QfI_2024_1_Baumann_et_al_Kollegiale_Online_Fallberatung

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Baumann, Rebecca; Wiederseiner, Victoria; Jandl, Vanessa; Martschinke, Sabine; Rank, Astrid,; Meyer, Barbara E.;
Oetjen, Birte
Kollegiale Online-Fallberatung in inklusiv arbeitenden Lehrkräfteteams. Erste
Ergebnisse aus dem Belebt-Projekt zum Beanspruchungserleben und zu
sozialen Ressourcen
QfI - Qualifizierung für Inklusion 6 (2024) 1
Quellenangabe/ Reference:
Baumann, Rebecca; Wiederseiner, Victoria; Jandl, Vanessa; Martschinke, Sabine; Rank, Astrid,; Meyer,
Barbara E.; Oetjen, Birte: Kollegiale Online-Fallberatung in inklusiv arbeitenden Lehrkräfteteams. Erste
Ergebnisse aus dem Belebt-Projekt zum Beanspruchungserleben und zu sozialen Ressourcen - In: QfI -
Qualifizierung für Inklusion 6 (2024) 1 - URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-328471 - DOI:
10.25656/01:32847; 10.21248/qfi.157
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-pedocs-328471
https://doi.org/10.25656/01:32847
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Kollegiale Online-Fallberatung in inklusiv arbeitenden
Lehrkräfteteams – Erste Ergebnisse aus dem Belebt-Projekt
zum Beanspruchungserleben und zu sozialen Ressourcen
Rebecca Baumann, Victoria Wiederseiner, Vanessa Jandl, Sabine Martschinke, Astrid Rank,
Barbara E. Meyer & Birte Oetjen
Zusammenfassung
Im Rahmen einer Interventionsstudie bei inklusiv arbeitenden Lehrkräfteteams wurde eine
Online-Fortbildung zu kollegialer Fallberatung durchgeführt. Kollegiale Fallberatung hat das
Potenzial, berufliche Belastungen und Beanspruchung zu reduzieren und soziale Ressourcen
r den Umgang damit zu stärken. Dennoch ist kollegiale Fallberatung im Lehrberuf wenig ver-
breitet und erforscht, speziell, was die Durchführung in einem häufig als vorteilhaft empfunden-
en Online-Format betrifft. Im Beitrag werden die Konzeption und Durchführung der Fortbildung
beschrieben. Danach wird per Fragebögen zunächst die Fortbildungsbewertung (Lernnutzen,
Effekte auf die Selbstwirksamkeit und Transferwirkungen) als Voraussetzung für Wirksamkeits-
prozesse geprüft und schließlich im quasi-experimentellen Prä-Post-Test-Design (N = 60
gesamt; N = 32 Interventionsgruppe; N = 28 Kontrollgruppe) untersucht, ob sich das Bean-
spruchungserleben als Resultat subjektiver Belastung (operationalisiert über ausgewählte Burn-
outsymptome) und soziale Ressourcen durch die Teilnahme günstig beeinflussen lassen.
Das Beanspruchungserleben und die soziale Unterstützung unter Kolleg*innen sowie die aus
Lehrkraftperspektive wahrgenommene Beziehung zu Schüler*innen als relevante Ressourcen
lassen sich nicht signifikant beeinflussen, auch wenn bei der Fortbildungsgruppe deskriptiv
günstigere Entwicklungen vorzufinden sind. Lediglich die Ressource „Zusammenarbeit im Kolle-
gium“ wird bei der Postmessung von der Fortbildungsgruppe signifikant günstiger mit hoher
Effektstärke bewertet, weshalb von Fortbildungseffekten ausgegangen werden kann. Zudem
werden Lernnutzen, Effekte der Fortbildung auf die Selbstwirksamkeit und berufliche Transfer-
wirkungen von der Fortbildungsgruppe positiv eingeschätzt. Aus qualitativen Daten werden flan-
kierend Hinweise auf hilfreiche und hinderliche Elemente in Verbindung mit digitaler kollegialer
Fallberatung abgeleitet, wobei hilfreiche Aspekte überwiegen. Obwohl die Ergebnisse wegen
der geringen Stichprobengröße vorsichtig zu interpretieren sind, geben sie erste Hinweise auf
eine mögliche Stärkung ausgewählter Ressourcen durch die Teilnahme an kollegialer Fallbera-
tung und eine hohe Akzeptanz der Beratungsmethode, auch oder gerade im Online-Format.
