverhältnisses
sprach
und
die
„Teilapokalypse"
eines
„Endes
der
Kindheit" mit
der
eines
„Verschwindens
der
Erwachsenen"
verknüpfte.
Die
These,
unter
dem
Einfluß
der
Medien
sterbe
der
„Typus
Kind"
aus,
da
„das
Fernsehen
letztlich
für
die
Kinder
alle
Geheim¬
nisse
(der
Erwachsenenwelt)
von
der
Sexualität
bis
zum
Krieg
lüfte",
kombi¬
nierte
Lenzen
mit
der
auch
bei
Postman
zu
findenden
Auffassung
(vgl.
Cloer
1992),
nicht
(nur)
der
Typus
Kind,
sondern
(auch)
der
des
Erwachsenen
verschwinde.
Als
Beleg
führte
er
die
„Explosion
pädagogischer
Berufe"
an,
welche
beweise,
daß
ein
Bedarf
an
pädagogischer
Betreuung
„nicht
mehr
nur
in
(den)
ersten
Lebensjahren
...
,
sondern
auch
im
Verein,
im
Krankenhaus,
im
Urlaub,
am
Arbeitsplatz,
im
Altersheim
und
zuletzt
...
am
Totenbett"
bestehe.
Unter
dem
Einfluß
einer
zunehmenden
„pädagogischen
Betreuung
in
allen
Lebensaltern"
aber
werde
der
„Erwachsene
als
betreuter
Mensch
not¬
wendigerweise
verkindlicht."
(Lenzen
1990,
S.
126f.;
vgl.
auch
Postman
1983,
S.115ff.)
Das
Merkwürdige
an
der
zunächst
antipädagogischen
und
heute
postmoder¬
nen
Rede
vom
Ende
der
Erziehung
und
des
Generationenverhältnisses
ist,
daß
sie
sich
gegenwärtig
dazu
aufschwingt,
die
frühere
Diagnose
eines
Endes
der
Erziehung
mit
derjenigen
einer
Ausweitung
des
Pädagogischen
zu
verknüpfen.
Akteure
einer
beruflich
ausgeübten
pädagogischen
Praxis
sollen
demnach
künf¬
tig
nicht
mehr
vorrangig
mit
Kindern
und
Jugendlichen
umgehende
Erzieher,
Lehrer
und
Sozialpädagogen,
sondern
professionelle
Lebensbegleiter
sein,
die
ihre
Klientel
in
allen
Lebensaltern,
angefangen
vom
Fötus über
den
Säugling,
das
Kind
und
den
Jugendlichen
bis
hin
zum
Erwachsenen,
Alten
und
todgeweih¬
ten
Greis,
suchen
und
finden.
Schenkt
man
dieser
Diagnose
Glauben,
so
ver¬
kehrt
sich
das,
was
noch
vor
wenigen
Jahren
als
Ende
der
Kindheit
und
der
Erziehung
-
je
nach
Standpunkt
-
konstatiert,
gefeiert
oder
kritisiert
wurde,
in
sein
Gegenteil,
nämlich
in
eine
tendenzielle
Ausweitung
der
Erziehung
auf
die
gesamte
Lebensspanne.
Lebenslange
Lebensbegleitung
durch
professionelle
Pädagogen
ist
im
Unterschied
zu
lebenslangem
Lernen
nur
denkbar,
wenn
die
pädagogische
Generationendifferenz
aufgegeben
oder
als
überholt
angesehen
wird.
Lebenslang
lernen
kann
jeder,
der
das
Selber-Lernen
gelernt
hat
und
eines
Lehrers
nicht
mehr
bedarf.
Um
Pädagogen
jedoch
als
lebenslange
Begleiter
de¬
finieren
und
einsetzen
zu
können,
muß
zuvor
das
pädagogische
Generationen¬
verhältnis
verabschiedet
werden.
Nach
seiner
Verabschiedung
läßt
sich
dann
das,
was
zunächst
ein
Verlust
zu
sein
schien
-
das
Verschwinden
der
Kindheit,
der
Erziehung
und
des
Generationenverhältnisses
-
in
einen
Zugewinn
umin¬
terpretieren,
in
dem
Erziehung
und
Pädagogik
nun
nicht
mehr
an
ein
Ende
ge¬
langen,
sondern
eine
Ausweitung
ihrer
Zuständigkeiten
erfahren,
(vgl.
Lenzen
1997)
Beziehen
wir
die
gegenwärtige
Rede
von
der
Ausweitung
des
Pädagogischen
zu
einer
lebenslänglichen
Begleitung
und
Betreuung
nicht
nur
auf
das
zuvor
vorausgesagte
Ende
aller
Erziehung
zurück,
sondern
ordnen
wir
sie
zugleich
in
jene
Diskussion
ein,
die
hierüber
in
den
zurückliegenden
hundert
Jahren
ge¬
führt
worden
ist,
so
zeigt
sich,
daß
in
ihr
etwas
Neues
-
die
Entwicklung
in
den
摘要:

Benner,DietrichDerBegriffmodernerKindheitundErziehungbeiRousseau,imPhilanthropismusundinderdeutschenKlassikZeitschriftfürPädagogik45(1999)1,S.1-18Quellenangabe/Reference:Benner,Dietrich:DerBegriffmodernerKindheitundErziehungbeiRousseau,imPhilanthropismusundinderdeutschenKlassik-In:ZeitschriftfürPäda...

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