Schlagworte
Belastungs- und Beanspruchungserleben, Burnout, Inklusive Settings, Kollegiale Fallberatung,
Lehrkräfteteams, Online-Fortbildung, Soziale Ressourcen
Title
Online peer consultation in inclusive teaching teams - Initial results from the Belebt-project on
the experience of job strain and job resources
Abstract
As part of an intervention study with inclusive teaching teams, an online training course on peer
consultation was implemented. Peer consultation holds promise in mitigating job strain and en-
QfI - Qualifizierung für Inklusion, 6(1)
hances job resources to cope with strain. However, its utilization and exploration within the
teaching profession, especially regarding its implementation in the context of an online format
perceived as advantageous, remain limited. The present article describes the design and imple-
mentation of the online training, scrutinizing its efficacy through questionnaires assessing learn-
ing benefits, impacts on self-efficacy and transfer effects. Subsequently, employing a quasi-
experimental pre-post-test design involving a total of 60 participants (32 in the intervention
group; 28 in the control group), the study investigates whether participation in the training can
positively influence the experience of job strain resulting from subjective stress (operationalized
via selected burnout symptoms) and social job resources.
The findings suggest that job strain as well as social support among colleagues and the teacher-
student relationship as important social job resources are not significantly influenced. Despite
descriptively favorable trends in the training group, only the resource "cooperation within the
teaching team" exhibits significant improvement in the post-measurement, indicating potential
training effects with a substantial effect size. Furthermore, the training group positively rates
learning benefits, effects on self-efficacy and professional transfer effects. Qualitative data is
used to utilize indications of helpful and hindering elements in connection with digital peer
consultation, with helpful aspects predominating. Although caution is warranted due to small
sample size, the results offer preliminary indications of a potential reinforcement of selected
resources through participation in peer case consultation, along with a high level of acceptance
for the consultation method, also or especially in the online format.
Keywords
Burnout, inclusive settings, job resources, job strain, online training, peer consultation, school
teacher teams
Inhaltsverzeichnis
1. Theoretisch-empirischer Hintergrund
2. Fragestellungen
3. Fortbildungskonzept und Forschungsdesign
3.1. Das Belebt-Projekt und die Fortbildung zu kollegialer Fallberatung
3.2. Rekrutierung der Lehrkräfte
3.3. Stichprobe
3.4. Datenerhebung und Messinstrumente
3.5. Datenanalyse
4. Ergebnisse
4.1. Beanspruchungserleben und Ressourcen über die Teilnahme hinweg (Frage 1)
4.2. Lernnutzen, Effekte der Fortbildung auf Selbstwirksamkeit, Transferwirkungen (Frage 2)
4.3. Hilfreiche und hinderliche Elemente in Bezug auf kollegiale Fallberatung (Frage 3)
5. Diskussion
Literatur
Kontakt
Zitation
Baumann et al., Kollegiale Online-Fallberatung in inklusiv arbeitenden Lehrkräfteteams
1. Theoretisch-empirischer Hintergrund
Theoretisch und empirisch gestützte Modelle zeigen, dass r das erfolgreiche Belastungs-
management im Lehrberuf das Verhältnis aus Anforderungen bzw. objektiven Belastungen und
Ressourcen entscheidend ist (Bakker & Demerouti, 2007). Sind nicht genügend Ressourcen
zur Bewältigung vorhanden, kann aus objektiven Belastungen ein subjektives Belastungserle-
ben resultieren, das wiederum negative Beanspruchung wie Burnoutsymptome (z.B. emotionale
Erschöpfung) bedingen kann (Bakker & Demerouti, 2007). Erhöhte negative Beanspruchung
manifestiert sich nicht nur in solchen personalen, sondern auch in beruflichen Folgen (Cramer,
Friedrich & Merk, 2018). [1]
Dass Lehrkräfte aufgrund der hohen Anforderungen eine belastete Berufsgruppe darstellen, ist
bereits seit einigen Jahren erforscht: So war im Rahmen der Potsdamer Lehrerstudie die Mehr-
heit der Lehrkräfte burnoutgefährdet (Schaarschmidt & Fischer, 2008). Einige Studien verwei-
sen zudem auf eine ungünstige gesundheitliche Situation der Lehrkräfte an Grundschulen
(Abelein & Hanglberger, 2018). Auch während der Corona-Pandemie scheinen Lehrkräfte ins-
gesamt (Hansen, Klusmann & Hanewinkel, 2020; Stang-Rabrig, Brüggemann, Lorenz &
McElvany, 2022) sowie insbesondere an Grundschulen (Robert Bosch Stiftung, 2022) wegen
der Anforderungsvielfalt hoch beansprucht gewesen zu sein. Durch zunehmend inklusive Set-
tings an (Grund-)Schulen aufgrund von gesellschaftlichen Transformationen (z.B. vermehrte
Fluchtmigration; Martschinke et al., 2020) wird die Schülerschaft seit einigen Jahren immer
heterogener. Dies hat Konsequenzen für das Beanspruchungserleben im Lehrberuf: Nach
Peperkorn und Horstmann (2019) werden über alle Schularten hinweg ungünstige Werte hin-
sichtlich der Gesundheitswahrnehmung im inklusiven Schulalltag berichtet. Damit verbundene
Aufgaben, wie multiprofessionelle Kooperation, fordern die Lehrenden heraus, zudem fühlt sich
eine Vielzahl dem Umgang mit der gestiegenen Heterogenität nicht gewachsen (forsa Politik-
und Sozialforschung GmbH, 2021). [2]
Soziale Ressourcen, wie Beziehungen zu Kolleg*innen (Rothland, 2013) und Schüler*innen
(Aldrup, Klusmann, Lüdtke, Göllner & Trautwein, 2018), zählen vor und während der Pandemie
(Hansen et al., 2020; Stang-Rabrig et al., 2022) zu den gesundheitsförderlichen Faktoren. Dies
gilt auch für die Lehrtätigkeit in zunehmend inklusiven Settings (Oetjen, Martschinke, Elting,
Baumann & Wissenbach, 2021). Zur Förderung sozialer Ressourcen und zur Reduktion der
Beanspruchung, z.B. in Form von Burnoutsymptomen, liegen im Lehrberuf positiv evaluierte
Trainingsprogramme vor (Schaarschmidt & Fischer, 2008). Jedoch handelt es sich dabei oft um
zeitintensive Angebote in Präsenz mit Anfahrtswegen, wobei diese Faktoren zentrale Teilnah-
mehindernisse darstellen können (Rank, Quante, Sroka & Munser-Kiefer, 2022). [3]
Kollegiale Fallberatung ist ein zeitlich ökonomisches, selbstgesteuertes, personenorientiertes
und wechselseitiges Beratungsformat im Gruppenmodus, bei dem ergebnisorientiert und sys-
tematisch ein beruflicher Fall eines Teilnehmenden („Fallgeber*in“) reflektiert und mit anderen
Teilnehmenden („Berater*innen“) Lösungsmöglichkeiten entwickelt werden (Meißner, Semper,
Roth & Berkemeyer, 2018; Tietze, 2010). Dabei kommt kollegiale Fallberatung ohne externen
Coach aus, da ein*e Teilnehmer*in die Moderation übernimmt (Meißner et al., 2018; Tietze,
2010). Gelingensmerkmale von interprofessionellen Weiterbildungsangeboten wie eine Begeg-
nung der Teilnehmenden auf Augenhöhe und die Ausrichtung auf ein gemeinsames Ziel
(Wesselborg, 2021) können dabei im Rahmen einer kollegialen Fallberatung in einem multipro-
fessionellen Team im inklusiven Schulalltag berücksichtigt werden. [4]
International scheint es das Format der kollegialen Fallberatung nicht in einer genauen Ent-
sprechung zu geben. Verwandte Konzepte in der Lehrkräftebildung finden sich unter den Begrif-
fen „teacher peer group facilitation“ (Allen, 2016), „collegial supervision(Mukhtara et al., 2020)
oder „peer consultation“ (Smith & Acheson, 1991). Enger verwandte Konzepte scheinen sich in
der Bildung von Gesundheitspersonal etabliert zu haben (Malin, 2007). Aufgrund der Unter-
schiedlichkeit in der Konzeption können keine internationalen empirischen Befunde zu den Ef-
fekten von kollegialer Fallberatung berichtet werden. Eine Studie von Steiner et al. (2022) zeigt
jedoch, dass der Zugang zu zumindest einer psychosozialen Unterstützung wie peer-support-
摘要:

Baumann,Rebecca;Wiederseiner,Victoria;Jandl,Vanessa;Martschinke,Sabine;Rank,Astrid,;Meyer,BarbaraE.;Oetjen,BirteKollegialeOnline-FallberatungininklusivarbeitendenLehrkräfteteams.ErsteErgebnisseausdemBelebt-ProjektzumBeanspruchungserlebenundzusozialenRessourcenQfI-QualifizierungfürInklusion6(2024)1Qu...

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